40 Tage, 6 Länder, rund 4.500 Kilometer: unsere Elternzeitreise im Überblick
Auch die schönste Reise geht mal zu Ende. Nach einigen letzten Stationen in Österreich überqueren wir die Grenze zu Bayern. Burghausen, Passau, Fichtelgebirge, dann weiter nach Leipzig und zu Freunden aufs Land. Wir haben viel erlebt und noch viel mehr gesehen. Jetzt sind wir wieder in der für uns schönsten Stadt: Hamburg ist unser zuhause, toll wieder hier zu sein!
ELTERNZEITREISE:
30 Stationen, 16 Übernachtungslocations, 40 Tage, 6 Länder, rund 4.500 Kilometer, Temperatur zwischen 8 und 38 Grad Celsius.
FAKTEN:
Reisen ist kein Urlaub! Zwei Erwachsene, ein Kleinkind und ein Baby, da gibt es immer wieder Stress. Trotzdem kann ich eine solche Reise uneingeschränkt empfehlen. Ohne ein bisschen Planung geht es nicht, aber wir sind ohne eine feste Route gereist, haben alles spontan gebucht und uns treiben lassen. Wer flexibel ist und Abenteuer mag, wird dabei eine Menge Spaß haben.
UNTERBRINGUNG:
Ferienhaus, Hotel, Airbnb, Hostel, Jugendherberge, Zelt und Gästezimmer bei Freunden, wir haben an vielen unterschiedlichen Orten geschlafen. Hostelling International ist ganz witzig, ist aber weit entfernt vom Standard deutscher Jugendherbergen, wenngleich die Zertifizierung vorhanden ist. In Ljubljana haben wir in einem Internat übernachtet, welches während der Ferienzeit als Jugendherberge vermietet wird. Die Infrastruktur des Hauses ist perfekt und die Betreiber absolut professionell. In Koper hatte das ansässige Hostel eher den Charme einer Baustelle. Berge von Schmutzwäsche in der Lobby, kaum Gäste, Staub und Dreck der letzten Jahre im Treppenhaus, hier fiel der Abschied nicht besonders schwer. So auch nicht bei unserem Ferienhaus in Istrien, welches sich als leicht siffige Bude entpuppte; die Bilder auf der Buchungsplattform waren leider ziemlich gut. Unsere Airbnbs hingegen waren alle liebevoll hergerichtet, ebenso unser Zelt beim Glamping.
AUTOFAHREN:
Von Hamburg in den sonnigen Süden: Tschechien, Österreich, Slowenien, Italien, Kroatien. Der Weg ist das Ziel. Und da es keins gab, haben wir einfach viel gesehen und die einzelnen Streckenabschnitte den Bedürfnissen unserer Familie angepasst. In der Regel haben wir mindestens zwei Nächte an einem Ort verbracht. Morgens eine Tour im Auto, dann eine Pause mit Essen, Sightseeing und Spielen, danach eventuell eine weitere Fahrt mit dem Auto, das hat am besten funktioniert. Mal große Stadt, dann wieder Natur und einsame Orte - Strand, Berge, Wald, Großstadtdschungel, und überall war es spannend. So sind mehr als 4.500 Kilometer zusammengekommen. Beide Kinder fahren gerne mit. Smilla liebt’s und Jeppe schreit einfach laut, wenn er keine Lust mehr hat. So saß hin und wieder eine Person - meistens ich - eingepfercht auf der Rückbank zwischen zwei Kindersitzen, denn Händchenhalten hilft und macht sofort wieder gute Laune.
VERLUSTE:
Verloren haben wir eine Sonnenbrille, eine Wickelunterlage, Spucktuch, Sandalen (wurden uns allerdings per Post nach Hause geschickt). Kaputt sind: eine Kinderkarre (inzwischen wieder repariert), ein Bikini, ein Buch und Socken.
STRATEGIE:
Alle entscheiden gemeinsam und jeder soll Spaß haben! Smilla erzählen wir morgens immer, was am jeweiligen Tag passieren wird. Außerdem lassen wir sie teilhaben und oftmals darf sie sich etwas wünschen. Das ist mal ein Eis, Vorlesezeit oder ein Spielplatzbesuch. Der Wechsel von Stadt und Land gibt uns genügend Zeit zum Durchatmen, überall ist es spannend und es gibt für die ganze Familie viel zu entdecken.
Beide Kinder halten ihre Schläfchen im jeweiligen Transportmittel oder am Strand. Abends wird es meistens spät. Zum Abschluss gehen alle unter die Dusche und dann liest Tim eine Gutenachtgeschichte aus dem Janosch Universum vor. Smilla schläft in verschiedenen Kinderbetten, auf Klappsofas und sogar in anderen Räumen. Auch Jeppe schläft gemütlich in einem bereit gestellten Babybett oder zusammengekuschelt mit Mama oder Papa. Zuhause haben wir übrigens ein Familienbett.
Unsere Konstanten auf der Reise sind neben dem abendlichen Ritual bestimmte Regeln, die für Smilla eine gute Orientierung bedeuten. Wir binden sie in Entscheidungen mit ein und berücksichtigen ihre aktuellen Interessen. Beim Bummeln durch die Stadt sprechen wir über die Farben von Autos, Kleidungsstücken und Gebäuden, zählen die Eidechsen auf den Mauern und die Frühstückseier auf dem Tisch. Zusammen singen wir das Lied vom Einhorn und wenn wir nach einem langen Tag den Heimweg antreten stimmt Smilla „Alle Leut, gehen jetzt nach Haus“ an, und erklärt die Spielzeit für beendet.
FAZIT:
Tolle Tour, beste Familie, Erinnerungen fürs Leben. Für Jeppe hat sich während der Reise einiges getan. Er kann sich rollen und robben, plappert in Babysprache und ist aktiv mit dabei. Veränderungen bedeuten für ihn keine Gefahr. Er kennt ständig wechselnde Schlafplätze, verschiedenste Gerüche, fremde Menschen und jede Menge Babyabenteuer. Er ist neugierig und unerschrocken, beste Voraussetzungen für die nächsten Wochen und Monate. Smilla spricht inzwischen sehr gut und geht auf die Toilette. Sie lernt Zahlen und Farben, kann Geschichten nacherzählen und ist eine sehr liebevolle und hilfsbereite große Schwester. Tim und ich haben unsere Rollen neu sortiert und eine gute Art der Kommunikation gefunden. Ich bin überrascht wie viele tolle Orte wir gesehen haben, was wir alles erleben durften, und wie großartig die Zeit war, die nun leider vorüber ist.
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