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Baby-Tagebücher von Andrea

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

12. Woche

Der nächste Entwicklungsschub

Zeitreise in die Vergangenheit und eine Motzgurke, die plötzlich nicht mehr allein sein kann.

Hallo ihr!

Die letzte Woche begann ganz emotional. Wir haben die Familie besucht bei der ich bis zum Mutterschutz gearbeitet habe. Ich hab die Kids schon total vermisst. Da ich in Vollzeit bei denen war, hab ich natürlich eine enge Beziehung zu den Beiden. Bei so viel Zeit zusammen bin ich dann schon fast so wie eine Tante für die Kinder. Wir hatten schon jede Menge Spaß zusammen, aber eben auch Notfallsituationen (die bei Intensivmedizinisch zu versorgenden Kindern leider nicht ausbleiben) und Nachtdienste in denen ich in 12 Stunden Dienst kaum 5 Minuten saß, weil es einem der Kids nicht gut ging. Mit der Mama hat sich in der Zeit eine Freundschaft entwickelt. Einige mögen das als unprofessionell betrachten, aber auf der anderen Seite vertrauen die Eltern mir ihr höchstes Gut an! Da entsteht eben auch mal eine besondere Bindung. Somit geht man aber auch immer sehr gern zur Arbeit. Die Familie ist mir total ans Herz gewachsen.
Der Papa der Kids hatte unseren Besuch heimlich mit mir verabredet. Die Überraschung ist gelungen. Nachdem wir uns Monate lang nicht gesehen hatten, liefen sogar Freudentränen! Meine Chefin hatte gerade Dienst, sodass ich sie auch mal wieder zu Gesicht bekommen konnte. Besser hätte ich mir das nicht vorstellen können.
Die beiden Kinder sind wahnsinnig groß geworden! Krass, was in so ein "paar" Wochen passiert.
Es kam mir vor wie eine Zeitreise in meine Vergangenheit. Ein ganz anderes Leben. Bei meinem aktuellen 24 Stunden Job als frischgebackene Mami kam es mir vor wie im Traum. Kaum vorstellbar, dass ich vor gar nicht so langer Zeit dort mehr Zeit mit der Familie verbracht habe, als mit Dennis. Der war übrigens auch dabei. Er durfte den Computer testen, der mit den Augen gesteuert werden kann! Männer und Technik... Er war ganz begeistert! Die Große demonstrierte uns, welche Schimpfwörter sie mit dem Talker sagen kann. ;-) Kindergartenkinder halt.... Der ganz normale Wahnsinn... Körperlich eingeschränkt hin oder her... "Du spinnst wohl" und "Scheiße" sagen gehört wohl zur gesunden Entwicklung dazu.... wir hatten also unseren Spaß....
Lotta hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Sie hat sich auch sehr gefreut die Kids nun auch mal erleben zu können. Außerhalb meines Bauches versteht sich... Sie hat die Großen fröhlich angelacht. Ein ganz toller Nachmittag also. Ich freue mich, wenn ich irgendwann wieder arbeiten gehe und dort wieder meine Dienste rocken kann!

Am Donnerstag feierte Dennis seinen ersten Vatertag. Wir verbrachten den Tag gemeinsam. Die Bollerwagen Tour (na toll.... Ich hatte doch gerade erst Einen bekommen...) fiel aus. Das Wetter spielte nicht so mit, wie wir es uns gewünscht hatten. Es blieb beim Grillen am Teich bei Oma und Opa. Später saßen wir noch am Lagerfeuer, Dennis und zwei Freunde schipperten mit dem Ruderboot idyllisch übers Wasser und am Ende des Tages waren Lotta und ich die einzigen, die nüchtern waren. Überraschenderweise durfte ich also zurück fahren ;-) So ist das eben, wenn man stillt und ein Baby hat....
Ich sammle also gerade "Fahrpunkte", die ich nach der Stillzeit dann eintauschen kann. Dann darf Dennis für eine gewisse Zeit erstmal immer fahren! Ha!

