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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Melanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Geburt

Entbindung und die ersten Wochen Zuhause

Die Zeit des Abschieds ist gekommen.

Hallo alle Zusammen,

als Erstes möchte ich mich bei euch für die vielen Glückwünsche zur Geburt von Marvin bedanken. Es ist schön, dass Ihr alle so zahlreich an meiner Schwangerschaft teilgenommen habt.
Gleichzeitig möchte ich mich auch noch mal bei Stokke, Persil, Concord und Babybay / tobi Kindermöbel für die Unterstützung des kidsgo Tagesbuches bedanken.

Wahnsinn wie schnell die Zeit doch vergangen ist und das ich hier nun wirklich schon meinen Geburtsbericht schreibe, der gleichzeitig auch mein Abschlussbericht sein wird. Ich möchte mich bei allen Leserinnen und Leser bedanken, dass Sie so an meiner Schwangerschaft interessiert ward. Es kommt mir immer noch so vor als wäre es erst gestern gewesen als ich hier angefangen habe meine Berichte zu schreiben. Doch wenn ich nun neben mich in die Wiege sehe- dann sehe ich da unseren kleinen Mann liegen. Ich weiß noch wie ich mich in den letzten Wochen immer wieder gefragt habe, wie lange ich diese nicht enden wollenden schlaflosen Nächte noch überstehen soll. Und nun gibt es einen anderen Grund für meine schlaflosen Nächte.

