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Baby-Tagebücher von Andrea

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

51. Woche

Die kranke Rockerbraut....

....und ein notwendiger Anruf in der Giftnotrufzentrale...

Hallöchen ihr!

Abgesehen von dem Nachbericht nun mein letzter Beitrag. Bald wird unsere Rockerbraut schon ein Jahr alt. Unfassbar wie schnell die Zeit an uns vorbei gerast ist!

Nun also zur letzten Woche: Da es ab Juni für mich heißt wieder ins Arbeitsleben durchzustarten, war es nun an der Zeit mit Lotta die "Eingewöhnung" (bei Oma) zu starten. Bisher war sie noch nicht wirklich ohne mich irgendwo anders. Da ich dann mit dem "Comeback" bei der Arbeit insgesamt 14 Stunden an einem Tag in der Woche weg sein werde, üben wir schon mal das "ohne Mama und Papa sein". Wir haben in den letzten Monaten viel Zeit bei meiner Omi, also Lottas Urgroßmutter verbracht, daher ist es nun an der Zeit regelmäßig bei Oma vorbeizuschauen. Der erste Tag endete so unglücklich, dass auf jeden Fall noch Luft nach oben war.... Zu Mamas Verteidigung muss ich aber gleich sagen, dass es nicht ihre Schuld war. Ich hatte mich ein wenig gewundert, dass Lotta zunehmend anhänglich wurde. Bei meinen Eltern erreichte dieser Zustand seinen Höhepunkt, weil Lotta nur noch bei mir sein wollte. Untypisch.... Aber.... Als ich die Rockerbraut auf den Arm nahm, wusste ich auch warum... Sie glühte regelrecht. Da brauchte ich kein Fieberthermometer um zu wissen, dass sie hoch fieberte. Zu Hause angekommen starteten wir mit einer Temperatur von 39,3°C. Kein Wunder, dass sie nur zu Mama wollte. Unser kleiner Zwerg wusste ja gar nicht was mit ihr los war. Die kommenden drei Tage ging es ihr kaum besser. Sie fieberte durchgehend zwischen 39-40°C.... Die kleine Rockerbraut ließ sich nicht absetzen, wollte nur ganz selten zu Papa (normalerweise ist sie ja verrückt nach Papa), mochte nichts essen oder trinken und spielen wollte sie auch nicht. Ich war relativ entspannt. Wenn es mir schlecht geht hab ich auch keinen Appetit. Das einzige, worüber ich mir Sorgen machte, war eher die Gefahr eines Fieberkrampfes. Kann in dem Alter ja mal vorkommen. Das wäre in Zukunft beunruhigend für mich wenn Lotta mal ohne mich in der Nähe anfiebern sollte... Aber... Ist ja alles gut gegangen. Das ist wahrscheinlich so ein Problem von Kinderkrankenschwester Muttis... Die haben immer gleich den Ernstfall im Kopf... Da Lotta ja aber keine Sekunde von mir Abstand nehmen wollte, hatte ich sie ja perfekt unter Beobachtung wie man so schön sagt...
Seit Sonntag geht es ihr wieder besser. Kein Fieber, aber ein wenig quengelig ist sie noch immer. Zumindest mag sie zwischendurch wieder spielen, krabbelt durch die Wohnung und ihr Appetit scheint langsam auch wiederzukommen. Bisher warte ich noch auf den typischen Ausschlag, der auf das Drei-Tage-Fieber folgt. Das wäre die Bestätigung für meine eigene Diagnose.... Naja... Muss ja nicht.... Was auch immer es nun war.... Es geht der Rockerbraut ja besser. Wir haben das erste richtige Fieber also überstanden!
Ich hingegen musste mal wieder auf meine Unsportlichkeit aufmerksam werden. Von diesem ganzen Baby schleppen hatte ich mega Muskelkater im Po. Oh weh... Am Ende kriege ich noch einen straffen Hintern, weil mein Kind krank ist....

