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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
7. Woche

Milchdiebstahl im Milchrevier!

Hier geht es um das Dorfleben mit Kind und um den Milchdiebstahl!

Hey ihr herbstlichen Sonnen,

wieder eine Woche mehr und Salome ist schon sieben Wochen alt. Das Leben rast mit ihr. Zu ihren Marzipanhänden sind wunderbare Croissantbeinchen angewachsen – Babyspeck kann so unendlich süß sein. Sie hat mittlerweile richtig lange Haare, wobei sie schon bei der Geburt so viele Haare hatte, sodass ein jeder neidisch werden könnte – besonders der Kinderorthopäde, der ihre Hüfte untersuchte. Aber diesen Satz verkniff ich mir, als er Salomes Haare lobte.

In dieser Woche habe ich mir eine Kita angesehen, in die Salome im nächsten Jahr gehen soll. Es ist schon sehr komisch, weil ich immer noch keine Geburtsurkunde erhalten habe, aber sie schon in einer Kita anmelde. Bei der Besichtigung habe ich festgestellt, dass es eine typische Dorfkita ist. Optisch hat sich nicht viel seit meiner Kindergartenzeit verändert, obwohl ich nicht in dieser Einrichtung war. Einige Freundinnen vor mir sind in die Kita gegangen und die Kitaleitung kannte sie. Die Zeiten ändern sich wohl 27 Jahre nicht.

Bei dem Besuch wurde ich gefragt, ob ich meinen Mann mitbringe. Diese geschlossene Frage empfand ich als äußerst unpassend. Ich habe dies dann beim Ende des Besichtigungstermins aufgelöst und gesagt, dass ich vorerst alleinerziehend sein werde. Eine Mitarbeiterin sagte von hinten dann laut, dass es schon mal eine Alleinerziehende gegeben hätte. Ich fühle mich nun superexotisch und wollte den Trommelwirbel eigentlich starten. Ich empfand es so unpassend von den Frühpädagoginnen, dass ich vor lauter Verzweiflung nur noch lachen konnte. Weiter ging es, indem die Leitung von einer Tankstelle berichtete, die im Außenbereich gebaut werden würde. Sie sagte, diese sei für die Jungs gedacht. Ich entgegnete sofort, dass Salome da auch herrlich mit spielen könnte. Ich fragte mich auch, was das für eine Tankstelle sein sollte oder was man den Kindern sagte. Autofahren ist nicht umweltfreundlich, aber hier habt ihr die imaginäre Bezintankstelle.

Weiterhin gab es weitere Dorfimpressionen. Man trifft trotz Sonnenbrille und Maske immer Menschen, die man nicht unbedingt sehen muss. Die Mutter von einer ehemaligen Kollegin  befragte mich an der Supermarktkasse zu meiner Geburt und fragte geschlossen: "Mit dem Vater bist du aber nicht mehr zusammen oder?" Oh Mannomann, dachte ich. Herrlich grenzübergreifend. Nächstes Mal befrage ich sie zu ihrem Eheleben.

Aber natürlich, dass Dorfleben hat auch Vorteile. Es ist viel ruhiger und sauberer und es gibt mehr Natur. Ich habe gelesen, dass es ab dem 7. November eine ARD Themenwoche gibt. Diese Woche heißt "Stadt. Land. Wandel.", vielleicht interessiert es wen von euch.

Salome hat in dieser Woche auch ihre erste ICE Fahrt erlebt. Diese ging in den wunderschönen Süden von Deutschland. Mit ihren sieben Wochen hat sie schon sehr aufmerksam aus dem Fenster geschaut.

Aber das Highlight zuletzt. Ich war bei meiner Frauenärztin zur Nachsorge. Sie tastete mit ihren Gummihandschuhen meine Brüste ab. Dabei lief natürlich etwas Milch heraus. Als ich Salome dann danach zu Hause anlegen wollte, hat sie die Brust skeptisch abgescannt. Sie roch, dass wer anders an ihren zwei Milchtöpfen war. Es war schließlich ihr Revier! Mit noch mehr Inbrunst und Gier schnappte sie dann in die Brustwarze. Den ganzen Tag hat sie anschließend nicht mehr geschlafen. Vermutlich wollte sie ihre Nahrung verteidigen. Ich musste also beim ersten Stillen nach dem Frauenarzttermin herrlich lachen.

Apropos Stillen: Ich fühle mich wahrlich stilldement und verwechsele ständig Namen. Es gibt eine Stilldemenz von der geredet wird. Allerdings sagen Studien, dass wir durch ein Kind mehr leichtes Multitasking können und es für unser Gehirn so ist, als ob wir als QuereinsteigerIn in einem neuen Beruf starten. Unser Gehirn wird gefordert. Mal abwarten, ob ich das mal als Kompetenz in irgendeine Bewerbung schreibe.
Wir werden jetzt gemeinsam schlafen gehen. Ihr Lesenden, falls ihr jetzt schlafen geht, sucht euch sinnvolle Träume aus.

Salome und Vroni

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Dorfleben, Milchdiebstahl, ICE Fahrt