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Baby-Tagebücher von Patrizia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

18. Woche

Stürmische Zeiten...

Die letzte Woche war wieder mal so wechselhaft wie das Wetter im April. Wir hatten wirklich alles: von leichten Brisen über kleine Stürme bis hin zu orkanartigen Gewittern...

... um mal bildlich zu sprechen. Ich denke, dass Max genau merkt, dass sich zurzeit ganz viel bei ihm tut. Man kann zwar nicht immer gleich eine Veränderung sehen, aber typisch für den Entwicklungsschub um die 19. Woche ist ja, dass er sich bereits ab der 16. Woche ankündigen kann. Zumindest steht das so in einem meiner Bücher. Und für mich ist das eine nachvollziehbare Erklärung für dieses Hin und Her. Es gibt Tage, an denen denke ich, dass Max supergut drauf ist, bis er dann plötzlich aus heiterem Himmel anfängt zu brüllen, obwohl sich nichts verändert hat. Wir liegen zum Beispiel gemeinsam im Bett und kuscheln, wie jeden Morgen. Bis zu einem gewissen Punkt ist Max fröhlich, quiekt und lacht. Und dann: peng! Und losgebrüllt! Weil? Ja, weil… halt. Deswegen bestand die ganze letzte Woche darin, uns irgendwie halbwegs gutgelaunt über den Tag zu bringen. Solange ich Max auf dem Arm habe, geht das auch meistens ganz gut. Ich habe ihm aber auch erklärt, was gerade bei ihm los ist und das es deswegen ganz normal und völlig ok ist, wenn er schlecht drauf ist :-) Vermutlich versteht er mich nicht, aber mir geht es irgendwie gut damit, wenn ich das mal ausgesprochen habe. Ich habe ihm auch erklärt, dass ich für ihn da bin und dass ich ihn, wann immer es geht, auch gerne rumschleppe – aber dass er damit leben muss, dass ich ihn manchmal eben auch aus der Hand geben muss. Natürlich wird jedes Mal lautstark dagegen protestiert, wenn es dann mal soweit ist, aber das ist dann eben so. Die meisten Leute, denen ich erzähle, wie quer Max gerade ist, glauben wahrscheinlich, ich spinne. Denn immer wenn sie ihn erleben, ist er prima drauf. Kein Wunder, denn wenn ich Besuch habe oder bei jemandem zu Besuch bin, ist Max ja mittendrin statt nur dabei. Auf meinem Arm, auf anderer Leute Arm… wat gibt’s da auch zu jammern? Nix, eben. Nun gut, wir werden diese Launenhaftigkeit schon schaukeln.

Die letzte Woche war wieder mal voll gepackt mit Meetings und Dates. Ja, sorry, aber auch Mütter können ganz schön busy sein, ey. Frag mich ma’! Gut, jetzt muss ich selbst lachen. Aber wenn ich mich nicht ständig verabreden würde, dann würde mir zuhause ganz schnell die Decke auf den Kopf fallen. Außerdem ist hier auf dem Dorf absolut kein Durchkommen mit dem Kinderwagen, wenn es so viel schneit wie in der letzten Woche. So habe ich mich Anfang der Woche direkt mal wieder zum Babytreffen mit einer Freundin verabredet. Wir waren zu dritt und haben wieder mal über die großen und kleinen Problemchen quatschen können. Und natürlich über die schönen Momente :-) Einen Tag später hatten wir dann wieder unser Treffen mit der ganzen Truppe aus dem Geburtsvorbereitungskurs, was ebenfalls wieder super war. Erstaunlich, wie groß die Unterschiede teilweise schon sind. Das erste Baby ist Anfang August, das letzte Ende September geboren. Zwei aus der Gruppe haben schon einen, bzw. zwei Zähne, alle außer Max drehen sich schon sowohl vom Bauch auf den Rücken als auch anders herum. Nun ja, wir lassen uns eben Zeit! Obwohl wir auch schon den ein oder anderen „Unfall“ hatten. Wenn nämlich der Untergrund etwas abschüssig ist, weil eine Decke drunter liegt o.ä., dann ist es schon das ein oder andere Mal passiert: rumgerollt! Aber nur vom Bauch auf den Rücken. Sieht auch nicht gerade graziös aus, aber wir befinden uns schließlich noch in der Testphase. Dafür übt Max schon fleißig krabbeln. Also… eher so als Trockenübung. Wenn ich ihn auf den Bauch lege, dann schiebt er den Popo janz hoch in die Luft und wieder runter. Würden seine Arme nicht so schlaff neben dem Körper liegen, würde er direkt losdüsen.

