Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Ich nenne es "Endstadium"...jetzt kommt unweigerlich die schwerste Zeit einer Schwangerschaft: das dicke Ende. Am liebsten möchte ich mich zu Hause verkriechen, keine Kommentare hören ("Na- DA sind aber zwei drin, was!" oder auch gerne genommen: "Na, DER Bauch ist aber sicher längst überfällig, oder?"), keine Rechtfertigungen zur Hausgeburt abgeben zu müssen, keine mitleidigen Blicke der anderen Mütter auf dem Spielplatz zu ertragen, weil man ja schon 2 Kinder im Schlepptau hat...so könnte ich die Liste beliebig weiterführen.
Gestern, mit Beginn der 38.SSW hat nun auch die Rufbereitschaft meiner Hebamme begonnen. das heißt nun ganz konkret: Baby darf kommen. Möchte ich aber noch nicht. Ein paar Dinge müssen noch erledigt werden, wie z.B. diese "Mistecken" aufzuräumen. Ich konnte mich noch nicht dazu durchringen!
Vorgestern kam ein sehr schönes Buch von der Kidsgo!-Redaktion hier an: "Alles rund ums Wochenbett" von Viresha Julia Bloemeke. Ein sehr schönes Buch, wie ich finde. Und endlich mal eines, was sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Fast alle Schwangerschaftsbücher enden ja mit der Geburt und dann vielleicht noch ein paar Seiten zur "Zeit danach". Wie wichtig aber das Wochenbett, gerade auch für Mehrgebärende ist, wird irgendwie immer unterschlagen. Vor allem, wenn flau zu Hause gebären möchte! Dann heißt es immer gleich: "Geh doch ins Krankenhaus, da kannst Du Dich schön ausruhen!" Ja, aber nach den 5 Tagen hast du als Mutter dann wieder zu funktionieren. Und außerdem kann ich persönlich im Krankenhaus nicht unbedingt ausruhen. Bei mir zu Hause kommt nämlich nicht um 6h30 die Putzfrau ins Schlafzimmer ;o)
Das Wochenbett bei Luzia, meinem 2.Kind, war zwar auch relativ kurz, also die erste Woche habe ich wirklich fast nichts gemacht, aber danach war Samuel so rappelig von der ganzen Situation, dass ich spürte, er braucht wieder ein wenig normale Struktur in seinem Alltag. Und nicht jeden Tag eine Oma, die eine macht es so, die andere macht es so und dann macht der Papa es auch noch so. Also hab ich mich langsam aufgerafft. Andreas ist durch seine Selbständigkeit zwar ziemlich flexibel, aber eben auch ziemlich eingebunden. Also ging ich am 8.Tag nach Luzias Geburt wieder einkaufen. Aber es war auch ok für mich. Und natürlich alles mit den dazugehörigen Pausen. Es war zwar chaotisch zu Hause, aber das war egal. Aufgeräumt wird dann, wenn’s grad passt. Ich habe mich nie dem Druck ausgesetzt, eine perfekte Hausfrau und Mutter sein zu müssen. Natürlich habe ich es auch gern schön, aufgeräumt und gemütlich zu Hause, aber das mit dem "aufgeräumt"- tja, das ist mit kleinen Kindern sowieso so eine Sache...Jedenfalls habe ich es in meinem Wochenbett nach der Hausgeburt sehr genossen, einfach zu Hause zu sein. Meine Toilette, meine Dusche, meine Bettwäsche, mein großes Kind, meine Familie, meine Freunde- und der Rest kann bitte draußen bleiben. Natürlich geht das Wochenbett ja viel länger, eigentlich. Ich musste auch mehrere Male vehement auf den Tisch klopfen, um mein Umfeld daran zu erinnern! Aber: habe ich als fast 3-fache Mutter eigentlich auch Mutterschutz 6 Wochen vor der Geburt?? Nein, darauf nimmt auch niemand Rücksicht. Die Kinder müssen ja trotzdem versorgt und betreut werden...es wird einfach vorausgesetzt. Und vom neuen Elterngeld bekommen wir auch nichts ab, und nach dem alten Gesetz bekommen wir auch kein Erziehungsgeld. Und überhaupt, jetzt schlaf ich erstmal meinen Mittagsschlaf, wer weiß, wie lang ich noch dazu komme!
Liebe Grüsse,
Eure Eva
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