Seit wenigen Tagen ist es klar: meine Familie bekommt männlichen Zuwachs - zumindest wenn die Kleine nicht mächtig tief in die Trickkiste gegriffen hat.
Seit wenigen Tagen ist es klar: meine Familie bekommt männlichen Zuwachs - zumindest wenn die Kleine nicht mächtig tief in die Trickkiste gegriffen hat.
Mit dieser freudigen Nachricht möchte ich also mein erstes Tagebuch beginnen und möchte alle interessierten Männer, Väter, Frauen und Mütter an der weiteren Entwicklung teilhaben lassen. Mein Name ist Fritz, ich werde demnächst 46 Jahre alt, meine 9 Jahre jüngere Frau Anna hält mich ebenso auf Trab wie unsere beiden Jungs, Amadeo (5,5 Jahre) und Emilio (2,5 Jahre).
In Kürze werden wir also zu fünft bzw. sogar zu sechst sein. Meine Frau ist im fünften Monat schwanger und so wie es aussieht wird es wohl wieder ein Bub. Einerseits freue ich mich in der Tat über den dritten kleinen Racker. Aber wenn es ein Mädel wäre, hätte ich auch nichts dagegen. Vor allem bin ich ziemlich froh, dass bis jetzt mit der Schwangerschaft alles glatt gegangen ist. Die vorhergehenden Schwangerschaften wurden durch Krankenhausaufenthalte wegen Problemen in der Frühschwangerschaft getrübt.
Das Wachstum unserer Familienmitglieder hat aber nicht nur mit dem eigenen Nachwuchs zu tun. Ab August kommt ein Au Pair – Junge aus Moldawien zu uns. Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschlossen. Ich erhoffe mir eine Entlastung bei alltäglichen Dingen und vor allem mehr Zeit für die Kinder, meine Frau und ehrlich gesagt, auch für mich.
So aufregend die Zeit mit kleinen Kindern auch ist, aber so manches Hobby leidet da schon mächtig. Auch die Zeit zu Zweit wurde immer weniger. Wir haben zwar versucht, uns kleine Freiräume zu schaffen, aber mit Kindern kann man nicht so wirklich planen. Irgendetwas kommt fast immer dazwischen.
Außerdem wird es vor allem unserem Großen sicher gut gefallen, so eine Art größeren Bruder zu haben. Aber wie sich das mit unserem Au Pair entwickelt, darüber werde ich dann später weiter berichten.
Im Moment stehen andere wichtige Dinge an. Unser 2,5-jähriger Bub bringt Anna und mich gerade zur Verzweiflung. Als Jungfrau geboren, wird er diesem Sternzeichen sehr gerecht. Sobald nur ein Detail nicht so ist, wie es sein sollte, verwandelt sich der ansonsten so liebe Knuddel in ein tobendes und brüllendes Kleinkind. Da reicht es schon aus, wenn er eine Flasche nicht selbst zuschrauben darf, der Keks, in den er hinein gebissen hat, danach seiner Meinung nach kaputt ist oder das Frühstücksei nicht seinen Vorstellungen entspricht.
Aber gut, das kennen wir so ähnlich natürlich schon vom Großen. Kinder testen eben ihre Grenzen aus. Dass man Grenzen setzen sollte, davon bin ich überzeugt. Wo die dann im Einzelfall immer so genau verlaufen, ist die tägliche Entscheidung. Aber auch dazu wird es im Verlauf der nächsten Wochen und Monate sicher einiges zu berichten geben.
Abends, wenn ich von der Arbeit komme und am liebsten entspannen möchte, weiß ich häufig nicht was mich erwartet. Eine fix und fertige Ehefrau, ein quengeliges Kleinkind oder auch ein tobendes Vorschulkind, das gerade wieder einen der zahlreichen „Entwicklungssprünge“ hinter sich gebracht hat. Zurzeit allerdings ist Amadeo noch ein paar Tage bei seiner Oma, so dass es ein wenig ruhiger zugeht.
Wie das mal werden wird, wenn da drei Jungs aufdrehen? Die Aussichten lassen meine Haare noch grauer werden, als sie schon sind und wenn ich in den Spiegel sehe, entdecke ich leider immer mehr kleine Fältchen in der Augenpartie, die von den vielen schlaflosen Nächten – ich würde sagen seit sechs Jahren – stammen.
Ja, ich bin der nächtliche „Aufsteher“ in der Familie. Ich reichte schon den Großen zum Stillen zu meiner Frau und habe ihn auch wieder ins Bettchen gelegt. Bei meiner Frau müssten die Kids ganz schön lange schreien, bis sie aufwacht, so einen tiefen Schlaf hat sie. Einbrecher könnten in Ruhe das Haus ausräumen, sie würde nichts mitbekommen.
Seit sie mit dem 3. Kind schwanger ist, hat sich das noch verschärft. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Kinder im Bett sind und sie es sich im Bett bequem gemacht hat, erreichen mich in Nullkommanichts ihre regelmäßigen Atemzüge. Da muss ich mich immer sehr beeilen, um noch ein paar Streicheleinheiten austeilen zu können und natürlich auch selbst zu erhaschen.
So, das soll es für die erste Woche gewesen sein. Ich habe beim Schreiben gemerkt, dass es unheimlich viel Freude macht, meine teilweise ungeordneten Gedanken zu sortieren und auf den Punkt zu bringen.
Umso mehr würde ich mich natürlich freuen, wenn mich viele Leser auf meinem Weg zum dreifachen Vater und in der Zeit danach begleiten.