Obwohl Max am Tag unseres Gruppentreffens nicht ganz so gut drauf war, was er vor allem durch Rumbrüllen beim Stillen gezeigt hat, hatte ich mich für das Babyschwimmen entschieden. Ich dachte mir, dass ich zur Not einfach direkt wieder gehe, sollte er so gar keine Lust haben. Zu zweit mit einer anderen Mami habe ich mich dann auf den Weg gemacht. Und wat passiert? Kaum angekommen, packt Max ein strahlendes Lächeln aus und freut sich wie ein Schneekönig. Hach, wat süüüüß! Wir also schwupps, rein ins Wasser und schwimmi schwimmi. Er mag’s! Wir sind sogar getaucht! Also... er, ich eher nicht. Ich habe noch mal nachgefragt, wozu das denn eigentlich gut sein soll. Die Erklärung, dass die Kleinen wissen was zu tun ist, falls sie einem doch mal aus der Hand glitschen, weil sie das Unter-Wasser-sein dann schon kennen, leuchtete mir ein. Also haben wir’s getan. Und Max? Hat kurz mal überrascht geguckt, pling, pling, Wasser aus den Wimpern geklimpert und gelächelt :-) Ich gehe natürlich davon aus, dass ich ihn niemals loslassen werde, aber sollte uns doch mal so ein Unglück passieren, dann wird er zumindest nicht sofort in Panik ausbrechen. Ich freu mich jedenfalls auf’ s nächste Mal.

Apropos Stillen... da bin ich manchmal wirklich ein bisschen verzweifelt. Max trinkt ein paar Schlückchen, dreht sich weg und schreit. Ich wechsel die Seite, er trinkt ein paar Schlückchen und schreit. Was' n da los?! Es gab schon Tage, an denen hat er gefühlt das erste Mal richtig erst am Abend getrunken. Vorher immer diese abgebrochenen Trinkversuche, die ich meistens direkt beende, weil es ihn nur noch wütender macht, wenn ich es immer wieder versuche. Habe schon mit meiner Hebamme gesprochen, sie sagt, ich mache es genau richtig, wenn ich dann aufhöre und ihm dafür aber immer mal wieder etwas anbiete. Er holt sich schon, was er braucht. Aber es verunsichert schon etwas :-/ Bisher sind die Windeln aber nach wie vor proppevoll, dann müssen wir uns wohl keine Gedanken machen!?! Ich habe gelesen, dass manche Frauen direkt abstillen, wenn das Baby sich so verhält. Das werde ich auf jeden Fall nicht tun. Er wird doch nicht gleich verhungern, was?
Ach und außerdem habe ich die Stillhütchen jetzt verbannt. War das Thema wohl doch noch nicht so durch wie ich dachte....Ich hatte es ja schon mal ohne versucht, das klappte nicht so gut. Ein weiterer Versuch danach scheiterte beim ersten Mal, ich dachte dann, dass Max verlernt hat, ohne die Dinger zu trinken, also wars das dann. Aber Anfang der letzten Woche wollte ich ihn stillen und hatte von jetzt auf gleich einfach keinen Bock mehr auf die Dinger. Mit dem Gedanken habe ich Max angelegt und mit dem Gedanken hat er dann getrunken :-) Jetzt klappts super ohne. Selbst nachts im Halbdunkeln. Es geht alles, man muss es nur machen!

Das Wochenende haben Julian und ich dieses Mal ganz für uns reserviert. Zurzeit arbeitet er wirklich sehr viel, so dass wir uns in der Woche nur am Abend sehen, von Max hat er so gut wie nichts an solchen Tagen. Wir haben zwar gerne unsere Freunde um uns, aber so ab und zu tut ein Familydate mal ganz gut. Und wir wären ja nicht wir, wenn wir nicht trotzdem wieder einiges zu tun gehabt hätten ;-) Eingeläutet haben wir unser Wochenende mit einem riiiiiesigen Frühstücksbuffet in einem Café. Max hat die Zeit genutzt und direkt mal vom Einsteigen ins Auto zuhause bis zum Aussteigen bei meinen Eltern, die wir nach dem Frühstück besucht haben, durchgepennt. Wir hatten mal wieder Zeit nur für uns und gute Gespräche, soweit es das Mampfen zugelassen hat, und Max war sehr ausgeschlafen. Ach wie schön wäre das, wenn ich den fehlenden Schlaf einfach tagsüber mal nachholen könnte. Einfach einschlafen, wenn’s mir passt. Mhmmmmmmm…….

