Alltag in der Warteschleife...
Der Kindergeburtstag vorletzten Sonntag war wohl nur die Einleitung zu einer recht stressigen Woche. Die Große hat ja wie schon geschrieben Sommerferien und in der letzten Woche war wirklich keine ihrer Freundinnen in der Stadt. Also war es mein Job, mir das Kinderferienprogramm zu überlegen. Diverse Dinge fallen einfach aufgrund der Schwangerschaft weg, denn in der 38. SSW sind Kletterpark oder fünf Stunden durch den Zoo laufen einfach nicht mehr drin. Entsprechend genervt war die Große davon und ich komme mit diesem „Nicht-Können“ auch nur schwer zurecht. Zu langsam und zu langweilig - so fühle ich mich gerade als Mutter. Und wenn ich daran denke, dass mich die beiden bald mit noch einem Kindchen teilen müssen, habe ich irgendwie ein ganz schlechtes Gewissen. Irgendwie haben wir die Tage mit Kindermuseum, Eisessen und Spielplatz rumgekriegt, aber ich war jeden Nachmittag wirklich platt und hätte mich so gern einfach mal zwischendurch hingelegt...
Ich erwische mich immer öfter bei dem Gedanken, dass es doch ganz schön wäre, wenn das Baby jetzt schon käme. Dann könnte ich einfach mal liegenbleiben (und stillen), weil mein Mann dann ja Urlaub hätte. Er unterstützt mich wirklich jede Sekunde, die er hier ist. Aber die Zeit, in der er arbeitet, ist nun mal extra anstrengend. Aber das ist auch nicht zu ändern. Aber dieser Gedanke ist natürlich Blödsinn, denn Baby soll sich mal schön die Zeit nehmen, die es braucht und vor dem Termin rechne ich auch mit keinem Geburtsbeginn.
Jetzt fällt auch noch unsere wunderbare Putzfee die nächsten zwei Wochen aus, weil sie Urlaub hat. Sie hatte das auch angekündigt, aber irgendwie habe ich das wohl bewusst verdrängt...
Aber dafür haben wir eine andere gute entlastende Entdeckung gemacht. Bei unserem Rewe um die Ecke kann man jetzt ganz bequem online bestellen und sich dann ein Zeitfenster aussuchen, in dem man die Bestellung abholt. Ohne durch den Supermarkt zu müssen, ohne Wagen ein- und auspacken, ohne Warterei an der Kasse und vor allem ohne zwei quengelnde Kinder, die genau wie mein Mann und ich nicht besonders gerne einkaufen gehen. Wir haben es jetzt zweimal probiert und sind begeistert. Was für eine Erleichterung im Alltag, denn online die Sachen anklicken kann ich auch entspannt mit Stillkind im Arm zu Hause.
Apropos einkaufen: Ich habe es ja tatsächlich geschafft, letzte Woche meine EC-Karte zu verlieren oder zu verlegen. Auf einmal war sie weg und die neue ist jetzt erst eingetroffen. Auf die Pin-Nummer warte leider ich noch. Daher war in der vergangenen Woche meine Lieblingsaussage zu der Frage, wie es mir geht: „Keine Figur, kein Geld - wie soll es einem da gehen?“. Nein , so schlecht ging es mir deshalb nicht, aber es nervt schon, ohne EC-Karte unterwegs zu sein.
Autofahren wird so langsam echt brenzlig, weil zwischen Bauch und Lenkrad einfach kein Quentchen Platz mehr ist. Leider kann ich den Sitz nicht noch weiter nach hinten stellen, weil ich dann einfach die Pedale dann nicht mehr erreichen kann. Große schwangere Frauen sind da klar im Vorteil. Meinem Baby gefällt das natürlich auch nicht und es drückt dann noch ordentlich mit Füßen oder Knien dagegen. Ein Grund mehr, bald auszuziehen...
Nachdem ich am Mittwoch komplett durchgeregnet mit meiner großen Tochter nach Hause radeln musste, kam am Freitag der große Wetterwechsel und 32 Grad sorgten für einige Kreislaufprobleme bei mir. Nach drei eigentlich entspannten Stunden im Park hätte ich im Stehen einschlafen können. Aufgrund des Wetters zeigten sich dann auch erstmalig leichte Ödeme, die aber mit viel Trinken und Beine hoch legen auch wieder verschwanden. Trotzdem empfand ich es als sehr unangenehm und habe echt Mitleid mit allen Schwangeren, die so richtig von Ödemen betroffen sind.
Wo wir bei den Schwangerschaftswehwechen sind: morgens und vormittags ist mir jetzt öfter mal wieder übel und ich mag und kann nichts essen. Damit hält sich jetzt meine Gewichtszunahme bei so 13 bis 14 Kilogramm. Tja, irgendwie merke ich nicht nur am ständig hart werdenden Bauch, das wohl tatsächlich die letzten Schwangerschaftswochen angebrochen sind. Manchmal komme ich da zeitlich gar nicht hinterher. Wir haben doch gefühlt gerade erst positiv getestet und das erste Kaffeebohnenultraschallbild bekommen...
Tja, wenn ich mir den Bericht gerade noch mal so durchlese, ist er im Grunde voller schwangerer Alltagsbanalitäten, aber viel mehr außer Warten passiert ja in den letzten Wochen auch nicht mehr. Meine täglichen kleinen Aufräumanfälle (ja auf einmal müssen auch noch mal Küchenschubladen und Bastelkisten durchsortiert werden) erspare ich euch. Am Montag Nachmittag kommt noch meine liebste Freundin, Hebammenkollegin und Patentante meiner Großen aus Niedersachsen zu Besuch, da wir ja am Dienstag zusammen zu dem Kongress vom aid-Infodienst zum Thema Ernährung von Schwangeren und Säuglingen gehen. Aber wahrscheinlich ist und bleibt dies das letzte Event vor dem großen Event.
Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude und so warten wir neugierig mit freudigem Bauchkribbeln auf die Ankunft unseres Babys in ein paar Tagen oder in auch noch ein paar Wochen. Mann und Kinder ertragen so lange meine hormonellen Stimmungsschwankungen (ja, die ganze Palette inklusive Tränenausbrüche), aber irgendwann in diesem Monat wird es nun soweit sein...
Liebe Grüße,
Anja
