Das letzte Wochenende über war mein Bruder Maxim (17 Jahre) zu Besuch. Der zukünftige Onkel war ziemlich erstaunt über meinen dicken Bauch und meinte, dass es ungewohnt komisch aussehe, mich mit einem solchen Bauch zu sehen. Tja, ist ja auch für mich manchmal noch komisch…
Auch ansonsten macht sich mein Bruder bereits jetzt Gedanken wo sein Neffe in den Kindergarten bzw. dann in die Schule gehen werde und ob denn eine Großstadt wie Berlin überhaupt geeignet sei, Kinder darin aufwachsen zu lassen?! Oder ob wir nicht besser ganz an den Stadtrand ziehen sollten…dort gebe es mehr Wald und Wiesen zum toben und nicht so viel befahrene, gefährliche Straßen etc.
Da waren wir bei einer grundlegenden Frage: Welche Kinder sind glücklicher? Die, die auf dem Land aufwachsen oder die in der Stadt? Beides bietet seine Vor- & Nachteile, meiner Meinung nach. Mein Bruder ist beinahe ausschließlich in einem 4000-Seelen-Dorf im Landkreis von Hannover aufgewachsen und auch wenn er seit zwei Jahren in Hannover (immerhin 400 000 Einwohner) lebt, bevorzugt er das Landleben. Mich hingegen zieht es stets eher in die Stadt, die ersten neun Jahre meines Lebens habe ich, wenn auch am Stadtrand, in Berlin verbracht und hier fühle ich mich schlichtweg beheimatet. Gewiss gehe auch ich sehr gerne im Grünen spazieren, doch ich freue mich auch an der Atmosphäre dieser Stadt. Ich denke unserem Kind wird es ähnlich ergehen. Viel Grün und ebensoviel Ruhe haben wir mit dem Tierpark und einer Schrebergartenanlage ja auch direkt vor unserer Tür…dort sehe ich mich schon in wenigen Monaten mit einem Kinderwagen spazieren! ?
Am vergangenen Dienstag und Mittwoch war ich auf einer Fortbildung in Hannover. Ganz spontan hatte ich mich in der letzten Woche dazu entschlossen und als sich meine Chefin (Ergotherapie-Praxis) damit einverstanden und sogar erfreut darüber zeigte, meldete ich mich für den Einführungskurs Handtherapie an. Dieser Kurs ist der erste Baustein (von 14) auf dem Weg zur zertifizierten Handtherapeutin (von der Akademie für Handrehabilitation) und hier in Deutschland so ziemlich die einzige Möglichkeit, ein anerkanntes Zertifikat im Bereich der Handtherapie zu erwerben. Mit dieser Fortbildung wollte ich mich bereits seit Ende meiner Ausbildung und dem Kennen lernen der Handtherapie im Unfallkrankenhaus in Berlin-Marzahn spezialisieren. Aber wie das manchmal so ist, zweimal hatte ich mich schon angemeldet für eine Intensiv-Woche mit gleich drei Kursen hintereinander, aber zuerst hatte ich die Arbeitsstelle gewechselt, beim nächsten Mal hatte mein Studium in Saarbrücken begonnen. So stornierte ich diese Fortbildung. Aber jetzt ist der Anfang gemacht! Und es war ein sehr spannender, erfahrungsreicher Kurs. Mit einer Menge an neuen Erkenntnissen und mitunter noch einer erweiterten Sichtweise gehe ich jetzt auf die Patienten zu.
In dem Kurs waren zwei Schwangere anwesend! Die andere erwartet ihr zweites Kind, ein Mädchen. Bei ihr ist der errechnete Termin der 28. August. Auch wenn sie nicht mal zwei Wochen vor mir entbinden wird, hat sie jetzt schon einen Bauch! Nun, klar, dass sie einen Bauch hat. Hat ja jede/r. Aber ihr Bauch kam mir geradezu riesig vor…im Gegensatz zu meinem - Bäuchlein. Oder täusche ich mich und meine Wahrnehmung spielt mir da einen Streich? Und mein Bauch ist ähnlich riesig wie ihrer? Ich bin ganz erstaunt wie unterschiedlich allein die Bauchgröße und die Form ist. Ist für jede Frau eben auch wieder ganz individuell und nicht im Geringsten vorhersagbar. Mich wundert daher auch gar nicht, dass jede Schwangerschaft anders verläuft und erlebt wird.
