MENU


Baby-Tagebücher von Marisa

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

30. Woche

Ein Jahr für immer

Elternzeit ist nicht reproduzierbar. Diese Erkenntnis trifft mich hart. Denn mit unserem zweiten Baby ist alles anders.

Heute Morgen habe ich das erste Mal in diesem Herbst Eis von der Windschutzscheibe gekratzt. Die Blätter im Vorgarten zerbrachen unter den Sohlen unserer Schuhe, denn auch sie überzog eine feine Eisschicht. Zeit es uns gemütlich zu machen, denn ein langer und dunkler Winter steht bevor.

Die Entschleunigung dieser Tage lässt mich erinnern: Vor genau zwei Jahren war Smilla so alt, wie Jeppe es heute ist. Unsere Tage waren geprägt vom gemeinsamen Entdecken einer neuen Zeit.

WELCHE MOM BIST DU?
Ich spielte die Latte Macchiato-Mom: in einer Hand den Becher, mit der anderen den Kinderwagen schiebend. Gemeinsam mit anderen Erstlingsmüttern bummelten wir durchs herbstliche Hamburg, besprachen jeden neuen Fortschritt unserer Babys und schielten mit Argusaugen auf die jeweils andere Familie. Machten die etwas anders, gar besser? Konnte man sich da noch was abschauen? War die eigene Performance einigermaßen souverän? Manche dieser Kaffee-Dates schmeckten bitter und leicht abgestanden, andere hingegen heiß, fruchtig, vollmundig und vielversprechend. Aus manchen wurde Freundschaft, andere überdauerten nicht einmal den dritten Becher.

Ich wurde zur Play-Mom: unendlich viel Zeit in Krabbel- und Spielgruppen, Elterncafés und bei heimischen Spielverabredungen. Das Kind hat Spaß an Musik? Dann los! Bastelnachmittag? Na klar! Bausteine aufbauen und umschmeißen? Ich liebe es! Erste Krabbelversuche auf dem Spielplatz? Auf jeden Fall! Ich glaube, wir haben so ziemlich alles gemacht, was man im ersten Babyjahr so macht.

Wasserspaß-Mom gründete eine eigene Schwimmgruppe, die wöchentlich ins Bad ging. Wellness-Mom ließ sich in die Geheimnisse der Babymassage einweihen. Vormittags gab es einen fixen Termin in Kursgestalt, am Nachmittag noch eine Verabredung. Bloß keine Langeweile aufkommen lassen. Parallel plante ich den beruflichen Wiedereinstieg und organisierte unsere Kleinfamilie.

Ich tat das alles für mich. Ich brauchte Stabilität in dieser neuen Rolle. Ich wollte ankommen. Ich wollte es gut schaffen, mir irgendwie auch was beweisen. Ich wollte nicht verharren. Dieses Jahr war meine neue Arbeit - und bei sowas bin ich einfach idealistisch und ehrgeizig.

ZWEI JAHRE SPÄTER
Heute, mit etwas Abstand und viel mehr Erfahrung, läuft einiges anders. Der Drive ist noch da, das Programm aber etwas reduzierter. Es fehlt schlichtweg die Zeit, die ich vor zwei Jahren noch scheinbar unendlich zur Verfügung hatte. Jetzt jongliere ich Termine, gehe mit Jeppe zur Krabbelgruppe, dann noch schnell was bei der Post abholen, restliche Einkäufe, Rückruf beim Sportverein, Wohnung aufräumen, Jeppe anziehen, Smilla von der Kita abholen, beide Kinder bespaßen, kochen – Tag vorbei & repeat. Dazwischen wickeln, stillen, Handy in der Hand, um weitere Dinge zu organisieren und zu koordinieren.