Also, am Sonntag den 10.01.2010 fing das ganze Drama an. Die Kinder waren wie jedes zweite Wochenende bei ihrem Papa und René und ich waren damit beschäftigt, ein wenig Hausarbeit zu erledigen, halt die üblichen Sachen wie aufräumen, Wäsche waschen und aufhängen und so weiter. Mir ging es den ganzen Tag nicht sonderlich gut und ich machte deswegen immer wieder kleinere Pausen. Meine beste Freundin hatte sich die letzten Tage immer häufiger Sorgen um meinen Gesundheitszustand gemacht und rief an diesem Sonntag besonders häufig an. Immer wieder ging sie mir auf die Nerven, in dem sie mich mehr oder weniger dazu drängte mich im Krankenhaus untersuchen zu lassen. Ihr kam es immer seltsamer vor, dass Purzel schon so schwer sein sollte und dass ich immer wieder Wehentätigkeit hatte. Na ja, und dann kam auch noch dazu das ich den ganzen Tag schon über Übelkeit klagte, mir zwischendurch schwindelig wurde und mein Bauch immer wieder extrem hart wurde. Nach langem Überlegen ließ ich mich dann von meinem Schatz dazu überreden, dass es wirklich besser sei ins Krankenhaus zu fahren um abzuklären ob mit Purzel alles in Ordnung sei.
Nachdem wir im Kreissaal angekommen waren, wurde als erstes ein CTG geschrieben, dann mein Blutdruck gemessen und mein Muttermund untersucht. Das Ergebnis der Untersuchung war ernüchternd. Die Hebamme teilte mir mit, dass sie Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt gehalten hätte und es das Beste wäre, wenn ich über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben würde. Ich hätte einen extrem hohen Blutdruck und meine Fruchtwassermenge sei ein wenig zu niedrig. Der Schock war groß. Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Ich hatte nicht einmal meine Tasche fürs Krankenhaus dabei, sie war noch nicht mal gepackt. Nun musste ich in Windeseile meinen Ex über die Situation informieren, denn schließlich war es in der Zwischenzeit schon so spät geworden, dass er sich jeden Moment mit den Kindern auf den Weg zu mir nach Hause machen würde. Wir verabredeten, dass die Kinder noch bei ihm Abendbrot essen würden und er sie danach dann zu mir nach Hause bringen würde, wo René dann auf die Beiden wartet. In der Zwischenzeit war René zu uns gefahren, um meine Tasche zu holen und ich versuchte mich in meinem Zimmer mit dem Gedanken abzufinden das ich nun eine Nacht im Krankenhaus verbringen würde. Das war für mich nicht ganz einfach. Ich tröstete mich damit, dass ich ja schon am nächsten Morgen wieder nach Hause gehen dürfte. Kurze Zeit später stand René samt meiner Tasche wieder bei mir im Zimmer und musste auch schon fast wieder los, weil mein Ex schon fast vor unserer Haustür stand. Ich brachte René noch zum Fahrstuhl und ging danach wieder in mein Zimmer. Ich war grad wieder im Zimmer und wollte mich umziehen, als es plötzlich an der Tür klopfte und eine Schwester das Zimmer betrat. Sie brachte mir eine blutdrucksenkende Tablette, die ich sofort einnehmen sollte und dann wurde mir Bettruhe verordnet. Da lag ich also nun. Ich wäre am liebsten sofort in Tränen ausgebrochen, aber das hätte an der ganzen Situation leider nichts geändert. Also versuchte ich das Ganze mit Fassung zu tragen und das Beste daraus zu machen. Später am Abend telefonierten René und ich noch eine ganze Weile miteinander, bis wir uns schließlich voneinander verabschiedeten und ich versuchte ein wenig zu schlafen. Wirklich geschlafen habe ich nicht, denn immer wieder kam die Schwester ins Zimmer, um meinen Blutdruck zu kontrollieren und dann war dieses Bett auch noch so unbequem. Ich war froh als die Nacht endlich vorbei war, ich freute mich schon riesig auf Zuhause.
Kurz nach dem Frühstück kam dann endlich die Visite. Doch leider nicht mit dem ersehnten Ergebnis. Der Oberarzt teilte mir mit, dass trotz der Tabletten mein Blutdruck zu hoch gewesen sei und ich noch einen weitern Tag zur Beobachtung bleiben solle. Ich bekam wieder Tabletten, die ich dreimal täglich einnehmen sollte. Magnesiumtablette, die zum einen den Blutdruck senken sollte und gleichzeitig verhindern sollten, dass ich vorzeitige Wehen bekomme. Nachdem ich wieder allein in meinem Zimmer war rief ich sofort bei René an und teilte ihm die niederschmetternde Nachricht unter Tränen mit. Er versuchte mich zu trösten und meinte immer wieder ich solle an den Zwerg denken und es wäre nur zu unserer Sicherheit. Er hatte ja Recht, aber trotzdem wäre ich lieber wieder zu Hause gewesen. Ich versuchte mir selber Mut zu machen und dachte: „ Eine Nacht wirst du wohl noch aushalten“.
Am Nachmittag kam René mich mit Isabelle und Jasmin besuchen. Die Zwei waren verdammt traurig darüber, dass ihre Mama nicht mit nach Hause durfte, aber wir versuchten das Beste aus dem Nachmittag zu machen. Leider mussten wir auf dem Zimmer bleiben, da zwischendurch immer wieder mein Blutdruck kontrolliert wurde. Gegen Abend war mein Blutdruck wieder so in die Höhe geschnellt, dass ich noch weitere Tabletten bekommen habe. Gegen 18 Uhr machte René sich zusammen mit Isabelle und Jasmin auf den Heimweg. Es war ein tränenreicher Abschied, da die Zwerge am liebsten bei mir im Krankenhaus geblieben wären. Aber ich versprach den Kindern, dass wir einen Wellness-Tag machen würden, sobald ich wieder Zuhause sei. Abends telefonierten René und ich noch eine ganze Weile miteinander, bis ich fast am Telefon eingeschlafen wäre. Diese Nacht konnte ich auch nicht wirklich gut schlafen, da immer wieder Blutdruckkontrollen durchgeführt wurden.
Am nächsten Morgen (Dienstag), ich war gerade am frühstücken, stand der Oberarzt mit einer Assistenzärztin recht früh an meinem Bett um mir mitzuteilen das sich die Situation leider immer noch nicht gebessert hätte und es sinnvoller wäre die Geburt einzuleiten, da eine evtl. Schwangerschaftsvergiftung nicht ganz auszuschließen sei. Ich solle noch in Ruhe zu Ende frühstücken und dann langsam in den Kreissaal kommen, um alles für die Einleitung vorzubereiten. Ihr könnt Euch sicher denken, dass mir nach dem Gespräch nicht mehr nach Essen zumute war. Als ich wieder alleine in meinem Zimmer war, schickte ich René sofort eine SMS das er sich so schnell wie möglich bei mir melden solle. Während ich auf eine Nachricht wartete war in der Zwischenzeit meine beste Freundin ins Krankenhaus gekommen, um mich ein wenig aufzumuntern. Die staunte nicht schlecht, als ich mitteilte das die Geburt nun eingeleitet werden sollte. Da René sich bis dahin immer noch nicht bei mir gemeldet hatte, rief Natascha bei ihm an um ihm zu sagen das er sich ein wenig beeilen müsse, keine 10 Minuten später war René im Krankenhaus. Ich war in der Zwischenzeit schon in den Kreissaal gegangen und ging am CTG.
Dann kam auch schon der Arzt, um mir die weiteren Vorgehensweisen zu erklären. Ich sollte in regelmäßigen Abständen wehenfördernde Medikamente bekommen, zeitgleich wurde ein CTG geschrieben. Sollte bis 20 Uhr nichts passiert sein, würde wir über Nacht Pause machen. Am nächsten Morgen die gleiche Prozedur noch einmal starten.

