Der Gebärmutterschleimhautaufbau wird in der Kinderwunschklinik untersucht und diese ist nicht dreischichtig. Das Wort Endometriose fällt.
Liebe Leserinnen und Leser,
In der letzten Woche war ich nach langer Zeit wieder in Hamburg in der Kinderwunschklinik. Da es keinen Termin am Nachmittag gab, bzw. die Ärztin keinen mehr vergibt, musste ich bereits am Abend vorher anreisen. Die Anreise mit der Bahn war sehr lang und ich kam letztendlich 90 Minuten später an.
Übernachtet habe ich im CAB20. Einem Hotel, in dem das Zimmer nur aus einem Bett und einer ganz kleinen Fläche für das Gepäck besteht. Es war eine interessante Nacht. Das Konzept finde ich super, denn es ist bei mir bereits sehr häufig vorgekommen, dass ich nur zum Schlafen im Hotel war und dafür braucht man wirklich nicht viel Platz. Toiletten gibt es auf dem gleichen Stockwerk. Für die Duschen geht es in den Keller. Alles war sehr sauber und ich habe mich trotz der Gemeinschaftsbadezimmer wohl gefühlt. Kann aber auch daran liegen, dass ich um 6:45 Uhr niemanden auf dem Weg zur Dusche gesehen habe. Die Nacht war leider nicht so erholsam wie gedacht. Da direkt neben dem Bett die Wände des Zimmers liegen und dort Lichtschalter mit einer kleinen Lampe verbaut sind, war das Zimmer, trotz ausgeschaltetem Licht, sehr hell. Für meinen Schlaf zu hell. Der Sinn dieser kleinen Lampen ist ja, dass man den Lichtschalter in der Nacht findet, aber durch dieses helle Licht musste ich das Deckenlicht gar nicht erst anmachen, um genügend im Zimmer zu sehen.
Vom Hotel ging es mit dem Bus direkt zur Kinderwunschklinik. Der Termin startete direkt mit der Ultraschalluntersuchung. Während der Untersuchung sagte die Ärztin nichts und suchte irgendwann die Eierstöcke. Auf beiden Seiten sagte Sie, dass sieht gut aus. Dort wusste ich dann aber schon, dass die Gebärmutterschleimhaut vermutlich nicht so gut aussieht. Nach viel Gesuche zeigte Sie mir die Stelle der Gebärmutterschleimhaut doch noch und es wurde eine Dicke von 10 mm festgestellt. Das war super, über diesen Wert war die Ärztin auch sehr froh. Leider zeigte die Gebärmutterschleimhaut nicht den typischen Aufbau. Diese sollte dreischichtig sein. Was sich auf dem Bildschirm zeigte, war sehr "verwaschen" - so würde ich es mit meinem fehlenden Fachwissen ausdrücken.
Zurück im Untersuchungszimmer durfte ich mir als Vergleich wieder die Bilder von letztem Jahr ansehen. Dort war die Gebärmutterschleimhaut perfekt aufgebaut und zeigte tatsächlich eine kleine dünne Linie zwischen den weißen Stellen. Ich kann es leider nicht besser beschreiben - sobald man sich mit dem Aufbau einer Gebärmutterschleimhaut beschäftigt, wird es klarer.
Im nächsten Schritt dufte ich ein wenig über meine vergangenen Perioden berichten. Und somit fiel auf, dass ich, mit Ausnahme der letzten Periode, sehr starke Schmerzen hatte und das diese Schmerzen nach der Fehlgeburt vermehrt und stärker aufgetreten sind. Dies könnte ein Hinweis auf Endometriose sein.
Endometriose ist eine sehr häufige Unterleibserkrankung bei Frauen und kann zu starken Periodenschmerzen führen. Die Ursache sind Ansiedlungen von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter. Endometriose kann sich negativ auf einen Kinderwunsch auswirken.
In einem nächsten Termin, in der zweiten Zyklushälfte, werden wir dem Verdacht genauer nachgehen. Sollte sich die Vermutung als falsch herausstellen, so starten wir im nächsten Zyklus dennoch einen neuen Versuch. Sollte sich die Vermutung bewahrheiten, so könnte mit Medikamenten gegengesteuert werden. Was dies bedeutet, haben wir nicht besprochen.
Ich bin in diesen Termin mit einem wirklich guten Gefühl hineingegangen und wurde wieder enttäuscht. Enttäuscht von meinem eigenen Körper, der es nicht geschafft hat, eine perfekte Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. Mir fehlen aktuell die Ideen, was ich tun kann, um meinen Körper zu unterstützen. Vor einem Jahr sah alles so gut aus und jetzt schaffe ich es nicht, ideale Bedingungen für eine Einnistung zu schaffen.
Ein Leben zu erschaffen und ein Kind auf die Welt zu bringen, ist ein so komplexer Vorgang. Es müssen so viele Faktoren gleichzeitig funktionieren und zusammen harmonieren. Oft wird von einem Wunder gesprochen und, obwohl ich mich als Naturwissenschaftlerin bezeichne und immer alles verstehen möchte, muss ich dem vollkommen zustimmen. Das Leben ist ein Wunder und ich hoffe so sehr, das Wunder einer zweiten Schwangerschaft und eines gesunden Kindes irgendwann nochmal erleben zu dürfen.
Ich warte nun gespannt auf den nächsten Termin. Bis dahin wünsche ich allen eine schöne Woche.
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