Diese Woche auch mal wieder ein wenig über den Rollstuhl-Papa und seine kleine Prinzessin.
Seit drei Wochen steckt Dennis nun in einer Weiterbildung. Leider ist die Schule nicht barrierefrei. Das bedeutet, dass er an dieser Schulung von zu Hause aus teilnimmt. Der ganze Computer-Kram dafür wurde zu uns nach Hause geschickt.
Wieder mal wurde bei uns umgeräumt... Der Esstisch aus der Küche wanderte ins Wohnzimmer. Passt vom Möbel-Stil eigentlich nicht in unser Dschungel Wohnzimmer, aber darum geht es ja nicht immer.... Dennis braucht einen Raum, wo er seine Ruhe hat. Da eignete sich die Küche nunmal nicht sonderlich, da ich mich dort ja hin und wieder aufhalte. Lottas Zimmer kam ebenfalls nicht im Frage, da sie dort auch tagsüber ihre Schläfchen macht. Somit wurde unsere 2½ Zimmer Wohnung in den "Geschäftszeiten" zu einer 1½ Zimmer Wohnung umfunktioniert. Nach ein paar Tagen hatte die Rockerbraut raus, dass ihre Spielsachen vom Wohnzimmer in ihr Kinderzimmer umgezogen sind. Jetzt spielt sie eben in ihrem Zimmer, wenn die Spielsachen nicht gerade in den anderen Räumen verteilt werden. Das mit der geschlossenen Wohnzimmertür ist nicht so ganz in Lottas Sinne. Sobald die Tür offen ist, geht sie "stiften". Im Affenzahn wird dann ganz schnell alles untersucht. Das rote Kabel, dass da rumliegt scheint sehr interessant zu sein, zum Anbeißen, bei der Anlage gibt es sonst auch immer ein deutliches "NEIN" zu hören (man kann ja immer wieder testen, ob es dabei bleibt...) und wenn die Zeit dann noch reicht, schafft die Rockerbraut es manchmal noch sich am Sofa hochzuziehen und die Fernbedienung zu schnappen, was mit freudigem Juchzen ihrerseits kommentiert wird....
Die geschlossene Wohnzimmertür findet Lotta scheinbar nicht fair. Wenn sie dran vorbei kommt, klopft sie an und manchmal kommt ihr Papi dann auch raus...
...und sie freut sich immer sooo sehr, wenn sie ihren Papa sieht...
Seit ein paar Tagen hat sie das mit dem Küsschen geben raus. Nachdem sie krank war ist sie noch immer sehr schmuse bedürftig. Kennen wir ja eigentlich nicht so von ihr. Kuscheln wird eher mit motzen quittiert.... Ich hatte tatsächlich schon mal gegoogelt, ob das in dem Alter erste Anzeichen von Autismus sein könnten. Nein... Ist ganz normal... Ändert sich auch irgendwann wieder. Hat es ja jetzt auch. Nun bekomme ich regelmäßig Küsschen auf die Beine. Woanders kommt Lotta ja nicht an... Wenn ich sie dann hochnehme geht's weiter... Zuckersüß! Da ist man ja gleich wieder hin und weg.... Ganz verliebt.
Bei Papa ist es etwas anders.... Was für uns Erwachsene völlig offensichtlich ist, scheint für so kleine Wichte nicht zu gelten. Nämlich, dass der Rollstuhl zwar zu Papa gehört, aber kein Teil von ihm ist. Dennis Rollstuhl bekommt regelmäßig Küsschen an die Stangen und die Greifreifen oder die Speichen werden mit dem Kopf angeschmust. Ab und zu trifft sie aber auch mal einen Fuß, der ja tatsächlich zu Papas Körper gehört. Voll süß! Über sowas hätte ich nie nachgedacht, aber ja... Aus Lottas Sicht hat sie wohl recht. Das ist ein Teil von ihrem Papa, den sie so liebt, wie er ist. (Ich übrigens auch, allerdings das mit dem Schnarchen dürfte er durchaus unterlassen und ich würde ihn trotzdem noch lieben....) Dennis nennt Lotta liebevoll "Parkkralle", da er ziemlich oft nicht von ihr weg kommt, aus Angst über irgendein Körperteil zu rollen. Die Bewegungen der Rockerbraut sind einfach nicht vorhersehbar.... Zack.... Schon ist hier ein Bein ausgefahren oder da eine Hand in Papas Speichen... so ist es eben bei uns....
Am Sonntag ist sowas wie ein kleiner Unfall passiert. Dennis hatte sich die Tabletten für die kommende Woche gestellt. Dabei ist ihm eine Tablette heruntergefallen und vom Tisch gerollt. Natürlich war die Rockerbraut umgehend zur Stelle und fuhr die Tentakel Finger aus. Ich hörte Dennis noch laut "NEIN" brüllen, aber da hatte Lotta die Tablette auch schon in den Mund gesteckt. Die Tonlage sprach für sich, also stratzte ich sofort zu den beiden.
Ich puhlte dem Tablettendieb die Pille aus dem Mund. Fand Lotta nicht so gut, aber naja... In so einem Fall bin ich ja der Chef. Ich war relativ entspannt, da es sich um ein pflanzliches Mittel handelt. Bei einer Herztablette von Omi wäre es sicher ein wenig anders gewesen. Trotzdem nahmen wir die Situation natürlich nicht auf die leichte Schulter. Auch pflanzliche Medikamente können ernste Schäden anrichten. Zum Glück gibt es ja die Giftnotrufzentrale in Göttingen. Ein Anruf und wir waren beruhigt. Die Mitarbeiterin am Telefon hatte kompetente Beratung in petto. Sie tippte den Namen des Medikamentes in ihrem Computer ein und prophezeite uns, dass es maximal zu Erbrechen und Durchfall kommen kann. Sollten irgendwelche Anzeichen einer Allergie auftreten, wie Schwellungen im Mundbereich, Atemnot oder andere Auffälligkeiten, die lebensbedrohlich werden können, sollen wir umgehend ins Krankenhaus fahren, bzw. einen Notarzt rufen, wovon aber nicht auszugehen sei. Nichts dergleichen geschah. Puh, noch mal gut gegangen. Sowas ist echt ätzend und man kommt sich vor, als wären wir schlechte Eltern, aber aus meiner Zeit im Kinderkrankenhaus weiß ich noch sehr genau, dass ganz normale Eltern (voller Selbstvorwürfe) ihre Kinder in der Notaufnahme vorstellten, weil ihre Kleinkinder irgendwas verschluckt hatten, was nicht in Kinderhände gehört. Was dort alles an Münzen, Weihnachtsdekoration und wirklich skurrilen Gegenständen den Weg durch den Magen Darm Trakt von kleinen Kindern gefunden hat, war teilweise wahrlich absonderlich, bizarr und grotesk zugleich.
Wir passen wirklich gut auf, aber es ist mit kleinen Kindern nunmal offensichtlich von der Natur aus vorgesehen, dass sie mal irgendwo herunter purzeln, irgendetwas in den Mund stecken, was nicht in den vorgeschlagenen Ernährungsplan gehört oder sie irgendwelche absonderlichen Ansichten haben, die wir Erwachsenen für gefährlich oder nicht nachvollziehbar empfinden.
Die Moral der Geschichte ist, dass Tabletten stellen ab sofort nur hinter verschlossener Wohnzimmertür stattfindet.

