Warum die Evolution (oder die Schöpfung) auch nicht perfekt ist und Wale klar im Vorteil sind.
Hallo, meine geneigten LeserInnen!
Wal sein dürfte sich per se gar nicht notwendigerweise schlecht anfühlen. Erst als man das Säugetier an Land brachte, fingen die (Gewichts-)Probleme an. Und als es dann noch die aufrechte Haltung sein musste, wurde es für Knochen, Bänder und Gelenke schwer. Und die so übereinander getürmten inneren Organe bilden seitdem ein empfindliches Zusammenspiel.
Als Hochschwangere fragt man sich durchaus, was unser/e SchöpferIn sich dabei (Senkrechte) wohl gedacht hat! Ich jedenfalls beneide momentan den schwimmenden Wal und die Kreatur im (Becken entlastenden) Vierfüßlerstand! Magen, Darm und Blase wissen kaum noch wohin mit sich und viele Bewegungen oder auch regungslose Haltungen sind schlichte Zumutungen!
Ich bin nun bei plus 11 kg und 102 cm Bauchumfang, die 1,70 m hoch "aufeinandergetürmt" durch den Tag gebracht werden wollen. Irgendwie ist mein Bauch in nur einer Woche noch einmal wahnsinnig gewachsen, ich habe noch mal ein gutes Kilo zugelegt und fühle mich jetzt so richtig schön unförmig. Bei jedem Hinsetzen stellt sich die Frage: "Wie komme ich nachher wohl wieder hoch?" So viel zur rein körperlichen Seite der letzten Wochen einer Schwangerschaft! Und das Gemüt nimmt es mal mit Humor, mal mit Frust und zunehmend mit Ungeduld zur Kenntnis.
Die Weißkittel sahen zumindest keinen Anlass zur Sorge, rein medizinisch ist wohl zum Glück alles gut. Wobei beim Kontrolltermin Anfang dieser Woche kaum was gesagt wurde (wieso meinen Ärzte eigentlich nur der uninformierte Patient ist ein guter Patient?) Auf Nachfrage gab es den aktuellen Cervix-Stand (Null), das CTG wurde abgenickt ("Mh...hm..das war soweit ok") und ich bekam die Information, ich könne trotz ihres Magnesiumgehalts ruhig weiter meine Magentabletten futtern, "damit halten Sie keine Wehen auf"...
Es wurde noch mal nachgefragt ob die Entbindungsklinik feststehe, dahin könne ich ja nun auch bei Blasensprung aufrecht transportiert werden (oder vlt. in einer Schlinge auf einem Sattelschlepper?) Ob ich die Überweisung hätte und dass "wir" die Akupunktur nicht mehr brauchen würden, es sei denn, ich bestünde darauf?
Dann wünschte man mir alles Gute für die Geburt und entließ mich mit dem Hinweis doch bitte kurz anzurufen, wenn ich den Termin nächste Woche nicht mehr bräuchte...Wieder ein Patient abgehakt (Ich glaub, ich brauch n neuen Frauenarzt...)
Zuhause laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ich hab's tatsächlich geschafft das Faltverdeck zu nähen und sitze nun an den letzten Sitzpolsterteilen des Kombikinderwagens. Mein Mann hat endlich wieder Zeit und entlastet mich im Haushalt und mit dem Großen (und mit viel Geduld für mich).
Jetzt steht auch das Babybay, allerdings passt es leider nicht so super an jedes Bett, wie es von sich behauptet. Es muss schon Zufall sein, wenn das Verhältnis der Matratzenhöhe zum Bettrahmen beim eigenen Bett genau gleich ist wie durch die Konstruktion des Beistellbetts vorgegeben. Und auch die Dicke des eigenen Bettrahmens lässt schnell eine Spalte zwischen kleiner und großer Matratze entstehen. Das habe ich mal im Netz nachrecherchiert und viele berichten von demselben Problem und helfen sich mit einem zusammengerollten Moltontuch oder ähnlichem...Naja...Improvisieren ist alles!
Es gibt noch viel zu tun, was mich veranlasst, auf den vollen verbleibenden Zeitraum der Schwangerschaft zu hoffen! Wenn nicht geht es aber auch so. Schließlich kann man sich auch nach der Geburt eines Kindes noch um Dinge kümmern, wenn auch vielleicht nicht sofort. Ich werde mich jedenfalls hüten, in hektische Torschlusspanik zu verfallen!
Vielleicht noch ein kurzer Bericht von der Karrierefront. Letztens war ich zwecks fortgesetzter Einarbeitung und beginnender Projektarbeit mal wieder im Büro und es war direkt rührend, wie sehr sich alle gefreut haben, mich zu sehen. Inklusive Chef! Ein gutes Zeichen! Das gab mir schon auch ein gutes Gefühl im Hinblick auf meine Rückkehr. Und auch mit der ersten Abrechnung gab es keine Probleme. Toi Toi Toi! Mir hat es gezeigt, dass es sich lohnen könnte, sich auch während der Elternzeit regelmäßig in Erinnerung zu bringen - gesetzt den Fall, das ist erwünscht. Ich habe da wohl auch ein ganzes Quäntchen Glück mit den KollegInnen und die Projektarbeit bietet mir den passenden Anlass, nicht ganz von der Bildfläche verschwunden zu sein.
Alles in allem also auch diese Woche von mir "nichts als Beschwerden (oder was?)"...Ich suche mir jetzt einen großen Wassertank, halte das Atemloch an die Oberfläche und versuche ein wenig zu schlafen.
Bis nächste Woche!
Euer Juliwal