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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

14. Woche

Von lauten und leisen Geräuschen

Schläft Ida etwa schon durch?

Liebe Leserinnen und Leser,

Corona liegt endlich hinter mir und auch mit dem Stillen klappt es wieder viel besser. Es lag wohl tatsächlich an der Maske. Wir haben endlich wieder unseren geregelten Tagesablauf mit Spaziergang. Ida ist insgesamt viel besser drauf, da ich ihr viel mehr Aufmerksamkeit schenken kann, wir wieder kuscheln und Späße machen. Sie kann gar nicht genug davon bekommen, sich mit mir zu unterhalten. Sie genießt meine Fürsorge und hat für sich ein neues Geräusch entdeckt, mit dem sie Mamas Aufmerksamkeit noch mehr auf sich ziehen kann. Zuerst habe ich mir etwas Sorgen gemacht, da ich Bauchschmerzen oder sogar Verstopfung vermutet hatte. Ida „drückt“ als würde sie gleich ein halbes Pfund in ihre Windel befördern und bekommt einen hochroten Kopf. Dabei macht sie ein schon fast knurrendes Geräusch, was einer Kettensäge im Dauerbetrieb ähnelt. Als dieses Geräusch das erste Mal auftrat, hatte sie vermutlich wirklich einen schlechten Tag und auch etwas Bauchweh. Ich habe sie den ganzen Tag im Fliegergriff durch die Wohnung getragen. Viele Bäuchlein-Massagen und Wärmekissen später wurde es etwas besser. Zum Abend hin hat sie kaum noch ihr „Drückgeräusch“ gemacht. Am nächsten Tag dann wieder… kurz darauf lächelte sie mich an und machte es erneut. Mir schoss sofort eine Frage in den Kopf: „Will die mich veräppeln?“… Ich kümmerte mich natürlich trotzdem und suchte nach dem Problem. Es war Hunger. Kurz darauf kam dieses Geräusch erneut und es rumste einmal fürchterlich laut in der Windel. „Aha…“, dachte ich. „… drückt sie also doch, weil etwas nicht raus möchte.“ Sie lachte wieder und wir gingen die Windel wechseln. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Ida dieses neue Geräusch ziemlich toll findet und es zu jeder Gelegenheit, in der sie gern Beachtung hätte, einsetzt. Hat für sie ja auch super funktioniert.

Eine weitere Veränderung bemerkte ich schon letzte Woche… Ida meldet sich nachts immer seltener, um gestillt zu werden. Das sollte mich eigentlich freuen, da ich so auf ein paar mehr Stunden Schlaf komme. Ich habe eher die Befürchtung, dass ich ihre feinen Signale vielleicht nicht mehr höre. Bin ich während meiner Krankheit so kaputt gewesen, dass ich schlicht zu tief geschlafen habe, oder hat Ida durchgeschlafen? Die kleine Maus hat sich nachts noch nie sehr laut bemerkbar gemacht. Wenn sie Hunger hat, wacht sie auf und nuckelt pausenlos an ihrem Daumen. Wenn ich nicht reagiere, wird das Nuckeln und Schmatzen lauter und sie gibt auch mal ein „Ähg“ von sich. Aber sonst ist sie eine Ruhige und gibt sich sehr lange mit ihrem Daumen zufrieden. Ob ich abgestumpft bin? Wieso suche ich den Fehler bei mir, anstatt mich darüber zu freuen, dass mein Kind scheinbar durchschläft? Ich stille sie abends um zehn Uhr und manchmal noch nachts um zwölf. Hören tue ich sie dann erst morgens um fünf oder um sechs Uhr. Da wird ihr Nuckeln und Schmatzen schon etwas lauter und wird neuerdings auch mit ihrem neuen, großartigen und furchtbar nervenden Geräusch begleitet. Der Hunger ist dann sehr groß und sie trinkt auch mal wieder an beiden Seiten. Sie wirkt danach aber immer sehr zufrieden und schläft anschließend lieb weiter bis um neun oder zehn Uhr. Ziemlich perfekt finde ich, wenn ich mir nicht immer Gedanken machen würde, sobald eine Veränderung auftaucht. Da ich aber mittlerweile gelernt habe, dass nichts lange so bleibt wie es ist, kann es nächste Woche oder schon morgen wieder ganz anders laufen. Vielleicht wäre ich dann froh, wenn ich mal wieder sechs Stunden am Stück schlafen dürfte. Ich lebe jetzt nach dem Motto: „Nimm was du kriege kannst.“ … solange das Baby mitmacht.

Idas erstes Osterfest, von dem sie sicherlich noch nicht sehr viel mitbekommen hat, liegt nun auch hinter uns. Es waren ein paar sehr schöne Tage, an denen Ida viel mit uns draußen war und die Sonne genossen hat. Wobei sie Sonne und Wind tatsächlich etwas störend findet. Überall dabei sein und alles mitbekommen hingegen ist ihr sehr wichtig. Am liebsten schaut sie sich jeden Menschen und jedes Tier um sie herum ganz genau von meinem Arm aus an. Die liegende Position auf meinem Arm ist schon lange nicht mehr ihre Liebste. Besser ist aufrecht, damit man den kleinen Kopf in alle Richtungen drehen kann und auch nichts verpasst. Halten kann sie sich schon sehr gut, ich muss sie kaum noch stützen. Dabei sieht sie superniedlich aus, da ihre Bewegungen etwas von einem Wackeldackel haben.

Am Abend des Osterfeuers hatte ich das erste Mal seit Idas Geburt allein „Ausgang“. Ida hatte ich vorher ins Bett gebracht und der Papa blieb mit ihr zu Hause. Es war schon komisch, so allein ohne Kind, ohne Mann und ohne Hunde. Fast ein bisschen nackt habe ich mich gefühlt. Es war aber auch schön den Abend für mich und meine Freundin zu haben und mal auf niemanden achten zu müssen. Natürlich waren meine Gedanken trotzdem immer bei Ida und ich sah auch ständig auf mein Handy, ob mich mein Partner nicht doch zur Hilfe ruft. Wir hatten verabredet, dass er mir Bescheid geben würde, wenn die kleine Maus zum Stillen aufwacht. Das war dann erst um 23 Uhr der Fall. Ich hatte einen schönen Abend, war dann aber doch sehr froh, wieder bei meinem Baby zu sein.

Liebe Grüße

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Duchschlafen, Idas erstes Ostern