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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Tobias & Stefanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

25. Schwangerschaftswoche

Wie die Zeit vergeht...schon im 7. Monat

Von der Geburt ansich und allem was sonst noch passiert ist.


Hallo liebe Leserinnen und Leser,

nun sind wir schon im siebten Monat - ist das nicht Wahnsinn? Wie die Zeit vergeht, so langsam bekomme ich Panik, dass ich nicht alles schaffe bis die Kleine kommt. Habe mir noch so viel vorgenommen. Wir haben ja für die Kleine noch nicht wirklich etwas. Gut, das Kinderzimmer ist bestellt und der Stubenwagen ist vorhanden. Aber Kleidung haben wir (bis auf den Fleece Overall und eine kleine Strickjacke) noch nicht. War die Woche auch schon mal auf Shoppingtour, nur habe ich nichts gefunden was mir gefallen hat. Meine Freundin wollte jetzt dieses Wochenende mal den Kleiderschrank ihrer kleinen Tochter aussortieren und mir dann diese Stücke mitbringen. Mal sehen, was so dabei ist. Vielleicht habe ich ja in der nächsten Woche schon die ersten Kleidungsstücke für unsere Tochter.

Dann wollte ich noch auf die Kommentare der letzten Woche eingehen:

Erst mal danke, dass ihr unsere Beiträge lest und auch Anteilnahme zeigt. Nun zum Thema Abgabe unserer Katze. Es ist für uns keine leichte Entscheidung gewesen (Tobias ist damit auch nicht wirklich einverstanden), er überlässt es aber mir, da es meine Katze ist. Ich habe sie mit 8 Wochen übernommen, sie war mit ihren Geschwistern ein Findelkind und wurde von einer Tierärztin aufgepäppelt. Somit wurde ich für sie eine Art Mutterersatz, da ich die Hauptbezugsperson bin. Wir haben sie jetzt 7 Jahre und diese waren auch nicht einfach mit ihr. Sie ist eine Problemkatze, bis jetzt haben wir das gut meistern können. Nur seitdem ich schwanger bin, und wir ein paar Veränderungen haben, wird es mit ihr schlimmer. Unsere beiden Katzen haben immer im Schlafzimmer geschlafen, nun wollten wir sie beide daran gewöhnen, dass sie nicht mehr ins Schlafzimmer dürfen. Da ja unsere Kleine, wenn sie da ist, bei uns im Schlafzimmer schläft und es mir mit den Beiden zu gefährlich wird. Unser Kater hat damit auch kein Problem, nur meine Katze kratzt und jankert solange an der Tür, bis wir sie wieder aufmachen. Sie erträgt es nicht, wenn sie nicht zu mir kann, wenn sie das möchte. Zum Beispiel musste sie wegen einer Operation einige Tage in der Tierklinik bleiben. Der Tierarzt musste ihr ein Beruhigungsmittel geben, da sie die ganze Zeit an der Tür gekratzt hat und schon blutige Pfoten bekommen hatte und auch schon total heiser war vom langen Jankern. Ihr seht, man kann es ihr nicht beibringen. Zum anderen pinkelt sie sofort aus Protest auf irgendwelche Dinge von mir. Was ich aber noch am Schlimmsten finde, und das auch der Hauptgrund ist, warum wir sie abgeben müssen, sie mag keine kleinen Kinder - sie fängt sofort das Fauchen an und geht auch in Kampfstellung. Am Donnerstag war meine Freundin mit ihrer kleinen Tochter mal wieder zu Besuch da. Joy hat sofort gefaucht, als sie die Kleine gesehen hat und hat sich verkrochen. Als der Besuch weg war, kam sie raus und hat erst mal unseren Kater angefaucht, und mich hat sie dann in der Nacht angefaucht, weil ich sie aus dem Bett geschmissen habe. Unseren Kater hat das überhaupt nicht interessiert, die Kleine darf ihn streicheln und wenn er keine Lust mehr hat, dann verzieht er sich auf den Kratzbaum, denn da kommt die Kleine nicht dran. Aus diesen Gründen habe ich nun mal Angst, dass unsere Katze unserem Baby was antut. Und mir wird das einfach zu viel, dieser Kleinkrieg mit der Katze. Wir möchten sie ja auch nicht ins Tierheim geben, sondern in ein gutes Zuhause ohne Kinder, und ggfls. auch die Möglichkeit, dass sie eine Freigängerin werden kann. Denn wir denken, dass würde ihr gut tun.

