Es geht um den besiegten Kampf gegen das Drei-Tage-Fieber und das Leben im Mama-Game.
Hallo ihr Fiebernasen,
es hat sich bestätigt, Salome hatte das Drei-Tage-Fieber durchgemacht. Am Freitagabend hatten ihre Arme, ihre Wangen und der Oberkörper viele rote Flecken. Ich schrieb bereits im letzten Artikel, dass sie am Sonntagabend Fieber bekam. Ich war am darauffolgenden Mittwoch nochmal mit ihr beim Kinderarzt, um stärkere Paracetamol-Zäpfchen zu erhalten, weil das Fieber nicht gesenkt werden konnte. Die 75mg Zäpfchen hat sie verschrieben bekommen, als sie geimpft wurde. Nun erhielt sie ein Rezept für Zäpfchen mit einem Wirkstoffgehalt von 125mg verschrieben. Salome wiegt jetzt neun Kilogramm. Das ist bei der Dosierung der Zäpfchen wichtig. Trotz stärkerer Zäpfchen ging das Fieber nicht runter. Sie hatte zeitweise 39,9 Grad Körpertemperatur. Am Donnerstag war das Fieber dann auf einmal verschwunden.
Aber Salome war sichtlich erschöpft. Sie schlief ungewöhnlich viel. Und von den drei Breimahlzeiten am Tag, schaffte es kein einziger Löffelinhalt in ihren kleinen Bauch. Wir machten noch einen kurzen Ausflug, damit sie im klimatisierten Auto schlafen konnte. Es war nämlich sehr heiß. Zum Glück musste sie im Auto keinen Sonnenhut tragen. Im Sportwagen muss sie hingegen immer den Kopf bedecken, aber ich kann versichern, dass meine Tochter keine Hutkompetenz hat. Jede Kopfbedeckung wird abgerupft.
Passend zum Midsommar haben wir einen Blumenkranz auf dem Ausflug gebunden und Salome hatte sichtlich viel Freude der Oma und mir dabei zuzusehen. Zum ersten Mal fiel mir bei Salome jetzt auf, dass sie zur Musik richtig mit wippt und lacht. Das erfreut mein musikverliebtes Herz gigantisch. Insgesamt hat Salome das Drei-Tage-Fieber gut überstanden. Sie hat zwar zwischenzeitlich so viel geweint, dass es meine Mutter und mich am Rande unserer Kräfte getrieben hat, aber ab Samstag war sie wieder ganz die alte und konnte uns mit ihrem Lachen verzaubern.
Am Freitag waren wir kurz bei einer Veranstaltung und aßen ein Stück Erdbeerkuchen. Unter den Erdbeeren war eine Quarkmasse, die Salome liebte. Generell liebt Salome Kuchen mit Quark, zum Beispiel Käsekuchen. Die Veranstaltung fand draußen und drinnen statt. Im Inneren waren fast alle Menschen über 50 Jahre alt und es lag, typisch für solche Veranstaltungen, ein Duft von schweren Parfums gemischt mit Kaffee in der Luft. Sofort aktiviert mein Gehirn meine Kellnerinnen-Zeit und die unzähligen runden Geburtstage ab 60. Jahren und die gefeierten Goldhochzeiten. Mein Highlight war eine Goldhochzeit, bei der ich dem Paar gratulierte und fragte, wie man so lange zusammenbleiben kann. Die nüchterne Antwort lautete einfach, dass man sich nicht trennt. Und dann dachte ich für mich, so werde ich es auch machen. Aber wenn man dann ein Kind hat und sieht, dass die Beziehung zum Papa nicht gesund ist, trennt man sich aus Schutz für das Wertvollste, was man im Leben hat. Übrigens hat Salome auf der Veranstaltung unzählig viel Bewunderung im Tragetuch erhalten. Sie war jedenfalls mit viel Abstand die Jüngste auf der Veranstaltung.
Wenn Salome immer Kuchen essen würde, dann würde vielleicht die Brustwarzenakrobatik aufhören. Sie krabbelt morgens um mich herum und trinkt dann aus den verrücktesten Positionen. Kopfüber, oder von oben, wenn sie sich auf die eine Brustwarze drauffallen lässt oder über Kreuz, was bedeutet, dass sie an der einen Seite liegt und über mich herüber krabbelt und an der anderen Seite die Brustwarze attackiert. Meine Frage im Kopf dabei ist, nach wie vielen Umdrehungen Brustwarzen eigentlich abfallen können.
Samstag stand der erste Ausflug ohne Salome an. Eine gute Freundin hatte noch eine Karte für ein Festival in ihrem Heimatort. Der Ort war mit dem Auto in 20 Minuten zu erreichen. Ich wollte gegen 16.30 Uhr zu dem Festival fahren und gegen 19.30 Uhr wiederkommen und Salome ins Bett bringen. Wenn sie wieder schläft, würde ich wieder zu dem Festival fahren und abends um 23 Uhr wieder heimkommen, weil ich sie zu der Uhrzeit immer nochmal stille. Die Oma passte nachmittags auf und hütete abends das Babyphone. Salomes Zweieinhalbjährige Cousine war noch zum Spielen da. Das erfreut Salome auch immer.