Ich bekam einen Venenzugang gelegt und dann die erste. Während ich immer wieder in den Kreissaal musste, um eine weitere Tablette zu nehmen oder um CTG zu schreiben, kümmerte René sich in der Zwischenzeit darum, wo die Kinder für diese Nacht unterkommen könnten, denn er wollte mich nicht alleine lassen. Leider hatten wir uns mit meinen Eltern zerstritten, so dass die eigentliche Lösung nicht mehr zur Verfügung stand. Bei meiner besten Freundin ging es leider auch nicht und der Papa von Isabelle und Jasmin hatte auch keine Zeit, sich um die Beiden zu kümmern. Die einzige Möglichkeit die uns dann noch blieb, waren die Eltern von René. Ich war nicht wirklich begeistert, aber eine andere Wahl hatten wir leider nicht. Ich litt sehr unter der Tatsache, dass ich mit meinen Eltern zerstritten war und nun im Krankenhaus lag. Immer wieder kamen mir die Tränen.

Da sich bis 21:30 Uhr nichts getan hatte, wurde dann die besagte Pause eingelegt und ich sollte mich am nächsten Morgen, sobald ich wach sei, im Kreissaal melden und wir würden wieder von vorne beginnen. Als wir wieder in unserem Zimmer waren, rief René auf mein Bitten hin bei seinen Eltern an und erkundigte sich nach dem Befinden meiner Mäuse. Seine Mama erzählte, dass die Beiden den ganzen Nachmittag mit Renés Pflegeschwester gespielt hätten und sie nun tief und fest schlafen würden. Da ich ein wenig beruhigt war und wusste, dass es meinen Mädels bestens ging, konnte ich mich beruhigt ins Bett legen und versuchen zu schlafen.
Am nächsten Morgen war ich sehr früh wach und schon gegen 7 Uhr waren wir im Kreissaal, um mit der Einleitung fortzufahren. Ich bekam, wie schon am Vortag, Wehen, aber leider waren das keine muttermundswirksame Wehen. Gegen 21 Uhr bekam ich noch einmal 50mg, es wurde CTG geschrieben und im Anschluss wurde der Muttermund kontrolliert. Leider hatte sich am Befund nichts geändert. Die Hebamme gab mir zwei Buscopan Plus Tabletten damit ich die Nacht schlafen konnte. Gegen 22:30 Uhr nahm ich die erste Tablette ein, da ich bis 23 Uhr immer noch Wehen hatte, die nicht weniger wurden, nahm ich auch noch die zweite Tablette. Gegen 23:30 Uhr wurden die Wehen immer weniger und ich konnte endlich einschlafen. Doch leider war mein Schlaf nicht von langer Dauer, denn gegen 0:30 Uhr wurde ich durch ein heftiges Ziehen im Unterleib wach. Ich drehte mich von meiner rechten Seite auf meine linke, als ich plötzlich merkte das unter mir alles Nass wurde. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte ins Bett gemacht. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und sah das in der Zwischenzeit schon das ganze Lacken nass war. Ich weckte René mit den Worten: „ Mir ist grad die Fruchtblase geplatzt“ Kaum hatte ich den Satz zu Ende gesprochen, sprang René auch schon aus dem Bett und drückte den Klingelknopf. Kurz darauf stand die Krankenschwester bei uns im Zimmer. Nachdem ich ihr mitgeteilt hatte, was gerade passiert war, rief sie auch schon im Kreissaal an. Kaum war ich aus dem Bett aufgestanden, war die Hebamme bei mir, um meinen Muttermund zu kontrollieren. Es war alles im grünen Bereich. Muttermund war noch verschlossen und so durfte ich, nachdem ich mich frisch gemacht und umgezogen hatte, in den Kreissaal laufen. Im Kreissaal angekommen legte ich mich ins Bett und es wurde CTG geschrieben. Am Anfang waren die Wehen noch gut auszuhalten, wurden dann aber immer heftiger. Die Hebamme riet mir mich ans Ende des Bettes zu stellen und mich ans Seil zu hängen, da die Wehen im Stand leichter zu veratmen seien. Ich befolgte den gut gemeinten Rat, aber im Gegensatz zu dem was die Hebamme mir erzählt hatte, fand ich die Wehen viel unangenehmer und schmerzhafter. Dann verspürte ich plötzlich den Drang noch mal auf die Toilette zu müssen. Nach dem Toilettengang äußerte ich auch schon den Wunsch nach einer PDA. Gesagt getan, kurze Zeit später stand die Hebamme mit dem Anästhesiebogen wieder neben mir. Ich musste ihn nur noch schnell ausfüllen und dann sollte auch schon kurze Zeit später der Anästhesist bei mir sein. Ich hatte den Bogen gerade ausgefüllt und unterschrieben als die Hebamme noch schnell meinen Muttermund kontrollieren wollte. Dazu sollte ich mich auf den Gebärhocker setzen und mich in Renés Schoss fallen lassen. Kaum saß ich auf dem Hocker, wurde der Muttermund auch schon kontrolliert. Was die Hebamme dann zu mir sagte kam mir vor wie aus einem schlechten Film. Ich war bereits vollständig eröffnet und schon hatte ich die erste Presswehe, damit hatte sich