Am Sonntag Morgen haben wir uns dann früh aus dem Bett geschält, weil wir uns mit jemandem verabredet hatten, der ein supertolles Kinderbett loswerden wollte. Über eine Anzeige im Internet hatte ich das Bett gefunden und war total happy, ein so tolles Markenbett für relativ wenig Euros kriegen zu können. Angepriesen als 1 ½-jähriges Bett, selten benutzt, kaum Gebrauchsspuren, für 250 Euro weniger als der Neupreis war klar: das wird unsers! Wir düsen also Sonntagmorgen *mmmhhhmmpppfff* samt Anhänger zehn Dörfer weiter um uns das Bett anzugucken. Und dann? Ein Haus in dem man nicht wohnen möchte, Schmutz und Peek überall dort, wo man es nicht haben möchte und ein Bett, was aussieht, als hätte es den letzten Weltkrieg mitgemacht oder zumindest schon fünf Kinder durchgebracht. Iiiiiih! Es war so schmutzig und abgegrabbelt und sah so…. benutzt aus… ich bin nachhaltig traumatisiert! Nun gut, der Sonntag war noch lang genug und die Entscheidung, ein neues Bett zu kaufen war schnell gefällt :-)
Der Plan für kommende Woche lautet also: Bett kaufen! Und natürlich: Max bespaßen, um ihm das Leben so schön wie möglich zu machen, vor allem, wenn er gerade mal wieder gar nicht gut drauf ist. Wir nähern uns ja mit riesigen Sprüngen der 19. Woche, in der uns ja wahrscheinlich ein weiterer Entwicklungsschub erwartet.

Ich muss sagen, dass ich trotz aller Launen ganz schön viel Spaß mit meinem kleinen Schatz habe. Irgendwie macht er immer alles wieder gut, egal wie blöde Momente es auch gab und gibt. Meistens ist er ja auch relativ schnell wieder umzustimmen, wenn er mal meckert. Dann spielen wir verstecken oder die lustige Muddi tanzt den Lachtanz um die Babywippe herum, und schon sind die Tränchen getrocknet und die Mundwinkel wieder oben.

Ich habe zurzeit außerdem vermehrt den Verdacht, dass sich bei Max die Zähne auf den Weg machen. Da darf man schon mal meckern. Ich weiß ja, wie es mir geht, wenn ich Zahnweh habe! Es kann ja trotzdem noch einige Wochen und Monate dauern, bis der erste Zahn zu sehen ist, aber sicherlich tut sich da was im Kiefer. Max steckt sich permanent alles in den Mund und kaut drauf herum. Das ist ein anderes In-den-Mund-stecken als das, was er sowieso schon macht um Gegenstände zu erkunden. Es ist jetzt zusätzlich so ein gieriges, mit viel Sabber verbundenes In-den-Mund-stopfen, dabei rote Wangen kriegen und wahlweise Mampf-Geräusche machen. Ich bin jedenfalls gespannt, wann wir das erste Beißerchen begrüßen dürfen :-)

So, und jetzt ist wieder Familienzeit!

Alles Liebe und eine schöne Woche wünscht,

Patrizia


You can go the distance, you can run a mile
You can walk straight through hell with a smile
You can be the hero, you can get the gold
Breaking all the records they thought would never be broke

Standing in the hall of fame,
And the worlds gonna know your name
'Cos it burns with the brightest flame
And the worlds gonna know your name
And you'll be on the walls of the hall of fame


"Hall of Fame" ( The Script)



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Kommentare von Lesern:

Steffi, Köln30.01.2013 12:58

Hallo Patrizia, mit zunehmenden Alter werden die Kinder teils so geschickt im Trinken, dass sie das, was sie brauchen, ziemlich schnell im Magen haben. Und den Rest hoöt man sich später. Man könnte ja etwas verpassen während man da so an der Brust liegt :-)
Weiterhin viel Spaß mit Max.

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Gast29.01.2013 16:05

Hallo patrizia, kann ich mir vorstellen wie entäuscht ihr wegen dem bett wart.mir tut aber eher das arme kind leid ,das in solch einer umgebung aufwächst!

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In diesem Beitrag geht's um:

Entwicklungsschub?, Stillen ohne Stillhütchen, ein neues Bett für Max