Am Montag hatte Lotta ganz spontan ihren ersten Oma Vormittag. Ich hatte einen Termin bei meiner Chefin, damit wir mein "Comeback" besprechen konnten und aufgrund der aktuellen Situation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kam unser Babysitter nicht mehr pünktlich bis zu meiner geplanten Abfahrt. Ich rief also meine Mutter an und fragte, ob sie kurzfristig ihre jüngste Enkelin aufnehmen könne. Kein Problem... Mama sagte zu. Zum Glück. In Hamburg sind Ferien, daher waren Lottas große Cousinen bereits vor Ort, was für Lotta natürlich ganz toll war. Sie liebt die Mädels ja so sehr. Bei der Übergabe klammerte sich Lotta noch am mich und guckte mir dann verschreckt hinterher, als ich wieder ins Auto stieg und davon fuhr. Wahrscheinlich war es für mich schlimmer als für sie....
Eigentlich war Mittagsschlaf angesagt. Eigentlich... Als ich drei Stunden später auf der Matte stand saß Lotta mit Opa und den Mädels fröhlich am Tisch. Oma hatte gerade Mittagessen gekocht. Als die Rockerbraut mich sah, musste sie ganz kurz weinen. Ich tröstete sie und lobte sie dafür, dass sie so toll bei Oma war. Dann gab es Kartoffelbrei und Fischstäbchen. Fand sie super. Nach ein paar Happen Fisch und einige "Finger voll" Kartoffelbrei raffte die Müdigkeit sie dann dahin. Da meine Mutter keinen Babyhochstuhl mehr hat, saß Lotta auf einer Decke mit Decke von oben fixiert auf einem normal Stuhl. Sie nickte im Sitzen einfach seitlich weg. Tja... War wohl ziemlich aufregend... Ein guter Start und beim zweiten Besuch auch ohne Fieber am Abend. Allerdings hatte die Rockerbraut am Abend einige ihrer neu entdeckten Wutanfälle. Von wegen die Trotzphase beginnt mit 2 Jahren.... Wenn die Rockerbraut ihren Willen nicht kriegt, kann die Rockerbraut auch ganz schnell mal wütend werden. An diesem Abend ging es besonders schnell, dass Lotta in Rage geriet. Sie wollte kein Lätzchen tragen, Zähne putzen schon mal gar nicht und mit dem blöden Schlafsack konnte sie sich nicht schnell genug hinsetzen. Naja... Sie war halt erschöpft.... Wir hatten Verständis.

Bis bald, wenn ich das letzte Jahr noch mal Revue passieren lassen muss und von Lottas 1. Geburtstag berichten werde!

Liebe Grüße
Andrea

Foto: Privat

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Drei Tage Fieber, Giftnotrufzentrale, Tablette genommen, allein bei Oma, Vater im Rollstuhl