mein Wunsch nach einer PDA erledigt. Da ich bei meinen beiden Mädchen eine PDA hatte und die Wehen da extrem schmerzhaft gewesen sind, hatte ich nun wahnsinnig Angst die Geburt ohne PDA durchleben zu müssen. Trotz starker Presswehen kam es mir wie eine Ewigkeit vor, bis der Kleine endlich weiter ins Becken rutschte. Es dauerte auch nicht lange bis die Hebamme mir den Gebärhocker sprichwörtlich unter dem Hintern wegzog und ich mich auf meine Füße stellen sollte, um mich dann richtig in Renés Schoss fallen zu lassen. Nach weiteren heftigen Presswehen war der Kopf endlich geboren und das einzige was meine Hebamme sagte war: „ Der hat seine Hand am Kopf, kein Wunder das der nicht richtig ins Becken gerutscht ist“ „Na super“: dachte ich nur. Als wenn das nicht so schon schwer genug gewesen wäre. Kurze Zeit später war der kleine Mann dann endlich da und lag vor mir auf den Beinen meiner Hebamme. Ich war total erschöpft und war erst mal nicht in der Lage aufzustehen. Als ich dann ins Bett krabbeln sollte, ergoss sich ein großer Schwall Blut unter mir und nach einer weiteren Wehe war auch schon der Mutterkuchen da und dann durfte ich endlich ins Bett krabbeln und den Kleinen in die Arme schließen. Die ganze Geburt hat vom Blasensprung bis zu dem Zeitpunkt, wo der Kleine da war insgesamt 1 Stunde und 34 Minuten gedauert. Ganz schön schnell wie ich finde.
Nach unserer ersten gemeinsamen Kuschelzeit wurde der kleine Mann dann gemessen und gewogen. Stolze 3420 g brachte Marvin auf die Waage und 50 cm groß, um ganz sicher zu gehen wurde er noch ein zweites mal gewogen, denn schließlich war das ein stolzes Gewicht dafür das Marvin drei Wochen zu früh auf die Welt gekommen war. Als Marvin fertig angezogen war, bekam ich ihn wieder und wir kuschelten zu dritt miteinander.
Nach einiger Zeit wurde ich untersucht, dabei drückte die Hebamme in gewissen Abständen immer wieder auf meinen Bauch, um die Blutung zu kontrollieren. Genau wie bei der Geburt von Jasmin blutete ich auch dieses Mal stark nach. Ich bekam einen Tropf mit einem Gerinnungsmittel. Nachdem der erste Tropf durchgelaufen war, wurde ich wieder untersucht, doch es hatte sich nichts geändert. Ich blutete noch genauso stark wie am Anfang, also bekam ich einen zweiten Tropf mit gleichzeitiger Ankündigung, dass, wenn sich nichts ändern würde, eine Ausschabung vorgenommen werden müsste. Leider hatte die Blutung auch nach der zweiten Infusion nicht aufgehört und so wurde innerhalb kurzer Zeit der Kreissaal zum OP umfunktioniert. René wurde mit dem Kleinen auf die Station geschickt und es dauert nicht lange da standen jede Menge Leute um mich rum. Ich bekam ein Blutdruckgerät an den Arm, die Sauerstoffsättigung wurde gemessen und ehe ich mich versah hatte ich auch schon die Sauerstoffmaske auf dem Gesicht und bekam das Narkosemittel bespritzt. Das letzte woran ich mich erinnern kann, war, dass ich am ganzen Körper gezittert habe und mir tierisch schlecht wurde. Wie ich wieder zu mir kam, war die OP bereits vorbei und René saß mit dem Kleinen schon wieder neben mir und sah mich besorgt an. Gegen 7:30 Uhr war ich dann wieder einigermaßen fit und als auch die letzte Untersuchung im Kreissaal unauffällig war, konnten wir dann endlich zurück aufs Zimmer. René blieb noch kurz bei uns und fuhr danach nach Hause, um erst mal eine Runde zu schlafen und wollte dann am Nachmittag mit Isabelle und Jasmin ins Krankenhaus kommen. Kurz nachdem René gegangen war, kam dann die Schwester, um Marvin zu wickeln und nahm ihn anschließend mit ins Schwesternzimmer damit ich mich von der OP und der schnellen Geburt ein wenig erholen konnte. Ich war froh darüber ein wenig Schlaf zu bekommen. Gegen 14 Uhr wurde ich wieder wach, als die Schwester gerade mit Marvin im Arm das Zimmer betrat, da der kleine Mann Hunger hatte. Erst als ich mich aufrecht hinsetzen wollte merkte ich, dass ich einen Blasenkatheter hatte, ziemlich unangenehm. Um 16:30 Uhr kamen dann meine beiden süßen Mädels ins Zimmer gestürmt. Ich freute mich riesig die Beiden zu sehen und die Zwei waren schon ganz gespannt auf ihren kleinen Bruder. Isabelle und Jasmin brachten kleine Geschenke für Marvin mit und auch Marvin hatte für seine beiden großen Schwestern ein kleines Geschenk besorgt.
Gegen Abend als ich wieder alleine war, kam die Nachtschwester zu mir und ich sollte versuchen aufzustehen. Ich sollte zur Toilette gehen um mich ein wenig frisch zu machen, gleichzeitig wurde mir der Blasenkatheter gezogen. Ich fühlte mich gleich viel besser.