Gut, nun zur letzten Woche:

Montag waren wir abends bei dem Elterninformationsabend in der Uniklinik Frankfurt. Dieser war sehr informativ, da wir genau erklärt bekommen haben, wie eine Geburt von statten geht. Welche Vorgänge da im Körper genau ablaufen und in welchen Phasen was genau geschieht. So kann ich mir das besser vorstellen, als das, was ich in den Büchern gelesen habe. Was mir auch gut gefallen hat, war, dass der Chefarzt, der diesen Vortrag gehalten hat, mir danach im persönlichen Gespräch gesagt hat, dass ich aufgrund meiner Erkrankung am besten in der 34./35. SSW ein MRT vom Kreuzbein machen lassen soll. Denn man könnte dann anhand der Bilder sagen, ob es überhaupt möglich ist, dass ich auf natürliche Weise entbinden kann. Das hat mich doch sehr beruhigt, denn meine größte Angst war, dass man mir nach Stunden sagt: Tut uns leid, aber wir müssen einen Kaiserschnitt machen, sie haben kein Platz für das Kind. Es können natürlich auch andere Dinge passieren, die zum Kaiserschnitt führen, das ist mir bewusst, nur was ich im Vorfeld ausschließen kann, möchte ich dann auch machen. Ist ja auch für das Kind stressig, wenn die Geburt stockt und es nicht weiter geht.

Ansonsten wird es mit meinem Rücken etwas besser, seitdem ich die Bandage habe. Am meisten merke ich es in den Nächten - ich werde nicht mehr von den Schmerzen geweckt, sondern nur noch von meiner Blase. Allerdings habe ich seit einer Woche vermehrt Probleme mit Wadenkrämpfen. Nehme jetzt noch mehr Magnesium nach Rücksprache mit meiner Hebamme und Mittwoch haben wir wieder einen Termin bei der Frauenärztin, da werden wir das auch noch mal besprechen.

Der Rest der Woche war eigentlich soweit ganz in Ordnung, die Kleine lässt meinen Bauch immer mehr wackeln, was ich richtig toll finde, es wird aber auch manchmal unangenehm. Meine Neugier auf sie wird immer größer - ich bin so gespannt, wie sie aussieht und auf das Leben mit ihr.

Gestern kam meine beste Freundin und Trauzeugin aus Dortmund zu Besuch. Wir haben dann den Tag genutzt, um ausgiebig zu Quatschen und heute haben wir zum Einem das gute Wetter genutzt und zum Anderen war verkaufsoffener Sonntag in Weiterstadt. Dort waren wir beim Babyfachmarkt und sind ein wenig Bummeln gewesen. Nun ist sie wieder nach Hause gefahren und ich habe mich hingesetzt, um diesen Bericht zu schreiben.

Jetzt werde ich den Sonntagabend noch genießen und früh ins Bett gehen. Nächste Woche haben wir wieder die nächste Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin und ich habe einen Termin mit meiner Hebamme. Ich bin gespannt wie die Kleine sich entwickelt hat und werde euch davon nächste Woche berichten.

Tobias:
Die Woche war richtig gut, scheinbar ist bei mir der Knoten geplatzt, denn ich habe am Freitag so ca. 5,5 Seiten für meine Masterarbeit geschrieben. Das ist richtig viel. Gut, ich war auch knapp 11 Stunden auf der Arbeit ;-).

Dann waren wir ja am Montag bei diesem Vortrag in der Uniklinik. Es war sehr interessant, genau zu erfahren, wie die Geburt genau abläuft. Dieses Thema ist wirklich hoch interessantt, auch für Nicht-Schwangere. Vor allem war das Ganze auch etwas für die Lachmuskeln.
Ich hab dort erfahren, dass der Beginn der Geburtsphase durch das Baby selbst initiiert wird. Sobald die Lungenbläschen voll ausgereift sind, bildet das Baby ein Eiweiß, welches an die Mutter über die Nabelschnur gesendet wird. So wird also signalisiert, dass die Geburtsvorbereitungen gestartet werden können. Dies passiert ca. 3 Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin.

