Mit Kopf und Bauch Richtung Mutterschutz
Als mehr oder weniger Hochschwangere (mögen diejenigen die noch viel schwangerer sind, mir verzeihen) muss man schon hart im Nehmen sein. Dass man eh ein bissl überempfindlich und zart besaitet ist, kommt erschwerend hinzu.
Ich finde es z.B. geradezu grässlich, wenn Leute über die zunehmend beeindruckende Größe des Babybauchs lachen (wie von Bianca letzte Woche beschrieben). Was erwartet ihr? Da drin wächst ein ganzer Mensch und die Mami fühlt sich nicht gerade besser wenn ihr das Gefühl vermittelt wird, das sähe grotesk aus! Zum Glück gibt es auch andere Leute, die Schwangere schön und wahrlich weiblich finden...
Auch der respektvolle Umgang mit Schwangeren im Alltag liegt nicht jedem...Während ich durchaus über zotige Witze lachen kann wie "aber Frau ...., wieso wollen Sie denn auf die Weihnachtsfeier gehen, Sie sind doch schon schwanger? !" nervt es mich unendlich wie eine Kranke behandelt zu werden. Dazu gehört besonders die bevormundende, übertriebene Fürsorge der Art, dass man nicht mal mehr seinen runtergefallenen Stift aufheben darf!
Ja...es wird Zeit, dass ich mich aus der Arbeitswelt verabschiede! Nicht, dass ich meine Arbeit nicht mehr machen könnte, aber es wird Zeit zu übergeben! Die Zusammenarbeit in der Einarbeitung läuft weniger rund als ich anfangs dachte - ich mag mir aber kein Urteil erlauben, woran das liegt. Allein schon, weil das jetzt auch keine Relevanz mehr hat. Ein bisschen ist es sicher auch "persönliche Inkompatibilität" und die spielt ja de facto nach Abschluss der Einarbeitung keine Rolle mehr. Ich gehe, die Vertretung vertritt und ist für sich selbst verantwortlich und wenn ich wiederkomme, geht sie ja wieder.
Jetzt ist es nur noch eine Bürowoche! Und immer noch ein Haufen Formalitäten zu erledigen. Ich kann nur jeder berufstätigen Schwangeren raten, deren Arbeitgeber keine Erfahrung mit dem Thema hat, sich frühzeitig mit einem Personalrechtler und einem Steuerberater zu befreunden! Sonst läuft man wirklich Gefahr, seine Rechte nicht nur nicht zu kennen, sondern auch nie zu erfahren. Meinen Arbeitgeber muss ICH z.B. ständig erinnern, dass Mutterschutzfristen als Beschäftigungszeit gelten (nicht unwichtig in Bezug auf Urlaubsanspruch usw.) Und das weiß doch eigentlich schon fast jeder!
Um den Bogen zur Überschrift zu schlagen: Bei allem Spaß am Job und allem Ehrgeiz: Es wird zunehmend schwieriger sich mit der gleichen Leichtigkeit zu behaupten. Viele berichten, sie verstünden den Sinn der Mutterschutzfristen besonders nach der Entbindung. Aber auch jetzt, zuvor, merke ich doch wie die Ansprüche in der Arbeitswelt Körper und Seele mehr fordern, als dem "wahrhaftigem Glück" zuträglich. Klingt vielleicht schwülstig, geht mir aber so. Für mich eine weitere Erfahrung, die zeigt, dass das Märchen von Kind und Karriere, in dem man der Arbeitswelt, den Bedürfnissen seiner Kinder UND seinen eigenen gerecht werden kann, doch ein Märchen bleibt. Irgendwo muss man Abstriche machen und Kompromisse eingehen. Und leiden ;-)
So, genug der Beschwerden und bitteren Klagen. Wie sagte ein Vorstandsmitglied auf der Weihnachtsfeier zu mir, als ich anmerkte auch mit einem "weinenden Auge" zu gehen? "Selbst schuld! Sie wollten das ja so!"...
Ja, das wollte ich und nicht selten, wenn die kleine Maus ihre Purzelbäume schlägt, ist die Leichtigkeit im Herzen riesengroß! Nach drei Wochen ohne große Kontrolle bin ich jetzt noch gespannt auf die Ergebnisse der Vorsorge plus CTG morgen! Besonders gespannt bin ich auf die medizinische Meinung zu Gewicht, Übungswehenhäufigkeit, Eisenwert usw. Hoffentlich sorgen die Ergebnisse für noch mehr Erleichterung!
Und sogar Schwerelosigkeit gab es diese Woche: Im Thermalbad am Sonntag konnte ich mich treiben lassen und mit dem Großen toben wie es an Land einfach nicht mehr geht. Und mein Bauch, der in letzter Zeit wirklich viel zu viel Kontraktionen übte, war so weich, dass ich zwischendurch dachte, ich sei gar nicht schwanger, sondern müsse nur mal wieder Sport machen...
Abschließende Nachricht FÜR mehr Leichtigkeit: Mit meinem ersten kidsgo-Sponsorengeschenk - einem Jahresvorrat Persil Sensitiv - wird es jetzt auf jeden Fall leichter babygerecht zu waschen. Unser Großer hatte damals leichten Ausschlag von normalem Waschpulver, der mit Umstieg auf die Sensitiv-Variante verschwand. Und ja, es war tatsächlich auch Persil... Nebenbei ist es natürlich auch großartig, jetzt erstmal lange Zeit kein Geld für so etwas profanes wie Waschmittel ausgeben zu müssen ;-) ....Vielen Dank an die Firma Henkel!
So, jetzt auf in den Endspurt - zumindest was die Arbeit angeht!
Meiner Mitschreiberin Bianca wünsche ich für den Schwangerschaftsendspurt alles Gute und ganz besonders eine schöne und komplikationslose Geburt!
Bis nächste Woche und einen schönen 4. Advent!
Eure Julia
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