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Baby-Tagebücher von Vroni

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

38. Woche

Selbstentmystifizierung & Flohmarktshirt

Die Ehrlichkeit zu sich selbst und ein Flohmarkt T-Shirt

Hallo ihr Maiglöckchen,

vorab möchte ich einen Kommentar aufgreifen, der unter dem letzten Text stand. Er lautet: „Ich lese dein Tagebuch so gern. Es ist unkonventionell und ehrlich. Übrigens
entspannte Mütter im 1. Lebensjahr sind ein Mythos ;-) und entspannt sein völlig überbewertet.“

Ich feiere den Kommentar aus zwei Gründen mit unserem Kindercharts-Platz-1-Song „Dino Mino“ ab. Erstens, weil ich weiß, dass an Salomes ersten Geburtstag vielleicht wieder die Entspanntheit einkehren wird und zweitens, weil mir das Leben diese unkonventionelle Sichtweise ermöglicht hat. In meiner Vorstellung von Familie gab es immer einen anwesenden Vater, eine Hochzeit und ein Haus, eine gemeinsame Wohnung oder irgendwie ein gemeinsames Nest, das man sich zusammen aufgebaut hat und von dem Salome mal sagen kann, dass das ihr Elternhaus sei. Ich hätte vermutlich noch vieles mehr in der Beziehung zu dem Vater mitgemacht, um das Bild zu füllen, dass eine Familie komplementiert.

Ich hatte eine enge Vorstellung von Familie im Kopf, obwohl ich nach außen hin im Level „cool3000“ erscheinen wollte und ein lächerlicher Beleg dafür sein sollte, dass ich schon so ziemlich in jeder Großstadt in Deutschland gelebt habe und eine Bandbreite an Studi-Jobs absolviert habe. Meine Unkonventionalität war ein Mythos: Ich hielt mich vermutlich immer für unkonventionell, links und nicht konservativ in meinen Vorstellungen. Dies wurde schmerzhaft und tränenreich in der Schwangerschaft entmystifiziert. Denn in mir, im tiefen Seelenkern war schon das Vorbild der Bullerbü-Familie existent. Vermutlich habe ich die Familie der Schwester des Vaters auf ihren perfekten Bildern gesehen und gedacht, dass das Bullerbü-Gen dort vielleicht irgendwie in der Familie liegt. Ein Irrglaube.

Ich kann heute sagen, dass ich mit meiner Tochter wirklich unkonventionell geworden bin und so viel wie noch nie gelernt habe. Ich liebe unsere Zweier-Familie und finde das Leben als Lehrerin großartig. Letzteres kann man semantisch doppeldeutig lesen und beides würde zu treffen. Familie bedeutet heute für mich ein Team sein. Und in jedem guten Team gibt es Ersatzspieler. Vielleicht haben wir irgendwann einen Ersatzspieler im Team – wer weiß. Vielleicht erfahrt ihr es noch.

Salomes Vater hat eine Sache für sich gelernt, die er mir kürzlich, vielleicht sogar ein bisschen traurig, mitteilte: Und zwar, dass Salome wohl die einzige Frau ist, die er ein Leben lang lieben kann. Ich finde das unglaublich ehrlich und groß, sich einzugestehen, dass Monogamie oder „bis dass der Tod uns scheidet“ für ihn vielleicht kein gelebtes Zukunftsmodell ist.
Wir haben beide durch unsere Tochter mehr Weltoffenheit und Ehrlichkeit zu uns gelernt.

Am letzten Sonntag waren wir auf einem Flohmarkt. Lustigerweise war Salome für diesen Ausflug perfekt gestylt. Meine Mutter hat einige Kleidungsstücke aus meiner Kindheit aufgehoben. Eines davon war ein Flohmarkt-Shirt. Ihr seht ein Foto. Ich bin mal gespannt, ob sie auch eine so große Leidenschaft für dieses persönliche Einkaufserlebnis wie ich entwickelt.
Derzeit hat sie eine immense Vorliebe für den Stuhlbeingarten. Ich habe sechs Esszimmerstühle und durch die 24 Stuhlbeine durchwindet sie sich slalommäßig großartig mit viel Krabbelrobbgas.