Aber was passiert nun in diesen 3 Wochen? Ausgelöst durch das Baby, beginnt die Mutter ein Hormon zu bilden. Es nennt sich Prostaglandine. Dieses sorgt nun dafür, dass der Gebärmutterhals langsam verkürzt wird. Sobald die Konzentration dieses Hormons hoch genug ist, sorgt es dafür, dass sich am Muttermund Rezeptoren für dieses Hormon bilden. Durch diese Rezeptoren wirkt nun das Prostaglandine als Öffner für den Muttermund. Prostaglandine werden ab einem bestimmten Zeitpunkt auch im Fruchtwasser gebildet. Wenn also alles wie von der Natur vorgesehen eintritt, sorgt das Platzen der Furchtblase für eine deutliche Erhöhung des Prostaglandinespiegel beim Gebärmutterhalses und des Muttermundes. In solch einem Fall folgen auf einen Blasensprung richtige Wehen und die Geburt beginnt. Es kann aber auch sein, dass nach dem Blasensprung jegliche Wehen aus bleiben, da im Fruchtwasser noch keine oder kaum Prostaglandine gebildet waren. In diesem Fall geht die Geburt auch noch nicht los. Dies macht aber auch nichts. Ich dachte bisher, es sei wichtig, dass das Baby immer im Fruchtwasser schwimmt. Dies ist so nicht richtig. Das Fruchtwasser ist zwischen der 20. und 36. Woche sehr wichtig für die Entwicklung der Lungen. Ab dann ist es aber egal.
Prostaglandine tragen aber auch die Verantwortung für das Schmerzempfinden im Körper. Wenn die Konzentration der Prostaglandine schon recht hoch ist, aber noch nicht genug Rezeptoren für die Öffnung des Muttermundes vorhanden sind, hat die Gebärende starke Schmerzen eben durch die Prostaglandine. In diesem Moment kann es schon noch 6 bis 8 Stunden dauern, bis es überhaupt weiter gehen kann. In diesem Fall wird eine PDA empfohlen, da es sonst sehr unangenehm werden kann. Die Schmerzen während der Geburt haben also nichts mit dem jeweiligen Schmerzempfinden zu tun, sondern einfach damit, wie weit eben der Hormonspiegel im Zusammenspiel der Rezeptoren ist. Dieses Wissen nimmt einem doch deutlich die Ehrfurcht vor der Geburt, da man jetzt ein wenig das Gefühl hat, zu wissen was da auf uns zukommt. Ich kann also nur jedem den Vortrag in der Uni-Klinik hier in Frankfurt empfehlen.
Ich hoffe, ich habe die verschiedenen Sachverhalte jetzt richtig wieder gegeben, das kam jetzt alles aus meinem Kopf und der Vortrag ist ja schon eine Woche her ;-).


Viele liebe Grüße

Stefanie und Tobias



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Kommentare von Lesern:

Gast04.11.2010 09:08

Hallo Ihr Lieben,
ich kann es nicht fassen, dass sich in diesem Forum, dass sich mit KINDERN und Eltern beschäftigt, Menschen allen Ernstes solche Gedanken um ein TIER machen. Ihr habt alles richtig gemacht meiner Meinung nach: Das Kindeswohl und auch das Wohl und die Nerven der Eltern gehen in jedem Fall und unbedingt vor. Ich hätte die Katze schon viel früher abgegeben.

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Tobias, Frankfurt02.11.2010 13:06

Hallo Bella,
nicht nur ich habe bei dem Vortrag gelacht, sondern der ganze Saal. Der Vortragende ist ein sehr guter Sprecher und bringt das ganze Thema mit viel Witz und Leidenschaft rüber.
Gruß
Tobias

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Bella02.11.2010 11:08

Hallo Ihr Zwei-einhalb!
Lasst Euch mal nicht verrueckt machen wegen eurer Katze. Das muss doch wirklich jeder selber entscheiden und wenn es fuer Euch nicht mehr tragbar ist und Ihr fuer Joy ein gutes Zuhause findet, dann finde ich, ist es im Interesse aller Beteiligten.
Wir haben uns auch nach sehr sehr langem Ueberlegen und Zoegern nach der Geburt unseres 2.Kindes entschieden, einen unserer beiden Hunde abzugeben. Sie ist mit dem abstieg in der Rangordnung einfach nicht klargekommen und bei allen - auch bei und vor allem beim Hund - war der Stresspegel gigantisch. Jetzt lebt sie in einem Haushalt, in dem man sich rund um die Ohr um sie kuemmert - etwas, dass sie brauchte und wir ihr nicht mehr geben konnten. Und auch wir haben es mit privatem Hundetrainer etc versucht. Jetzt gehen wir unseren alten hund regelmaessig besuchen und allen geht es deutlich besser!
Deswegen kann ich Euch verstehen und denke auch, dass Ihr beide keine unueberlegten impulsiven Entscheidungen trefft.

Lasst es Euch gut gehen und geniesst diese sehr intensive Zeit! Es ist doch echt so supergenial, das kind im Bauch zu spueren, oder?! Und Tobias - schoen, dass Du beim Vortrag ueber die Geburt Lachen konntest - wenn Du meinen Mann fragst, dann vergeht Dir beim eigentlichen Event glaube ich das Lachen deutlich! :-) Aber dafuer kannst Du dann nach erfolgreichem Bestehen als Geburtshelfer dann strahlen und staunen wie ein Honigkuchenpferd!

Bella

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