Wir tauschten uns über unsere jetzige Schwangerschaft aus und sie erzählte mir, dass sie bereits einen Sohn hat, der sechs Jahre alt ist und am 1. September eingeschult wird. Die damalige Schwangerschaft sei völlig anders verlaufen als ihre jetzige…ihr sei nie so richtig übel gewesen, sie habe sich auch nicht die ersten vier Monate ständig übergeben und ihr Knirps sei nicht so bewegungsfreudig im Bauch gewesen wie die Kleine jetzt. Allerdings hätte sie dafür jetzt keine Probleme mit vermehrten Wassereinlagerungen.
Apropos Wasser, meine Beine sind inzwischen schon etwas „wässriger“ geworden…ich greife deshalb jetzt immer häufiger zu Sneaker-Socken und am besten mit ausgeleiertem Bündchen ;) Und meine Finger sind auch etwas ödematöser geworden, wie ich heute gemerkt habe als wir unsere Trauringe abgeholt haben….aber der Ring passt noch!
Von Dienstag auf Mittwoch habe ich bei meiner Mutter übernachtet (sie wohnt in Hannover), die mich mit ganz besonders leckerem Essen verwöhnte! Frische Erdbeeren direkt vom Feld (allerdings noch unter Folie gezogen), Ananas, Bio-Käse, Rote Beete, Vollkornreis… Ein Gourmet-Abend! ? Nur die Nacht - auf der Gäste-Matratze (ohne Bettgestell) – war für mein Kreuz keine Wohltat! Denn des Nachts musste ich mich erst einmal (na ja mehrmals) von der Unterlage hochstemmen ehe ich mich aufrichten konnte, um mich zum Klo zu schleichen. Mit meinem Bauch fällt es mir nämlich zusehends schwerer, meine Schuhe zu zubinden, sprich jegliche Tätigkeiten in gebückter Haltung und dazu zählt inzwischen sogar schon das Aufstehen von der Couch…sicherlich, es funktioniert noch, doch es geht nicht mehr mal eben schwupps – aufgestanden, sondern ich stütze mich lieber dabei ab.
Die Rückfahrt am Mittwoch - vor Himmelfahrt!
In vollen Zügen genießen…
Ich wollte ursprünglich auch einen Sitzplatz reservieren, da ich mit einem vollem Zug gerechnet hatte, aber es gab keinerlei Reservierungen mehr, was mich schon stutzig gemacht hatte. Aber ich hatte mir gedacht, dass ich mich im Notfall einfach auf meinen mitgenommenen Schlafsack setzten würde.
Aber dann das:
Bereits der Bahnsteig quoll über vor Reisenden mit großen Rucksäcken, Reisetaschen, Kinderwagen und Buggys, kleine und große Hunde,… Mit wachsendem Unwohlsein beobachtete ich, wie sich der Bahnsteig minütlich weiter füllte…als der Zug endlich - mit fünf Minuten Verspätung - einfuhr. An einen „gemütlichen“ Stehplatz mit genügend Platz für den Schlafsack und um mich darauf niederzulassen war in dieser Sardinenbüchse von Zug nicht zu denken. So trottete ich einer Gruppe junger Frauen hinterher, die sich tapfer den Weg durch die Waggons freischaufelten. Zwei Waggons später, es war weit und breit nicht ein einziger angenehmer Stehplatz, ohne eine Tür in den Rücken zu bekommen geschweige denn ein Sitzplätzchen in Sicht, fiel mir ein kleines Mädchen auf, das auf dem Schoß ihrer Mutter saß. Die beiden hatten jedoch einen Zweisitzer! Irgendwie war ich schon ziemlich kaputt und die stickige Luft im Zug tat ihr übriges, so sprach ich kurzer Hand die Mutter an, ob ich mich mit meinem Bauch freundlicherweise eine halbe Stunde hinsetzen und ausruhen dürfe…“Kein Problem.“ Mit einem kleinen schlechten Gewissen, dem kleinen Mädchen den Sitzplatz weggenommen zu haben, plumpste ich auf den Sitz und verschnaufte. Einige Minuten und ein kurzes Gespräch später beruhigte mich die junge Frau, dass ich mir keine Gedanken machen solle, das ginge hier auch gut zu dritt. Ging es dann auch und die Kleine saß dann zwischen uns. Nur hätte ich mir ja im Grunde mit meinem Mutterpass auch irgendwo anders einen Sitzplatz erobern können. Nur, wen hätte ich „verjagen“ sollen? Es ist gar nicht so leicht, die eigene Schwangerschaft als Begründung zu benutzen. Andererseits wäre ich ansonsten vermutlich spätestens eine halbe Stunde weiter im Gang zusammen geklappt (wegen der verbrauchten Luft und dem Stehen) und dann hätte mir wohl erst recht keiner wieder aufgeholfen.