Wir haben uns hier ein gutes Zuhause geschaffen. Schaffen klingt nach Arbeit und Anstrengung. Das war es emotional jedenfalls, da ein Teil meines Herzens noch an der kölschen Mentalität hängt. Nach dem Wochenbett wohnten wir hier. Die ersten acht Wochen verbrachte ich, während Salome manchmal kurz schlief, packend in Köln. Ich habe mich schwer damit getan, die Wohnung aufzugeben. Ich sagte beim Einzug damals, hier ziehe ich nicht vor meinem 30. Geburtstag weg. Der Zustand des packenden Wochenbettes klingt vermutlich traurig, ist es aber nicht. Denn Salome konnte unseren neuen Ort gemeinsam mit mir einrichten. Sie war dabei und kam nicht in einem vorgefertigten Nest an. Wie heißt es doch in der Pädagogik: Man soll die Kinder immer miteinbinden. So wie Salome in den ersten Monaten immer schärfer sehen konnte, entstand hier nach und nach ein Zuhause mit Konturen in Form von Möbeln und Dekoration. Sie scheint sich hier vor ihrem hellem, bodentiefen Spielfenster wohlzufühlen. Ein Kinderzimmer haben wir noch nicht. Aber ich denke, es ist doch viel cooler, immer im Wohnzimmer mit der offenen Küche zu spielen als in einem separaten Zimmer.
An ihrem Fenster kann sie alles beobachten – das Wetter, den Postboten, die tanzenden Blätter, herabstürmende Regentropfen und ihr erstes Gewitter letzte Woche. Vermutlich gab es schon zuvor in ihrem Leben ein Gewitter, allerdings hat sie diese nicht so bewusst wahrgenommen wie letzte Woche.
An der Fensterglasscheibe bemerkt sie auch selbst gemachte Veränderungen. Wenn sie sich nach vorn an die Scheibe drückt, beschlägt sie und dann malt sie mit ihren Marzipanfinger ein Kunstwerk auf die matte Scheibe. Es hält nicht für immer, aber es bringt ihr Freude. Das Scheibenkunstwerk ist viel nachhaltiger als tausend Blätter Papier mit eine Sekunden-Bilder zu bemalen, denn es verschwindet von selbst und man kann immer wieder ein neues Gemälde zeichnen. Ich hoffe, dass Salome in einigen Jahren auch noch so nachhaltig denkt.

Einen lustigen O-Ton der Oma möchte ich euch noch mitteilen. Sie hat gesagt, dass Salome eine Kabel-Wally ist. Überall, wo Kabel und Steckdosen sind, ist sie in sehr kurzer Zeit. Obwohl man alles hochlegt, findet sie doch noch ein Kabel. Und leider ist sie schon vollends fasziniert von dem Smartphone.
Wovon ist sie hingegen nicht begeistert? Vom Essen! Ich koche dreimal am Tag Brei. Maximal zwei Löffel schaffen es in ihren Mund. Meistens spielt sie aber Breisprinkler und bläst Grieß und Süßkartoffelmöhrenbrei aus dem Mund heraus. Ein Großteil landet vor meiner Brille.

Was steht noch in dieser Woche an: Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt und Vatertag. Ich sende einen Glückwunsch an alle Bonuspapas! Das sind die Menschen, die eigentlich keine Verantwortung übernehmen müssten, weil es nicht ihre biologischen Kinder sind, es aber mit Leidenschaft machen und vielleicht sogar dafür ihr Leben aufgeben. Ich hoffe, irgendein Pralinenhersteller bedruckt nächstes Jahr einen Karton mit „Bester Bonuspapa“.
Außerdem laufen die Vorbereitungen für Salomes Taufe auf Hochtouren. Italienisches Essen wird bestellt, ein Tiramisu-Wahnsinn wird am Samstag angerührt und viele Torten werden gebacken.

Macht es gut bis zur nächsten Woche, wenn ich von Salomes Taufe berichte.

Ein Flohmarktkuss ist ein Muss.

Salome und Vroni


Zum Sponsoren Geschenk von OvulaRing:
Ich muss gestehen, ich bin ein digitaler Neandertaler – mir reicht mein altes Handy mit einer Spider-App aus und ich käme nicht auf die Idee, mir ein neues Smartphone zu kaufen. Ich kann schließlich alle nötigen Dinge mit meinem weißen Gerät machen. Natürlich wäre manchmal eine bessere Kamera eine Garantie für qualitätsvollere Bilder, aber ein neues Handy ist mit Aufwand, Kosten und zusätzlichem Müll verbunden. Man muss es neu einrichten und das kostet Zeit.
Schon in der Pubertät wollte ich kein Handy haben und bekam dann doch mein erstes Mobilfunkgerät mit 14 Jahren zu Weihnachten geschenkt und war ein bisschen enttäuscht. Es war eine rote Motorola. Mit 20 Prozent Anteil Schwarz-Weiß-Bildschirmfläche und 80 Prozent Tastatur – heute undenkbar!