Am nächsten Morgen stand recht früh die Visite an meinem Bett, um nach dem Rechten zu sehen. Bedingt durch die Ausschabung war meine Gebärmutter bereits schon zwei Finger breit unter dem Bauchnabel und somit konnte noch am selben Tag die Sterilisation durchgeführt werden. Der Termin wurde auf 14 Uhr festgesetzt. Kurz bevor ich in den OP geschoben wurde, musste ich Marvin noch mal anlegen, um die Zeit, bis ich wieder da bin, zu überbrücken. Ich hatte tierische Angst vor dem Eingriff und mit zitterten die Knie, wie ich unten im OP lag. Als ich nach der OP im Aufwachraum zu mir kam, zitterte ich wie Espenlaub. Als René und die Kinder mich gegen 17 Uhr besuchen kamen, war Marvin noch im Schwesternzimmer. Die Drei liefen schnell zum Schwesternzimmer und holten den kleinen Mann ab. Auch an diesem Abend ging ich recht früh schlafen.
Für Samstag stand dann die U2 auf dem Plan. Marvin wiegt 3100g, die Hüftsono war unauffällig und auch alle anderen Untersuchungen waren ohne Befund. Alles in allem ein gesunder kleiner Junge.
Der nächste Tag (Sonntag) war nicht so besonders. Ich hatte ziemlich Unterleibsschmerzen und fühlte mich ziemlich gerädert. Die Schwester brachte mir Schmerztabletten damit es ein wenig erträglicher wurden. Ich verbrachte die meiste Zeit des Tages im Bett, da das Laufen sehr unangenehm und schmerzhaft war. Gegen Abend als ich wieder mit Marvin alleine war, kam die Schwester rein um Marvin zu wickeln und um seinen Bilirubinwert zu kontrollieren. Es dauerte eine ganze Weile bis sie wiederkam und dann hatte sie auch noch schlechte Nachrichten für mich. Der Biliwert war extrem angestiegen auf 20,3 und Marvin musste sofort mit einer Phototherapie beginnen. D.h. Marvin musste für vier Stunden unter die Photolampe. Zwei Stunden wurde der Bauch bestrahlt, dann wurde eine kurze Stillpause eingelegt und dann wurde für zwei weitere Stunden der Rücken bestrahlt, dann vier Stunden Pause und dann das Ganze wieder von vorn. Kaum hatte die Schwester mir alles erzählt, war sie auch schon mit Marvin verschwunden und ich stand wie angewurzelt im Zimmer und verstand nur noch Bahnhof. Wie ich wieder einigermaßen klar denken konnte, lief ich ins Schwesternzimmer und schaute der Schwester dabei zu, wie sie Marvin für die Behandlung fertig machte. Er wurde bis auf die Pampers ausgezogen und bekam eine Maske auf die Augen gesetzt, da das Licht sehr hell ist und sonst die Augen schädigen würde. Als Marvin dann da in diesem Kasten unter der Lampe lag, konnte ich meine Tränen nicht länger zurückhalten, der Anblick war so schrecklich. Leider durfte ich nicht die ganze Zeit bei ihm bleiben, da das Licht auch für meine Augen schädlich sei. Zurück auf meinem Zimmer, kam ich mir total verloren vor. Ich wusste nicht recht was ich mit mir anfangen sollte. Ich versuchte Kreuzworträtsel zu machen, konnte mich aber nicht richtig konzentrieren. Dann versuchte ich eine Runde TV zu schauen, aber auch das wollte mich nicht so recht gelingen. Also, beschloss ich noch mal ins Schwesternzimmer zu gehen um nach dem Kleinen zu schauen. Ich hatte grad den Fernseher ausgemacht, als die Schwester mit Marvin das Zimmer betrat. Sie mussten die Therapie unterbrechen, da Marvin so großen Hunger hatte und sich nicht mehr beruhigen ließ. Nachdem er beide Seiten getrunken hatte musste er sofort wieder zurück unter die Lampe.
