Naja, wach werden wir wahrscheinlich mehr als dreimal, aber es sind nur noch drei Tage bis Weihnachten und meine Große bebt vor Aufregung. Die Kleinen plagt immer noch der Schnupfen.
Hallo, Ihr Lieben!
Danke für eure Vorschläge, wie wir leichter durch die Schnupfenzeit kommen. Die Zwiebel ist an Bord, das Bettchen hochstellen klappt leider nicht, weil beide noch in einem Bett liegen und sich nachts drehen wie ein Kreisel. Wo ist dann also das Kopfende?
Tagsüber fahren wir viel durch die frische Luft. Ich habe aus dem Fahrradanhänger die Weberschalen herausgenommen und den TFK zum Buggy umgebaut, damit die Köpfchen höher liegen. So können die beiden tagsüber den fehlenden Schlaf nachholen. Abends lege ich meine beiden Schnupfennasen momentan gerne in die Federwiege, weil dort der Kopf etwas höher liegt. Ansonsten hilft Abwarten. Meine Oma sagte immer „Eine Erkältung dauert ohne Medikamente 14 Tage, ohne Medikamente 2 Wochen!“
Beide wollen nun gerne sitzen. Dabei helfe ich Ihnen. Jaja, liebe Lehrbuchmütter, ich weiß, nur ein Baby, dass sich allein hinsetzen kann, darf auch sitzen. Geht in dieser Woche einfach davon aus, dass ich es mache, um meinen Töchtern die Atmung zu erleichtern und ich erzähle euch nichts von den glücklichen Gesichtern, wenn die Balance immer leichter fällt und sie im Sitzen sogar nach etwas greifen können, ohne umzufallen.
Cari blinzelt und kniept ja in letzter Zeit öfters. Da ich stark kurzsichtig bin, stellte ich sie vorsorglich der Augenärztin vor. Zum Glück ist es aber wohl nur eine vorübergehende Angewohnheit, denn sie ist im Baby-üblichen Bereich weitsichtig. Nele wurde auch sofort untersucht. Beide schielen nicht und haben eine gute Reaktion auf Seheindrücke. Kennt ihr diese schwarzweißen Karten in Postkartengröße? Schon bei so kleinen Mäusen kann damit ein Sehfehler festgestellt werden, denn beide griffen zuverlässig nach den Abbildungen, die nur Normalsichtige sehen können. Tolle Technik!
Die kleinen Mäuse haben nun eine eigene Mitgliedskarte vom Deutschen Jugendherbergswerk. Die nächste Recherche kann also kommen. Cari sitzt jetzt beim Schreiben auf meinem Schoß und beschäftigt sich mit den Karten. Sie werden von einer Hand in die andere genommen, gedreht, gestreichelt, auf den Tisch geklopft, angeschrien, angesabbert, zwischen die Tastenreihen geklemmt, auf den Boden geworfen, geküsst und gestapelt. Welch ein tolles Spielzeug, liebe Leute vom DJH, vielen Dank. Was braucht das Kind teures Holzspielzeug, wenn es eure Mitgliedskarten haben kann? Aber das kenne ich auch nicht anders. Ich reiche immer kindgerechtes Spielzeug an, beschäftigt wird sich mit Schlüsselbund, Topfdeckel, Zeitung oder was sonst in Reichweite ist.
Einzig Bücher sind auch in der Babyversion interessant. Wenn sie knistern, rascheln oder quietschen, können die beiden sich auch mit ihnen schon sehr lange beschäftigen. Gestern haben wir den Nachmittag im Gertrudenhof verbracht. Aurelia und ich hatten Karten fürs Puppentheater, Oma schob die Zwillinge durch den Streichelzoo. Die beiden waren kuschelig warm in ihren Fußsäcken und Jacken eingekuschelt, wir anderen kamen ziemlich verfroren nach hause. Also haben wir den Kamin angezündet, eine Flasche Rotwein mit Gewürzen zu Glühwein verfeinert und die Babys in ihre Hochstühle gesetzt. Sie greifen beide nun ständig nach Gläsern und Tassen, die wir zum Mund führen, also war bei heißem Glühwein etwas Distanz angezeigt. Die Überraschung war: sie lieben es, allein im Hochstuhl zu sitzen, in ihren Babybüchern zu blättern bzw. in den Kamin zu schauen. Sie haben beide so lange den Hals verdreht, bis ich ihnen die Stühle mit Blick auf den Kamin gedreht habe. Wir saßen also (fast) alle im Halbkreis und schauten entspannt ins Feuer. Das war eine halbe Stunde Idylle, die ich sehr genossen habe. Wenn der Papa es jetzt auch noch fertig gebracht hätte, den roten Knopf an der TV-Fernbedienung zu drücken, wäre es gar nicht auszuhalten gewesen, aber gegen eine Autosendung kommen weder Babys, noch Kamin, noch Adventskranz, noch Glühwein an.
Die Brabbelvorträge beider Mädels werden immer länger und detaillierter. Fast mag ich glauben, dass „Mamamamamam“ etwas anderes bedeutet als „lalalala“ oder „DADADA“! Gestern sagte Cari einmal gut verständlich „blabla“, habe ich wohl zu lange gesprochen? Nele nickt in den letzten Tagen gerne mit dem Kopf und sagt „jaja“. Ich weiß, dass das noch reines Brabbeln ist, aber wenn es in die Situation passt, kann ich mir nicht verkneifen, laut loszulachen und zu loben.
So, nun aber wieder hinein ins Gewühl. Inzwischen sind alle drei Mädels wach und wollen bespaßt werden, an Arbeiten ist wohl vor heute Abend nicht zu denken. Also bleiben Wäsche, Weihnachtskarten, Überweisungen, Weihnachtsdeko und etliche andere Dinge eben liegen. Wenn meine Töchter mich später einmal im Altersheim besuchen kommen, wird es ihnen wahrscheinlich egal sein, wie aufgeräumt ihr Zuhause war und werden sie sich wohl eher daran erinnern, dass ich mit ihnen gespielt, gebastelt, geschmust und getobt habe. Aber immerhin werden wir durch eine geplante Bastelei mit Fuß-, Hand- und Fingerabdrücken heute gründlich gewaschen.
Ich wünsche euch schöne Feiertage. Egal, ob ihr Christen seid oder nicht, ob ihr feiert oder nicht, ob ihr frei habt oder arbeiten müsst – ich wünsche euch schöne Stunden mit netten Menschen und erinnernswerten Erlebnissen.
Eure Ingrid
Bild: privat
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