Dieses erste Babyjahr lässt sich einfach nicht wiederholen. Es ist unwiederbringlich, es ist einzigartig und wundervoll. Beim zweiten Mal sitzt man schweigend daneben, lauscht den Gesprächen der anderen Eltern und belässt es meist dabei. Ich brauche nicht mehr über die Vor- und Nachteile von Beikost-Einführungs-Themen diskutieren. Ich interessiere mich nicht übermäßig für Trage-, Schlaf- oder Stillprobleme der anderen. Es ist ihr erstes Jahr und das soll es auch bleiben. Darum halte ich mich im Hintergrund. Ich habe das einfach schon so oft gehört. Es verändert sich nicht. Die Themen bleiben immer gleich. Meine Perspektive ist aber eine andere.
Es ist schade, dass sich das nicht wiederholen lässt. Denn dieses erste Jahr war magisch. Ich habe es geliebt und es gehört für immer Smilla und mir.

Jeppe und mich verbindet eine andere Geschichte. Eine mit mehr Ruhe, mit mehr Pausen und Innehalten. Ich genieße bewusst, streichele den kleinen Baby-Kopf, der schlafend auf meinen Knien liegt. Wer weiß, wie lange wir das so haben werden. Mit jedem vergangenen Tag verabschiede ich mich wieder und wieder von unserem kleinen Baby, das bereits durch die Wohnung robbt, isst und immer größer wird. Stolz und traurig zugleich, denn all diese Wahnsinnsmomente lassen sich nicht einfrieren. Ich hoffe, mich später an so viele wie möglich davon erinnern zu können.

Beim Frühstück heute Früh sagt Smilla zu mir: „Ich habe meine tolle Mama sehr lieb. Und Papa auch. Und Jeppe auch.“ „Ich euch auch“, sage ich, und bin sehr gerührt. Nicht zum ersten Mal schwöre ich mir selbst immer da zu sein. So sehr da zu sein, wie man als Elternteil nur da sein kann; damit wir auch in vielen Jahren noch so gemeinsam am Frühstückstisch sitzen können.


************************************

kidsgo Tipp: Abonniere den kidsgo Babybrief für jede Lebenswoche!

Ich gratuliere Dir ganz herzlich zur Geburt deines Babys. Eine bezaubernde und aufregende Zeit liegt nun vor Dir.

Mit meinen Babybriefen begleite ich dich durch das erste Jahr deines Kindes. Ich bereite dich auf die Entwicklungsschübe vor und erkläre dir, was bei den U-Untersuchungen beim Kinderarzt passiert. Ich weiß von den übermüdeten Tagen und dem alles-zuviel-Gefühl genauso wie von den Glücksmomenten. Jeden Montag bekommst die meinen Newsletter mit allen Neuigkeiten direkt in dein Postfach.

Bestimmt willst du auch Bescheid wissen über alle Kurse und Angebote, über die Flohmärkte und Kindertreffs in deiner Nähe. Schick mir mit der Anmeldung einfach deine PLZ mit und ich suche dir die Angebote raus, die gerade zu dem Alter deines Babys passen und bei euch in der Nähe sind.

Abonniere jetzt meinen Newsletter. Kostenlos und voll mit Tipps, Themen und Kursen aus deiner Nähe. Du bekommst ihn durch das erste Lebensjahr deines Babys - immer passend zu der Lebenswoche.


Die für dich passenden Kursangebote ergeben sich aus dem Geburtsdatum deines Babys, aus deiner PLZ - oder noch detaillierter aus deiner Region/Bezirk. Nur mit diesen Angaben können wir dir den Newsletter mit Angeboten aus deiner Nähe zustellen.

Dir und Deinem Glückskind eine bezaubernde Zeit,


Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

https://www.kidsgo.de/babybrief-abonnieren/
**********************************************



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.

Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Baby-Tagebücher anzeigen

Aus der 30. Woche schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Baby-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Babywoche:


Kurse, Termine & Adressen


In diesem Beitrag geht's um:

Elternzeit, Magie, Arbeit, Einmaligkeit, Momente, Erinnerung, Zeit