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Baby-Tagebücher von Laura

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

13. Woche

Matsch im Kopf und Herz

Maja ist 3 Monate alt! Ich fühle mich schwangerer als in der Schwangerschaft und habe zur Feier des Tages Wein getrunken! Eine gute Woche.

Hallo ihr Lieben!

Diese Woche bin ich ganz besonders matschig im Kopf. Irgendwie hat mich das Schwangerenhirn voll im Griff und ich kriege weiterhin nur wenig Sinnvolles auf die Reihe. Ich kann mich an kaum etwas erinnern. Ich habe unsere neuen Nachbarn kennengelernt (das Mädel ist im 6 Monat schwanger und super nett) und direkt ihre Namen vergessen. Früher ist mir das nie passiert! Ich konnte mich immer an alles im Detail erinnern. Tja. Das war einmal.

Obwohl ich normalerweise nicht der große Beobachter bin und vieles erst im Nachhinein realisiere, bin ich mir sicher, dass wir den dritten Wachstumsschub hinter uns haben.
Die kleine Maja ist da zieeeemlich entspannt, wodurch ich kleine Unterschiede in ihrem Verhalten manchmal einfach als schlechte Laune etc. abstemple. Dieses Mal war sie im Wechsel mal einen Tag lang sehr anhänglich und dann wieder einen Tag lang eigenständig. Die eigenständigen Tage sehen so aus, dass sie sich sehr gut mit sich selbst beschäftigt, öfters auch alleine einschläft, beim Spazieren gehen nicht meckert und durchweg gute Laune hat. Die "anstrengeren" Tage sehen so aus, dass sie im Vergleich nur wenig alleine aushält, nicht spazieren fahren möchte, länger zum Einschlafen braucht und ganz nah bei Mama und Papa sein möchte. Auch dieses Mal habe ich den Sprung erst bemerkt, als er schon vorbei war. Ich habe zuerst gemerkt, dass Maja nicht nur ihr Tuch zum Erkunden in ihren Mund steckt, sondern ihren Kopf zur Brust neigt und anhebt, um es schneller in den Mund zu bekommen. Sie macht Geräusche und schaut mich an, als würde sie eine Antwort erwarten. So spricht sie schon mit mir und unsere Gespräche sind zwar noch kurz, dafür sehr intensiv und dramatisch. Maja hat zudem angefangen, ihre Arme interessanten Dingen entgegen zu strecken. Auch nach mir, wenn sie auf den Arm genommen werden möchte. Außerdem hat sie herausgefunden, dass sie mich mit Jammern und Weinen dazu bringen kann, sie auf den Arm zu nehmen. Manchmal beobachtet sie ganz fokussiert den Spielebogen, doch sobald sie mich entdeckt, fängt sie an, zu weinen. Auf meinem Arm ist sie dann sofort still und lacht mich an. Meine Schwiegermutter ist da etwas altmodisch und hat letztens kritisch bemerkt, dass die Kleine mir "keine Ruhe geben wird", wenn ich sie ständig auf den Arm nehme, weil ich sie zu sehr daran gewöhnen würde. Da wollte ich fragen, ob wir meine Schwiegermama ihrer Logik nach auch nicht daran gewöhnen sollen, ihre Anrufe immer entgegenzunehmen, wenn sie jemanden zum Reden braucht. Natürlich habe ich mir die Bemerkung verkniffen, aber ist doch wahr. Jeder braucht Nähe, ein Säugling umso mehr, um mit der Welt und den Eindrücken klar zu kommen. Schreien ist nunmal die einzige Form der Bedürfnismitteilung, die so ein kleines Baby besitzt. Da gehen mir solche "Ratschläge" echt auf den Keks, obwohl sie es natürlich nicht böse meint. Für meinen Mann stellt seine Mutter eine große Autorität dar und solche Bemerkungen führen zuhause dazu, dass er für kurze Zeit wieder ihrer Meinung ist. Da muss ich ihm wieder meine Argumente von neuem auftischen und meinen Standpunkt erklären. Zum Glück gibt er mir letzten Endes recht und wir sind einer Meinung, was die Erziehungsmethode angeht. Trotzdem, für kurze Zeit sorgen solche Bemerkungen für Unstimmigkeiten und das nervt und fordert viel Selbstkontrolle von mir (die mir zugegebenermaßen viel zu oft fehlt, aber ich arbeite stark daran).

Zu den veränderten Dingen zählt auch die Art, wie mich Maja anguckt. Sie schaut mich ganz begeistert und fasziniert an, als würde sie mich erst jetzt richtig sehen können. Dieses Vertrauen, mit dem sie mich anschaut, vor allem beim Stillen...es ist ein unbeschreibliches Gefühl und ich will alles dafür tun, um dieses wundervolle, liebevolle, begeisterte Vertrauen nie zu erschüttern. Meine liebste Maja, ich werde dich immer beschützen und alles für dein Glück tun. Ich werde mit aller Kraft versuchen, dich nie zu enttäuschen und dich vor allem Bösen auf dieser Welt beschützen...