Auch am Montag musste Marvin wieder bestrahlt werden, da der Wert immer noch sehr hoch war. Um 22 Uhr wurde der Biliwert ein weiteres Mal kontrolliert. Gegen 23 Uhr ging ich dann zu Bett und versuchte zu schlafen. Ich kam mir total komisch vor so ganz ohne den Kleinen. Am nächsten Morgen wurde der Wert wieder kontrolliert, doch leider war der Wert trotz Photolampe nur unwesentlich gesunken und so musste Marvin ab 12 Uhr wieder unter die Lampe. Das ging den ganzen Tag so weiter, gegen 22 Uhr wurde der Wert das nächste Mal kontrolliert: 17,8. Wir ließen Marvin bis 1 Uhr unter der Lampe in der Hoffung das der Wert bis zum Morgen weiter gesunken war und wir evtl. das KH verlassen konnten. Um 11:15 Uhr wurde dann der Wert wieder kontrolliert, aber dieses Mal war der Wert sogar angestiegen auf: 19,7. Also hatte sich das mit dem nach Hause gehen erledigt. Da ich nun schon so lange im KH war und mich tierisch darauf gefreut hatte, endlich nach Hause zu dürfen, brach ich im selben Moment noch in Tränen aus und konnte mich nur schwer beruhigen. Mein Schatz, der zum Glück bei mir war und auch die Schwestern versuchten mich zu trösten, denn schließlich ging es ja um die Gesundheit meines Kindes und die wollte ich nicht aufs Spiel setzen. Also biss ich die Zähne zusammen und versuchte das beste aus der Situation zu machen. Als erstes fing ich damit an meine Taschen wieder auszupacken und dann gingen René und ich ins Café erst mal was trinken, um auf andere Gedanken zu kommen. Marvin war wieder den ganzen Tag unter der Photolampe und zwischendurch wurde der Bilirubinwert kontrolliert. Gegen Abend hatte ich mich dann langsam aber sicher mit dem Gedanken abgefunden bis auf weiteres im Krankenhaus bleiben zu müssen. Am Mittwoch morgen, ich war nun schon 10 Tage im Krankenhaus kam ca. gegen 10 Uhr, René war auch schon da, die Schwester in mein Zimmer und sagte nur: „Tschüß“ zu uns. René und ich sahen uns völlig fassungslos an und verstanden nur Bahnhof. Dann erklärte uns die Schwester das der Wert auf 17,3 gesunken war und wir erst mal nach Hause gehen könnten, aber wir müssten am nächsten Tag zur Kontrolle wieder kommen. Sie schlug uns vor, Marvin noch einmal für vier Stunden unter die Photolampe zu legen um ganz sicher zu gehen das der Wert bis zum nächsten Tag nicht doch noch weiter ansteigen würde. Wir nahmen den Vorschlag dankend an. René verließ gegen 12:30 Uhr das KH, um Isabelle von der Schule abzuholen und wir machten aus das ich mich bei ihm melden würde, wenn wir mit der Therapie durch seien. Gegen 14 Uhr brachte die Schwester mir Marvin da er mal wieder großen Hunger hatte. Als ich mit dem Stillen durch war und die Schwester rief damit Marvin die letzten 1,5 Stunden unter der Photolampe verbringen sollte, teilte die mir mit, dass wir nach Hause gehen könnten. Ich klingelte sofort René an und wartete ungeduldig auf seinen Anruf, aber nichts geschah. Immer wieder versuchte ich ihn zu erreichen, bis er mich schließlich zurückrief und ganz erstaunt darüber war das wir jetzt auf einmal so schnell das KH verlassen konnten. Während René sich mit Isabelle auf dem Weg zum KH machte, zog ich Marvin und mich für die Heimreise an und lief langsam Richtung Ausgang, als Isabelle und René mir auch schon auf dem Flur der Station entgegen kamen. Isabelle sah mich mit großen Augen an als sie mich sah und kam freudestrahlend auf mich zugerannt. Ich freute mich mindestens genauso sehr darüber wie Isi und hatte Tränen der Erleichterung in den Augen.
Endlich Zuhause angekommen, staunte ich nicht schlecht. Mein Schatz hatte zusammen mit den Kindern die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt und das Schlafzimmer auf Marvins Ankunft vorbereitet. Das Beistellbett stand aufgebaut neben unserem Bett und über der Wickelkommode klebten ganz viele Winnie Pooh Aufkleber. Alles war blitzblank geputzt und ich brauchte mich um nichts kümmern.