Eine Stunde später aber zu meinem Glück wurden die beiden Sitzplätze hinter uns frei…und mein Gewissen war wieder beruhigt.
Die anschließende Fahrt mit der S- & U-Bahn bis nach Hause war auch nicht entspannter, mehrmals wurde ich angerempelt, da sich mein Rucksack nicht als nachgebendes Schaumstoffelement entpuppte. Nur meinen wertvollen Bauch habe ich wie eine Löwin geschützt ;) Und schließlich konnte ich die Wohnungstür hinter mir schließen – Geschafft!
Nach diesem Erlebnis habe ich überlegt ob ich mir ein neonfarbenes, vielleicht orange oder rot, Schild bastele mit dem Aufdruck „Achtung Gefahrengut/Schwertransport – bitte Abstand halten“, am besten mit einem Alarmton, der ausgelöst wird sobald der Mindestabstand unterschritten wird. Na, wenn das mal keine Marktlücke ist! ? ;)
Mein Bauch scheint mir in der letzten Woche nicht so wirklich gewachsen zu sein…vielleicht gibt es dann bald mal wieder einen richtigen Wachstumsschub?! Denn schließlich ist der Kleine ja inzwischen ca. 28cm lang und etwa 600g schwer – da müsste doch mein Bauch auch wieder größer werden?!
In unserer Bibliothek bin ich vor zwei Wochen auf der Suche nach Yoga-/Gymnastik-Übungen für Schwangere auf ein Buch über Entspannungsübungen gestoßen. Nach einem etwas stressigen Arbeitstag habe ich mir dann am Abend, die Zeit für eine wohltuende Entspannung genommen…und mich schon währenddessen herrlich gefühlt. Nach zwanzig Minuten war ich tief entspannt, meine Kopfschmerzen waren auch besser (war anscheinend lediglich eine muskuläre Anspannung des Tages)…und der Kleine war erstaunlicherweise ganz besonders rege ;) wo er sich doch ansonsten eher wenig bewegt. Alle zwei, drei Tage nehmen ich mir jetzt Zeit, zum aktiven Entspannen…und der kleene Knirps nutzt die Zeit anscheinend, um entspannt ein paar Gymnastik-/Dehnübungen durchzuführen! ?
Stichwort: Brautmode…
Ich habe tatsächlich etwas gefunden! Nachdem ich per Mail einige potentielle Hochzeitskleider bzw. Röcke und Oberteile an meine Freundinnen Kathleen und Susanne geschickt habe. Jetzt hoffe ich, dass es mir auch passt bzw. an mir auch zumindest ähnlich hübsch aussieht wie auf den Bildern.
Am kommenden Montag werden wir (Daniel und ich) uns mit einer Freundin (Steffi) treffen, sie ist jetzt in der ca. 20 SSW und freut sich auf den „Bauchvergleich“ wie sie es formulierte… ? Bin gespannt wie es ihr geht!
bis nächste Woche,
Eure Marlen und der kleine entspannte Knirps im Bauch ?
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