Eine Woche voller Emotionen: Mein Mann hat sein Examen bestanden, aber einen Tag später gibt es schlechte Nachrichten vom Arzt.
Hallo liebe alle,
ich befinde mich diese Woche in einer Achterbahn der Gefühle: von himmelhochjauchzend bis zu tode betrübt ist alles dabei. Mal fühle ich mich energiegeladen und voller Vorfreude und mal bin ich kraftlos und habe das Gefühl komplett überfordert zu sein. Die Hormone spielen verrückt und manchmal sitze ich einfach da und mir laufen und laufen die Tränen über die Wangen.
Die Woche hatte super für uns gestartet, denn mein Mann hat am Montag seine letzte Prüfung bestanden, womit uns ein großer Stein vom Herzen fiel. Viele Jahre hatten wir auch gebangt und uns manchmal gefragt, ob wir das alles jemals schaffen werden. Wir hatten viele schwierige Zeiten und Tiefschläge, aber immer hatten wir Hoffnung, dass es irgendwann mal besser werden wird und dann haben wir uns wieder motiviert und aufgerafft. Nun endet also dieses Kapitel. Wir können es noch kaum glauben.
Eigentlich war es ja geplant, dass ich auch noch vor der Geburt rechtzeitig mit meiner Abschlussarbeit fertig werden würde. Das wäre perfekt gewesen. Aber nun sieht es ganz schlecht dafür aus, ich erzähle euch gleich wieso. Jedenfalls macht mir das mehr zu schaffen, als ich dachte. Aber auch ich hätte dieses Kapitel gerne für mich abgeschlossen, um danach erstmal nur für die Kinder da zu sein. Jetzt werde ich es nicht mehr abschließen können und der Gedanke, das Studium unvollendet die nächsten Jahre mit mir rumzuschleppen, macht mich sehr traurig. Ich habe die letzten Jahre alles gegeben und alles nebenbei voran getrieben, und da habe ich mir auch geschworen, dass ich das für mich nicht mehr möchte: alles am Abend und am Wochenende zu erledigen. Jedes Wochenende in die Uni zu fahren und die gemeinsame Familienzeit zu verpassen. Nun weiß ich dadurch nicht, ob ich die Abschlussarbeit in den nächsten Jahren überhaupt schaffen werde und nicht alles für die Katz gewesen ist…
Ich muss aber nun versuchen, diese negativen Gedanken beiseite zu schieben und mich auf das Wesentliche konzentrieren: die Gesundheit meines kleinen Babys. Die Woche stand der letzte Termin in Köln bei meinem Frauenarzt an. Ich war ein bisschen wehmütig, da ich mich in dieser Praxis so gut betreut fühlte und es gar nicht so leicht ist, einen kompetenten und gleichzeitig netten und einfühlsamen Arzt zu finden.
Die Werte von Blutdruck, Gewicht und Urin waren alle in Ordnung und das CTG völlig unauffällig. Aber ich habe ja schon im letzten Bericht erwähnt, dass es Unregelmäßigkeiten im Doppler gegeben hat, also in der Versorgung der Plazenta. Die Werte haben sich in den letzten zwei Wochen nochmal verschlechtert. Das war natürlich erstmal ein Schock für mich, da ich dann auch nicht wusste, was das für mich und das Baby heißt. So lange das Baby zeitgerecht wächst, besteht erstmal akut kein Handlungsbedarf. Allerdings kann es für mich gefährlich werden, besonders wenn mein Blutdruck erhöht sein sollte. Konkret heißt das auch, dass ich mich nun besonders in den nächsten 4 Wochen sehr schonen soll und übermäßige körperliche Anstrengung vermeiden soll. Ich darf also auch kein Fahrrad mehr fahren, was mir den Alltag wesentlich erschwert.
Im Weiteren hat mir mein Arzt nun eine Überweisung für ein Krankenhaus ausgestellt, damit ich mich dort schon einmal vorstellen kann und im Notfall schon bekannt bin. Den nächsten Frauenarzttermin habe ich hier erst in zwei Wochen und da ich die Ärztin auch nicht kenne, ist die Zeit bis dahin wohl zu lang, gerade in Hinblick auf die Entwicklung meines Blutdrucks.
Ich habe nun vor, morgen Abend endlich an einer Kreißsaalführung in meinem Wunschkrankenhaus teilzunehmen und danach einen zeitnahen Termin für eine ärztliche Sprechstunde zu vereinbaren. Alles Weitere müssen die Ärzte dann entscheiden. Ich hoffe, dass alles gut gehen wird und sich die Versorgung nicht noch weiter verschlechtern wird.
Meine beiden Söhne haben sich viel Zeit gelassen und kamen erst nach dem Termin auf die Welt. Bei meiner kleinen Maus habe ich das Gefühl, dass es vielleicht schneller gehen wird. 4 Wochen sollte sie sich aber mindestens noch Zeit lassen, damit sie keine Frühgeburt wird und auch damit ihre Mama noch Zeit hat alles entsprechend vorzubereiten. Die Babysachen sind noch nicht gewaschen und sortiert, für die Stillzeit und Babyzeit habe ich auch noch nichts besorgt und die Kliniktasche wollte ich erst in ein paar Wochen bereit machen. Nun werde ich damit aber schleunigst beginnen, damit ich mir wenigstens um diese Sachen keine Gedanken mehr machen muss.
Ich wünsche euch eine schöne Woche. Das nächste Mal berichte ich euch dann von meinem Krankenhausbesuch.
Liebe Grüße
Eure Rena