Ich habe ein wunderbares Sponsoren Geschenk erhalten und auch hier muss ich zugeben, dass ich mich erst mit dem OvulaRing schwergetan habe, weil ich dachte, dass es ein digitaler Aufwand wäre. Zudem fühlte ich mich ein bisschen überwacht, wenn fremde Leute über meinen Zyklus Bescheid wüssten. Vielleicht würde mein Handy mir einen Tag vor meiner Periode speziell Tampons, Binden und Co. in der Werbung anzeigen. Beide Sorgen sind vollständig unbegründet, wie ich euch im Folgenden erklären möchte.

Zu Punkt eins: Die OvulaRing App (ich habe ein altes iPhone) funktioniert sehr einfach. Du lädst dir diese herunter und in fünf Schritten wird dir das Handling erklärt. Du kannst bei den Erklärungen immer vor- und zurückgehen. Somit ist die App sehr bedienerfreundlich gemacht. Sie ist kostenlos und die fünf Schritte kannst du auch schon sehen, wenn du den Ring nicht gekauft hast. Also ladet euch die App schon mal runter.

Zum zweiten Punkt: Wir besitzen in Deutschland eine der strengsten Datenschutzrichtlinien in der EU. Es gibt für die App einen Benutzername und ein Passwort, das auf der Rückseite der Bedienungsanleitung aufgeklebt ist. Dies ist aber komplett anonym und hat nichts mit eurem Namen zu tun.

Insgesamt garantiert mir der OvulaRing die Genauigkeit der Angaben dadurch, dass er Tag und Nacht meine Körperkerntemperatur misst. Wenn du den Ring einführst, spürst du nichts. Dieser ist flexibel und lässt sich einfach zusammendrücken. Man soll ihn bei der ersten Anwendung direkt nach der Menstruation einlegen. Dies war auch der Grund, warum ich ihn so lange nicht benutzt habe. Nach der Schwangerschaft war mein Zyklus außer Rand und Band und ich habe eher einen Wald- und Wiesenzyklus. Aber genau hier kann der Ring auch helfen, um seinen eigenen Zyklus wieder kennenzulernen.
Vorab: Es ist wirklich einfach mit der App. Man kann nichts falsch machen. Den Ring sollte man wie gesagt, direkt nach seiner Periode einsetzen. Meistens ist dies der sechste Zyklustag nach der ersten Blutung. Der Ring darf nicht länger als eine Stunde herausgenommen werden und somit darf die Aufzeichnungslücke nicht größer als eine Stunde sein. Die tagesaktuelle Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit erhält man, wenn man die Daten per Bluetooth synchronisiert hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier das richtige Wording mit „Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit“ verwendet habe, aber es wird zumindest eine aktuelle Empfängniswahrscheinlichkeit in der App angezeigt. Diese kann gering, mittel oder hoch sein. Nach drei Zyklen mit einem Eisprung kann der OvulaRing eine Prognose für den folgenden Zyklus anzeigen. Es ist wichtig, den Ring also dauerhaft zu nutzen, um den eigenen Zyklus zu verstehen.

Im Biologieunterricht lernt man, dass ein weiblicher Zyklus 28 bis 32 Tage dauert und der Eisprung in der Mitte liegt. Was man nicht lernt, dass bei 70 % der Frauen der Zyklus nicht dieser Zeitvorgabe entspricht. Mit dem OvulaRing könnt ihr euren Körper besser verstehen und natürlich verhüten.
Zur natürlichen Verhütung kann man auch morgens die Basaltemperatur messen. Das ist die alte und umständlichere Methode. Beim OvulaRing wird die Körpertemperatur und auch der Zervixschleim gemessen und das zusammen für die Fruchtbarkeitsprognose genutzt.

Also: Das Zyklustracking mit dem OvulaRing ist super einfach. Den Ring merkt man im Körper nicht und das Auslesen mit der App ist wirklich kinderleicht – das verspricht euch hier eine digitale Neandertalerin, die erst 1992 geboren wurde.

Insgesamt möchte ich mir noch wünschen, dass der OvulaRing als Verhütungsmethode neben dem Kondom und der Pille im Aufklärungsunterricht genannt wird. Oft werden diese beiden Standard-Verhütungsmittel ohne Alternativen erklärt und dabei wird unterschlagen, dass man auch damit verhüten kann, wenn man seinen Zyklus kennt.

Tagebuch Vroni



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