Donnerstag mussten wir dann, nachdem wir Isabelle zur Schule und Jasmin in die KiTa gebracht hatten, zur Bilikontrolle ins KH. Zwei Stunden nach der Blutabnahme konnte ich im KH anrufen und den Wert erfahren. Der Wert lag nun bei 18,6. Minimal angestiegen. Wir vereinbarten, dass wir am nächsten Tag wieder zur Kontrolle ins KH kommen sollten.

Am Freitag kam das erste Mal meine Hebamme vorbei. Sie tastete meinen Bauch ab, um den Fundusstand meiner Gebärmutter zu untersuchen. Die Gebärmutter war schon wieder ganz im kleinen Becken verschwunden. Dann schaute sie sich auch noch den Kleinen an und war mit seiner Entwicklung sehr zufrieden.

Die nächsten Tage mussten wir immer wieder ins Krankenhaus, um den Bilirubinwert kontrollieren zu lassen, bis dieser nicht weiter steigen würde. Am 31.01. waren wir im KH um den Wert auf Anraten der Hebamme kontrollieren zu lassen, da sie der Meinung war das der Kleine doch noch ziemlich gelb sei. Gott sei Dank war die ganze Aufregung am Ende umsonst gewesen und der Wert war auf 14,0 gesunken. Und somit waren wir damit das letzte Mal im Krankenhaus zur Kontrolle gewesen. Es fiel damit eine ziemliche Last von mir ab. Die ständige Sorge, dass der Wert wieder angestiegen sei und wir evtl. ins Kinderkrankenhaus müssten, hatte in den letzten Tagen ziemlich an meinem Nervenkostüm gezerrt. Nun konnte endlich Normalität einkehren.
Die Hebamme kommt nun nicht mehr jeden Tag, sondern nur noch einmal die Woche. Sie ist mit der Entwicklung von Marvin mehr als zufrieden. Sie hat selten erlebt, dass ein Kind trotz Gelbsucht sich so gut entwickelt. Sie hat ihn am 10.02. gewogen und da hatte er schon ein stolzes Gewicht von 4660g.
Am Freitag den 19.02. hatten wir die U3 beim Kinderarzt. Marvin wiegt mittlerweile 5250 g ist 54 cm groß und hat einen Kopfumfang von 38 cm. Die Hüftsono war auch ohne Befund und auch der Rest der Untersuchungen war unauffällig und der Arzt ist mehr als zufrieden mit dem Kleinen.

Ich könnte wahrscheinlich noch ewig so weiterschreiben, aber es ist nun an der Zeit mich von Euch zu verabschieden und dieses Tagebuch hier zu beenden. Dies mache ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht dieses Tagebuch zu schreiben und es wird mir unheimlich fehlen.

Ich möchte mich am Ende bei allen Lesern für ihre Treue und die netten Kommentare bedanken. Auch für die ausgeübte Kritik möchte ich mich bedanken, denn so hatte ich die Möglichkeit mein Tagebuch zu verbessern.
Ich wünsche Euch allen alles Gute für Eure weitere Zukunft und allen Müttern viel Spaß mit ihren kleinen und großen Zwergen und allen Schwangeren wünsche ich eine wunderschöne Schwangerschaft und eine großartige und einmalige Geburt.
Mit den besten Wünschen

Eure Melly mit Marvin, Isabelle, Jasmin und René

Das ist der kleine Marvin!