Nach diesen Gedanken fällt es mir jetzt schwer, weiter trocken Bericht zu erstatten, was wir noch erlebt haben. Ich bin doch noch sehr emotional, aber ob ich das noch auf die Hormone schieben kann, weiß ich nicht. Ich denke ich bin einfach der Typ Mama, der ihrem Baby ständig übertrieben ihre Gefühle und Liebe mitteilen muss. Irgendwann werde ich ihr ziemlich peinlich werden, das weiß ich jetzt schon. Hihi.

Das Baden mit ihr ist ein voller Erfolg. Ich hatte zuerst aus Angst zu wenig Wasser in der Wanne und wir haben uns etwas beeilen müssen, damit die Kleine nicht friert. Das nächste Mal habe ich es besser vorbereitet und auf meinen Armen liegend, konnte die Kleine etwas "schwimmen" in der Wanne. Ihre Arme und Beine wabbelten ganz entspannt im Wasser, wobei ihr am Anfang das alles sehr suspekt war und sie große Augen machte. Ich bilde mir ein, dass es ihr dennoch Spaß gemacht haben musste, sonst hätte sie doch geweint. Aber so ist das eine super Lösung und ich fühle mich auch ganz besonders dabei, als könnte ich ihr einen Teil davon wiedergeben, was sie in meinem Bauch hatte.

Am Wochenende hatten wir Besuch von meinem Cousin und seiner Familie. Zum ersten Mal hat Maja ganz unglücklich reagiert, als meine "Schwägerin" sie auf die Arme nehmen wollte. Die kleine Maus ist also schon sehr bewusst und möchte sich ihre Gesellschaft zurecht selbst aussuchen. Umso schwieriger ist es für mich, da sie schon knapp 7 kilo wiegt und es für meine Arme schon eine Herausforderung ist, sie mehrere Stunden täglich herumzutragen. Ich mache es dennoch sehr gerne und genieße jeden einzelnen Moment. Sie wird früh genug genug von meinen Armen haben. Gott, bin ich heute emotional. Ich könnte direkt wieder losweinen.

Heute vor einem Jahr wurde die Maus übrigens gezeugt. Theoretisch ist sie also schon ein Jahr alt und wir feiern einen kleinen Geburtstag! Zufällig fällt der Tag genau auf den Tag, an dem sie 3 Monate alt wurde und ich habe mir etwas ausgedacht. In ihrem Zimmer steht ein Schaukelsessel, in dem ich sie oft stille. Der Sessel soll auch zukünftig ihr gehören und immer in ihrem Zimmer stehen. Ich möchte sie an besonderen Tagen in dem Sessel fotografieren: das erste Foto habe ich zu ihrem 3 Monatigen gemacht. Das nächste soll kommen, wenn sie 6 Monate alt ist, dann zu ihren Geburtstagen und am ersten Kindergartentag, ersten Schultag, etc. Ich male mir aus, wie ich sie irgendwann mit ihrem Mann zusammen auf dem Sessel fotografiere und dann mit Babybauch, dann mit ihrem Baby.... Ach, ich könnte wieder weinen. ich bin heute echt zu nichts zu gebrauchen. Ich glaube, ich muss aufhören, sonst wird das hier gefährlich schnulzig. Aber auch das gehört zu mir und zu diesem Tagebuch!

Ach! Ich habe doch noch etwas Wichtiges zu berichten. Meine Gallenblasenentfernung liegt nun genau einen Monat zurück. Laut Arzt kann ich nun langsam neue Dinge in meinen Essensplan einführen. Da habe ich doch glatt mit einem Glas Weißwein aus Rheinhessen angefangen (dort bin ich aufgewachsen - na gut, in der Pfalz aber ist ja jetzt auch Wurscht). Ich habe mein kleines Röschen zum Schlafen gestillt (danach hat sie immer ihre längste Schlafphase - bis zu 6 Stunden), sie in ihr Bettchen und meinen Mann daneben gelegt ;). Ich selbst habe mich mit dem Wein, einem guten Buch und ein paar Keksen in die Wanne gelegt. Das war was! Das war mein zweites Glas Wein seit einem Jahr und man, war das lecker und gut! Ich habe jede Sekunde der Entspannung genossen. Zwei Stunden später bot sich mir im Schlafzimmer ein Bild für die Götter: mein Mann lag schnarchend quer über dem Bett, mit dem Kopf fast im Beistellbettchen. Maja lag spiegelverkehrt zu ihm genauso da; mit ihrem Gesichtchen in seine Richtung gedreht. Zwischen ihnen lag ein Buch mit dem Titel "Gutenachtgeschichten für Jungs". Ich habe meinen Mann lachend geweckt und gefragt, wie die Kleine eingeschlafen ist. Er antwortete verschlafen: "Keine Ahnung, als ich sie das letzte Mal angeguckt habe, hat sie sich noch bewegt!".

Ihr Lieben, ich bin fix und fertig. Körperlich, aber auch gefühlstechnisch. Bevor ich hier wieder losweine, wünsche ich euch lieber eine tolle, entspannte Woche! Bis bald!

Liebe Grüße,
Laura, Maja und ihr (wieder laut schnarchender) Papa


 


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Dir alles Gute,


Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)



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Foto: Privat

 

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Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Gast04.04.2023 01:35

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In diesem Beitrag geht's um:

Entspannung, Achterbahn der Hormone, Wachstumsschub