Lotta scheint vor einem Entwicklungsschub zu stehen. Sie war vergangene Woche quengeliger als sonst. Sie wirkte schneller erschöpft von all den Eindrücken und wollte am liebsten nur bei mir sein. Sie mag sich gerade nicht so gern von anderen auf den Arm nehmen lassen. Leichter wäre es vielleicht, wenn sie einen Schnuller nehmen würde. Im Moment liebt sie es an meinen Brüsten zu nuckeln, sehr zum Leidwesen meiner Brustwarzen. Ich muss gut aufpassen, ob es sich tatsächlich um Hunger handelt oder um ein ausgeprägtes Nuckelbedürfnis, ansonsten muss ich mir wohl Sorgen machen, dass meine Nippel sich auflösen... Im ersten Moment hatte ich Muffen, ob ich weniger Milch habe, aber ich würde behaupten, dass es eher daran liegt, dass Lotta neue Dinge lernt. Sie hält ihren Kopf deutlich stabiler selbst, ihre Bewegungen wirken gezielter, sie beobachtet immer konzentrierter was ihre Füße so treiben. Das alles scheint sie so zu beschäftigen, dass sie mehr Mama braucht. Dann haben wir halt mal ein paar Tage eine kleine Mini-Motzgurke zu Hause. Die Rockerbraut ist ansonsten immer so ein Sonnenschein, da stehen wir das auch durch. Legt sich bestimmt bald wieder.

Am Wochenende haben wir das schöne Wetter in Hamburg so richtig genossen. Wir hatten Freunde zu Besuch. Mittags ging es natürlich standesgemäß für Hamburg ins Fischrestaurant und nach einem Hafenspaziergang entschieden wir uns noch für eine Hafenrundfahrt. Ist ja immer so eine Sache... Wenn man in einer Stadt aufgewachsen ist, nimmt man die Sehenswürdigkeiten gar nicht mehr so richtig wahr. Da für Dennis ja auch Vieles neu ist, war die Gelegenheit perfekt. Wir hatten sogar das Glück und im Containerhafen lagen viele große Containerschiffe. Voll cool! Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite!
Die Rockerbraut hat das alles ganz toll mitgemacht. ....und.... Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben draußen nackige Beinchen. Für gewöhnlich trägt sie ja mindestens zwei Hosen und fast immer einen Wollbody drunter. Nach dem Tag hab ich in der Klamottenkiste nach kurzärmligen Bodys gesucht. Scheinbar kommen die doch für uns in Frage. Ich hatte sie gar nicht erst aus der 62 Kiste genommen, da Lotta ja immer kalte Pfoten hat... Offensichtlich besteht wohl die Möglichkeit, dass unsere Tochter im Sommer nicht erfriert.

Die Reprogrammierung des Schlafmodus hat übrigens auch gut geklappt. Zeitlich zwar etwas verschoben, aber passt mir trotzdem ganz gut. Die Rockerbraut braucht zwischen 21 und 22 Uhr einmal kurz Zeit, um ihren Alltag zu verarbeiten. Es führt leider kein Weg daran vorbei, dass sie einmal abends aus Leibeskräften brüllen muss. Mindestens für ein bis zwei Schrei- Atemzüge muss ich schon fast Angst kriegen, dass sie ein ernsthaftes Problem hat, eine zunehmende Verzweiflung baut sich in meinem zarten Mutterherz auf und dann.... Ruhe.... Lotta schläft aus dem schreien direkt ein. Sollte sie versehentlich vor dem Brüllen eingeschlafen sein, holt sie es eine halbe Stunde später nach. Kein Entrinnen.... Wir müssen das aushalten. Kein sonderlich schönes Gefühl. Ich kann mich noch immer nicht so richtig damit abfinden, aber... Dafür schläft die Schlafmütze dann auch bis um 9 Uhr durch. Zwei mal schmatzt sie nachts im Schlaf um mir bescheid zu geben, dass sie Hunger hat, wach wird sie davon aber nicht. Um 9 Uhr wecke ich sie dann. Keine Ahnung, wie lange sie sonst schlafen würde, der Rekord lag bisher bei 10.30 Uhr, aber das lassen wir ihr nicht mehr durchgehen, damit der Alltag eine feste Routine hat, was ja wichtig ist bei der Programmierung. Der Plan geht gut auf! 9 Uhr finde ich schon ne absolute Luxus Uhrzeit! Wenn es tagelang so läuft, kann ich mich bei aller Liebe nicht über Schlafmangel beklagen.

Ciao bis nächste Woche!
...und drückt uns die Daumen, dass Lotta dann endlich die 5000g Marke sprengt....

Andrea

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Foto: Privat

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