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

anonym, Essen17.05.2010 14:03

Erstmal herzlichen Glückwunsch! Euer kleiner "Purzel" ist echt süüüüüüß! Ich denke mal, dass Jasmin und Isabelle die Schwestern sind und kann nur sagen, dass nein Bruder (zwar als Mittlerer) auch mit zwei Schwestern klarkommen muss :P. Wir sind jetzt schon alle etwas "älter" (16,14,12) und es ist immer wieder lustig wenn wir uns gegenseitig über unsere Kindheit erzählen. Echt cool, dass du drei Kinder hast ich möchte später auch 3Kinder. Es ist immer was los und letztens hat uns meine Mutter gefragt, was wäre wenn wir Einzelkinder wären. Nie hätten wir das alles erlebt.
Wünsche euch echt viel, viel Glück!

@Gast: Hey, meine Mutter hat auch 3Kinder hat sich danach sterilisieren lassen. Drei Kinder reichen doch. Wenn du mehr willst ist es doch Ansichtssache. Eine Sterilisation ist doch nichts schlimmers, sondern was ganz natürliches. Ohne Nebenwirkungen, nur man kann es nicht widerrufen. Aber wie gesagt nach 3Geburten ist es doch okay.

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Moni, Hamburg28.02.2010 20:05

...@"Gast" ...vielleicht weil sie mit 27 schon drei Kinder hat, und das schon mal eine ziemliche Aufgabe für die nächsten Jahre ist (andere Frauen fangen in diesem Alter erst AN, sich über den Kinderwunsch Gedanken zu machen...), und es eine recht persönliche Entscheidung ist, wann/ob man sich zu einem solchen endgültigen Eingriff entscheidet ?!!!...

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Moni, Hamburg28.02.2010 20:04

...@"Gast" ...vielleicht weil sie mit 27 schon drei Kinder hat, und das schon mal eine ziemliche Aufgabe für die nächsten Jahre ist (andere Frauen fangen in diesem Alter erst AN, sich über den Kinderwunsch Gedanken zu machen...), und es eine recht persönliche Entscheidung ist, wann/ob man sich zu einem solchen endgültigen Eingriff entscheidet ?!!!...

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Mimi Willich26.02.2010 11:04

Herzlichen Glückwunsch Euch allen zur Geburt von Marvin!!
Hat Du Dich denn inzwischen wieder mit Deinen Eltern vertragen?
Haben Sie Marvin kennen gelernt?
Ich hoffe es ist alles wieder im Lot, sonst wäre es echt traurig.

Alles Gute für die Zukunft
Mimi

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Evi, München23.02.2010 20:31

Hallo Melly,
herzlichen Glückwunsch - da hast du ja einiges erlebt! Umsomehr freu ich mich für dich, dass dein kleiner Purzel Marvin jetzt so gesund auf der Welt ist! Ich hab dein Tagebuch auch sehr gern gelesen und werde es vermissen. Ich bin ja schon eine "alte" Mama mit zwei großen Kindern, aber vieles hat mich an die Ankunft meiner beiden erinnert.
Viele liebe Grüße und weiterhin alles Gute für deine 3!
Evi

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Susi, Köln23.02.2010 08:26

Hallo Melanie,
auch ich werde Deine Berichte vermissen..... habe sie sehr gern gelesen - konnte auch die Kritik am Anfang nicht nachvollziehen.... aber Du hast Dich ja tapfer durchgeboxt :-)
schön dass es Euch nun gut geht und ihr nun euer neues Familienleben zu 5. geniessen könnt....
Alles gute weiterhin......

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Tina Erftstadt22.02.2010 15:14

Hallo Melly,was für ein spannender Geburtsbericht.Du arme hast ganz schön was mit gemacht. Bei mir wurde auch drei Wochen vor ET wegen zu hohem Blutdruck eingeleitet und ich lag dann auch 14 Tage mit meiner Tochter im Krankenhaus weil sie mit einer Gaumenspalte geboren wurde. Ich kann dieses plötzliche aus dem Leben gerissen werden und die Zeit des wartens gut nachempfinden. Ich freue mich sehr das ihr jetzt gesund zu Hause seit und wünsche euch eine wunderschöne,glückliche und gesunde Zukunft. Werde dein Tagebuch vermissen.Hab es immer sehr gerne gelesen.
Alles Liebe und liebe Grüße
Tina und Lina Mae

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Gast22.02.2010 13:00

Warum läßt Du Dich mit 27 sterilisieren???

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