Was braucht ein Baby wirklich? Konsum und meine persönlichen Tops und Flops.
Wir sind derzeit sehr mit dem Thema Reisefieber beschäftigt. Bevor ich dazu etwas erzähle, wird es heute noch einmal etwas informativer, denn besonders beim ersten Kind fragt man sich schnell: Was müssen wir jetzt fürs Baby kaufen?
Es gibt unzählige Artikel über Baby-Equipment, wichtige Anschaffungen vor der Geburt, Checklisten und Empfehlungen von Laien und Experten. Fakt ist: So vielfältig wie die Menschheit, sind auch die Bedürfnisse zum Thema Babyausstattung. Deshalb kann sich jeder auf dem Wirrwarr der Möglichkeiten seine persönlichen Highlights heraussuchen.
Wir haben unglaublich viele Dinge geschenkt bekommen und kaum etwas selbst gekauft. Für Baby No. 2 sind wir bereits gut ausgerüstet und haben nur hier und da noch spezielle Gegenstände hinzugefügt. Die Geschenkeflut rund um die Geburt des Babys lässt sich dennoch möglicherweise steuern. Es ist sicher gut, wenn Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde wissen, was für das Baby noch benötigt oder gewünscht wird.
Trotzdem haben auch wir Plüschhasen und Plüschbären in Hülle und Fülle und genügend Rasseln für eine ganze Krabbelgruppe. Kein Wunder, denn in Boutiquen für Babybedarf sieht alles niedlich aus.
Als ich mich das erste Mal gefragt habe, was ein Baby wirklich braucht, war ich schnell bei einer Antwort: Nicht viel! Und zumindest für uns hat das gepasst. Eine Wickelauflage in unserer extra breiten Fensterbank, Körnerkissen statt Wärmelampe und so wenig Kleidung wie möglich, dazu ein Tragetuch, Autositz und ein Kinderwagen. Letzterer war übrigens das erste halbe Jahr kaum in Gebrauch, sondern immer wieder in der Reparatur beim Hersteller in Schweden. Für den Nestbautrieb haben wir ein extravagantes Babybett in ovaler Form aus speziellem Holz gekauft. Super dekorativ und einige Gästekinder haben inzwischen auch darin übernachtet. Wir bevorzugen Bed-Sharing, wussten das damals allerdings noch nicht.
Ich finde einen Blick über den eigenen Tellerrand spannend. Nicht nur innerhalb der eigenen Community, sondern auch kulturell ist es interessant zu schauen, wie Babys weltweit versorgt werden. Ein interessantes und spannend illustriertes Buch ist das Werk Babys: in den Kulturen der Welt von Béatrice Fontanel und Claire D'Harcourt. Hier wird schnell sichtbar, dass Babys in Mitteleuropa sehr im Fokus der Kernfamilie stehen. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass dem Thema Babyausstattung so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Ich will damit nicht sagen, dass nicht alles seine Berechtigung hat. Mir persönlich ist es wichtig, meinen Kindern Werte zu vermitteln, hinter denen ich auch später noch stehen kann. Außerdem muss alles alltagstauglich sein. Und das bedeutet für mich, dass jeder Gegenstand, der Teil eines Babyrituals wird, irgendwie transportfähig sein muss. Auf Reisen gibt es nicht überall eine Wärmelampe, also haben wir darauf verzichtet (Achtung: beides Frühlingsbabys!). Zum Schlafen gibt es bei uns eine kleine Spieluhr, keine Maschine für weißes Rauschen, Lichtaminationen, Wippen oder ähnliches. Ich verstehe jeden, der diese ganzen Dinge ausprobieren möchte oder auch dringend benötigt, weil das Kind vielleicht nicht so gut schläft. Das Ganze lässt sich allerdings beliebig auf jeden weiten Bereich des täglichen Lebens übertragen.
Transport, Ernährung, Hygiene – all diese Themen kann man komplex ausgestalten oder reduziert betrachten. Und je reduzierter wir persönlich als Familie mit Baby unterwegs sind, umso einfacher ist unser Leben.
Dennoch gibt es einige Gegenstände, die ich sehr schätzen gelernt habe:
Top:
1. Flexibles Tragetuch für die erste Zeit. Ab ca. fünf Kilogramm Körpergewicht haben wir es gegen eins mit festerem Material eingetauscht.
2. Nasenstaubsauger: Es handelt sich um einen Adapter für einen richtigen Staubsauger, der dazu dient, Sekrete aus Babys Nase schnell und effizient zu entfernen. Funktioniert viel besser als manuelle Varianten.
3. Waschbare Wickelunterlage: Wickelplätze in Deutschland sind nicht unbedingt der Hit! Manchmal ist die Parkbank sauberer, als die nächste öffentliche Toilette. Zum unterlegen ist eine Wickelunterlage super.
4. Kindersitz ohne Isofix: Die Babyschale lässt sich so schnell mithilfe des normalen Anschnallgurts auch auf dem Beifahrersitz sichern. Wenn man mit Baby allein unterwegs ist, ist das eine enorme Erleichterung. Wichtig: Beifahrerairbag unbedingt ausschalten!
5. Babyphone mit Kamera: Auf dem Bildschirm lässt sich verfolgen, ob das Kind nur kurz aufwacht und selbst wieder in den Schlaf findet, oder ob es Hilfe benötigt. Ausschließlich anhand von Geräuschen finde ich das schwierig.
Flop:
1. Kontaktloses Fieberthermometer: ungenaue Messungen bei verschiedenen Geräten
2. Unendlich viele Pflegeprodukte: Muttermilch und eine gute Creme sind meist ausreichend.
3. Strampler ohne Knöpfe zum Wickeln
4. Baby-Jeans oder Hoodies: sieht cool aus, ist aber fürs Kind unbequem und unpraktisch
5. Fläschchen-Aufwärmgeräte usw. (wenn man ein Stillbaby hat!): Wenn man mal ein Fläschchen anbieten möchte, ist allerdings ein Wasserkocher mit einstellbarer Temperatur praktisch.
Ich bin gespannt, ob unsere Strategie mit unserem zweiten Kind langfristig aufgehen wird. Vielleicht müssen wir uns komplett neu orientieren, weil schließlich auch jedes Kind anderes ist. Ich hoffe aber sehr, dass wir mit brauchbaren Ideen an den Start gehen und die Anfangszeit wieder gut meistern - die ersten vier Wochen haben gut geklappt!
Demnächst geht es bei mir u. a. um:
• Reisen
• Geburtshaus
• Mobilität
Schau auch vorbei auf Instragram → @louwenfunke. Hier gibt’s und Content zur geburtsvorbereitenden Louwen-Ernährung und zu gesunder Ernährung in der Stillzeit!
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