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Baby-Tagebücher von Marcella und Maik

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

20. Woche

Alles steht Kopf

Über die besonderen Erinnerungen der kleinen Menschen.

Moin Moin ihr Lieben,

glaubt ihr an so etwas wie Kernerinnerungen?

Ich (Maik) fange mal von vorne an ... Was ist das überhaupt?
Kennt ihr den Film "Alles steht Kopf"? Wenn nicht, solltet ihr es schnell nachholen, weil es einer der besten animierten Kinderfilme ist, den ich je gesehen habe. Und wir als Filmnerds kennen wirklich viele. Er lohnt sich für Groß und Klein.

In dem Film geht es um das Innere, also die Gefühle eines Mädchens und wie diese durch die Emotionen gesteuert werden.
Die wichtigsten Emotionen also Hass, Wut, Liebe, Freude und Trauer sitzen in einer Zentrale, dem Gehirn und lenken das Handeln und die Reaktionen des Mädchens.
Das wird auf eine so einfache, aber auch geniale Art erzählt, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene dieses verstehen können.

In der Zentrale verwalten und sammeln die Emotionen also Erinnerungen. Diese werden in gute und schlechte Erinnerungen eingeteilt und verwahrt. Es kommen jeden Tag neue Erinnerungen dazu die irgendwo gespeichert werden.

Aber die Wichtigsten, die das Wesen eines Kindes ausmachen, werden Kernerinnerungen genannt. Ganz bestimmte Ereignisse und Erinnerungen, die uns das ganze Leben prägen. Sie sind nicht fest, sie können sich auch mit der Zeit ändern und unser Interesse verändern. Den einen Sommer liebten wir Feuerwehr und Jahre später dann zum Beispiel mehr Fußball.

Der kleine Mann zum Beispiel hat in diesem Sommer, denke ich, zwei große neue Kernerinnerungsinseln gebildet. Einerseits die zu unseren Pferden und andererseits zur Musik. Diesen Sommer waren wir jeden Tag bei den Pferden und haben unglaublich viel Zeit mit ihnen verbracht. Immer wenn es ihm nicht so gut ging oder er was erleben wollte, gingen wir zum Pferd. Das findet er einfach toll. Ob die Arbeit im Stall oder das einfache Anschauen der Pferde.

Die zweite Kernerinnerungsinsel ist die Musik, diese hatte er schon länger. Egal wo er ein annähernd rhytmisches Geräusch wahrnimmt, fängt er an zu tanzen. Seit dem er mich und die Band auf einem Auftritt gesehen hat, ist er nicht mehr zu bändigen. Er will alles, was mit Musik zu tun hat, selbst erleben. In unserem Tonstudio im Keller verbringt er mit mir dabei die meiste Zeit. Dort kann er sich an allen Musikinstrumenten probieren. Und das tut er auch.

Wir sind gespannt, in welche Richtung die kleine Dame sich entwickelt. Wenn ich mir etwas aussuchen dürfte, fände ich die Sache mit der Musik schon ganz gut. Aber wir wollen sie nicht in etwas hinein drängen. Wir lassen ihnen den Freiraum zu ihrem ganz eigenen ich, immerhin haben wir noch so viel Spannendes, sei es das Hobby LARP oder nähen, basteln, malen, Gärtnern, die Natur, Tiere... Die Welt ist groß und wir haben vor, sie mit ihr zu entdecken.

Aber jetzt, nach ihrem vierten Entwicklungsschub, scheint auch sie ihre Emotionen ganz neu wahrzunehmen und erste Kernerinnerungen zu schaffen, auch wenn diese in ein paar Jahren sicher verloren gegangen sind. Aber sie liebt es förmlich, in Baumwipfel zu schauen, dort, wo der Himmel hindurch blitzt und schimmert. Die Mama fragt sie dann immer, ob sie dort kleine Glitzerfeen sieht, ein netter Gedanke, oder?

Aber auch Lachen hat sie nun vollkommen verstanden, sie lacht mit einem, über einen, in gewissen Situationen ... Da ist auch das Tanzen am Morgen mit der ganzen Familie, bei dem sie lacht.

Die Kernerinnerungen schauen die Emotionen im Film sich nachts gerne wieder und wieder an, wenn die kleinen also einmal breit lächeln mag ich den Gedanken, dass sie an eine solche Erinnerung gedacht habe kann.

Ich hoffe, ihr habt oder werden mit euren kleinen Menschen auch ganz viele tolle Kernerinnerungen erleben und oft an sie denken.

Vielleicht ja schon in der nächsten Woche,

Liebe Grüße,

Maik & Marcella

P.S.: Für viele war bestimmt heute der erste Schultag. Eine neue tolle und spannende Kernerinnerung.



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In diesem Beitrag geht's um:

Erinnerung, Entwicklung, Film, Filmkritik, Kernerinnerungen, Leben, Alltag, Familienleben