Mein erster Ausflug ohne Kind war schön, obwohl das Publikum sehr jung war. Ich war von 17 bis 19 Uhr dort und dann fuhr ich heim und gab Salome Brei und stillte sie zum Einschlafen. Dann blieb ich nochmal von 21 bis 23 Uhr dort. Salome hat das gut gemacht, obwohl die Oma sagte, dass es auch anstrengend war, weil Salome in den zweieinhalb-Nachmittagsstunden immer bespaßt werden musste, sonst wurde sie nörgelig, weil sie merkte, dass ich nicht da war.
Ich habe eine gute Freundin, die im Dezember letzten Jahres eine Tochter bekommen hat. Bei ihr ist der Mann ihre große Liebe. Die Hochzeit war ein Traum und die Tochter hat das Familienglück perfekt gemacht. Anfangs hat sich der Mann auch viel um seine Tochter gekümmert, aber er arbeitet in Vollzeit und belegt noch einen Sprachkurs. Da bleibt wenig Zeit für die Verantwortung im eigenen Zuhause.
Ich verstehe ihren Kummer so sehr. Man ist im ersten Jahr mit Baby unendlich einsam. Man ist viel zuhause, geht Spazieren, einkaufen und macht den Haushalt. Als wir miteinander sprachen, sagte sie, dass sie sich nicht bei mir ausheulen möchte, weil ich alles allein mache. Aber ihr Argument habe ich auch gut verstanden. Sie sagt, dass da eigentlich jemand ist, der seiner Tochter viel mehr Zeit schenken könnte, aber es nicht tut. Das kenne ich aus meinem Wochenbett. Salomes Vater hätte Samstage mit ihr verbringen können oder die maximale Zeit bei ihr sein können, aber er hat seine Prioritäten anders gesetzt.
Besonders traurig und lang sind die Sonn- und Feiertage mit Baby allein. Man ist allein. Man versucht den Tag sinnvoll für Salome rumzubringen und wenn das Kind schläft, wischt und putzt man selbst und macht die viele Wäsche.
Außerdem macht es mich traurig, dass jemand so schnell die Familie aufgibt. Es ist immer der einfachste Weg zu sagen, ich liebe die Person nicht oder wir passen einfach nicht zusammen. Zwei Totschlag-Argumente. Aber vielleicht muss man an sich selbst arbeiten. Denn die persönlichen Probleme, die der Vater hat, hat er nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Menschen.
Ich weiß nicht, wie ich Salome irgendwann mal trösten kann, wenn sie ihren Vater vermisst. Werden sie eine enge Bindung haben oder nicht? Ich sagte, er kann sie immer sehen. Dazu schrieb er: Ich melde mich demnächst. Mich macht es so traurig: Ich könnte mich mit Pflastern mumifizieren, aber es würde nichts bringen. Es brennt und sticht im Herzen trotzdem immer, wenn ich einen Vater und seine Tochter gemeinsam draußen beim Zeit miteinander verbringen sehe.
Aber wenn Salome mich anstrahlt, ist auch das vergessen. Sie ist der größte Sonnenschein der Welt. Wir planen langsam unseren ersten Camping Urlaub nach Italien. Und vielleicht kann sie da schon ein paar Schritte laufen. Mittlerweile kann sie sich an Gegenständen hochziehen und dort schon stehen.
Wie groß mein kleines Baby, das letztes Jahr um diese Zeit noch im Bauch versteckt war, jetzt ist. Ich platze vor Stolz. Meine löwenstarke Entdeckerin.
Abschließend noch eine Aussage zum Dating-Leben von Eltern. Für Salomes Papa ist es leicht, neue Damen kennenzulernen. Er kann normale Dates haben wie früher. Außerdem muss er gar nicht sagen, dass er ein Kind hat. Das hat er bei seiner letzten Freundin wohl auch lange nicht getan. Und vermutlich aus Angst, dass sie ihn dann nicht will. Das ist eine Sache, die mir auf Dating-Plattformen immer schon auffiel. Ich bin derzeit noch nicht so weit, wen in der Absicht auf eine Beziehung kennenzulernen. Aber wenn ich mit den Profilen meiner Freundinnen für sie swipe, schmückt sich fast jeder Mann mit einem Bild mit Kind. Viele zeigen das Gesicht der kleinen Zauberwesen nicht. Das finde ich korrekt. Alles andere ist nicht fair den Kindern gegenüber. Aber nun kommt das Schockierende. Die Männer wollen sicherlich auch durch solche Bilder viele Matches erhalten. Die Bilder sollen ein Verantwortungsbewusstsein und vermutlich ein Familiengefühl ausdrücken. Aber die Männer betonen immer in den Kommentaren unter dem Bild, dass es nicht ihr Kind sei, sondern nur die Nichte oder der Neffe. Das finde ich verrückt. Mit eigenem Kind ist man wohl auf diesen Plattformen vermutlich gleich nicht mehr so viel Wert, denn alle wünschen sich mit jemandem das erste Kind. Das ist glaube ich nur ein Egogedanke. Jeder will die oder der erste für den maximal besonderen Moment der Geburt eines gemeinsamen Kindes im Leben sein.
Ich wünsche mir, dass sich das ändert und die Menschen mit eigenen Kindern, den Anmut erhalten, den sie für das tägliche Mama- oder Papa-Game verdient haben. Denn sie sind die wirklichen Familienmenschen mit Verantwortungsbewusstsein und nicht nur die, die das mal für einen Moment mit der Nichte oder dem Neffen auf einem Bild zeigen.
Ein Midsommar-Kuss ist ein Muss.
Eure Salome und Vroni
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Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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