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Baby-Tagebücher von Nicole

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

15. Woche

Dieses war der erste Streich...

Der Kurze ist sehr zufrieden, ruhig und schaut sich in der Welt um – alles bestens. In diesem Moment der Idylle, kommt seine kleine, linke Hand wie aus dem Nichts geschossen. Ich seh´ das Unheil kommen, kann aber nicht verhindern, dass die Mini-Faust genau im richtigen Winkel den Löffel trifft.

Diese Woche hab ich mal das Problem, dass ich mir überlegen muss von welchen Ereignissen ich berichte oder ob ich versuche (und darin bin ich nicht gut ?) mich kurz zu fassen, um von allem zu erzählen was so passiert ist in Woche 15.
Wir waren mal wieder beim Jugendamt und standen diesmal überpünktlich vor der Tür von der §-grr-Schnepfe und es war weder Dienstag noch Donnerstag. Wir also rein und die Tante war nicht da, nur ihre Kollegin, da habe ich mich gleich gefreut. Die begrüßte uns nett und verlangte dann nach meinem Perso und Christians Reisepass. Reisepass? Auf seine Nachfrage kam die freundliche, aber bestimmte Antwort: „Sie haben sich aber bei uns, mit der vorab geschickten Kopie des Reisepasses angemeldet.“ Mir entfuhr ein entsetztes „Oh nein, bitte nicht schon wieder!“ und mit genau diesem Blick schauten wir die Sachbearbeiterin an. Nach ein paar ewig langen Sekunden, schmiss sie die bereits ausgedruckten Dokumente weg, nahm beide Personalausweise, wandte sich ihrem PC zu - um sich dann gleich wieder dem Chris zu zuwenden: „Sie haben hier aber eine völlig andere Adresse angegeben, als in ihrem Pass steht!?!“ WAS? Mission Sorgerecht stand wirklich unter keinem guten Stern. Sie nannte uns eine völlig unbekannte Adresse und das bei meinem Freund, DEM bekennenden Pöttchensitzer schlechthin, der Mann ist erst zweimal umgezogen in seinem Leben – davon einmal im selben Haus. Wir einigten uns drauf, dass Kollegin XY Mist gebaut hatte und tatsächlich saßen wir nur Minuten später vor der ach so wichtigen, Urkundsperson. Eine Belehrung und zwei Unterschriften später gingen drei zufriedene deutsche (Schild-)Bürger, bei denen jetzt behördentechnisch hoffentlich für die nächsten Jahre alles geklärt ist, nach Hause. Kaum zu glauben, dass wir in München und nicht in Schilda wohnen.

Ich hab aber auch schöne Sachen, die passiert sind. Mats hat nämlich seinen ersten Blödsinn angestellt. Es war am Morgen, die Schale Cornflakes mit Milch vor mir, den kleinen Mann hält es nicht mehr auf seiner Spieldecke, okay,okay, dann setzten wir uns halt gemeinsam an den Tisch. Ich positioniere ihn also mit Kissen auf meinem Oberschenkel. Der Kurze ist sehr zufrieden, ruhig und schaut sich in der Welt um – alles bestens. In diesem Moment der Idylle, kommt seine kleine, linke Hand wie aus dem Nichts geschossen, ich seh’ das Unheil kommen, kann aber nicht verhindern, dass die Mini-Faust genau im richtigen Winkel den Löffel trifft.
Dieser macht galant einen doppelten Salto und verteilt dabei seine bereits getauchten Flakes in alle Richtungen. Auch die Schüssel hält es nicht mehr an seinem Platz und ergießt sich über Tisch und Boden. Super. Kunstvoll drapiert mit den gelben Maisflocken und der an den Beinen herunter laufenden Milch halte ich zudem ein erschrockenes, schreiendes Kind auf dem Arm – ich war begeistert.
Eine halbe Stunde später sitzen wir wieder dort, die Küche und ich wieder sauber – Mats hatte natürlich nix abbekommen. Zwecks Bäuerchen stell ich ihn nach der Fütterung hin um ihn an mich zu lehnen, bevor es dazu kommt – schau ich einem Schwall Milchgemisch zu, wie er in hohem Bogen in meinem weit geöffneten Schlafanzug-Oberteil verschwindet. Mein erster Gedanke: „Ich bin jawohl im falschen Film heute Morgen.“
Innerhalb von einer halben Stunde hab ich zweimal sauber gemacht, mich zweimal umgezogen und zweimal festgestellt, dass Mats komplett trocken geblieben ist – na das ist doch schon mal was. Natürlich bin ich selber schuld. Mein Frühstück hätte nicht so nah am Tischrand stehen dürfen, ich hätte Mats anders halten müssen und überhaupt, ich sollte immer mit allem rechnen.
Trotzdem, ich bestehe darauf, dass ER ES WAR !

Ich wollte ja auch noch von unserer kleinen Taufe berichten. Das war vorletztes Wochenende, wir saßen mit ein paar Freunden im Biergarten bei wunderschönstem Wetter. Mit den christlichen Kirchen haben wir nicht so viel am Hut, eher mit deren Brauereien. Daher hatten wir uns schon früh für eine etwas andere Art der Taufe, der Augustiner-Weihe, entschieden. Das ist das älteste Bier Münchens und wird hier in unserem Stadtteil seit Ewigkeiten gebraut. Ein sehr guter Freund hat Mats mit ein paar Tropfen des gar nicht edlen, aber sehr leckeren Gesöffs besprenkelt und das war es auch schon. Von seinem Taufpaten hat er übrigens eine Kinderwagenkette geschenkt bekommen. Wir waren ziemlich begeistert, dass der neue Augustiner-Mönch gleich anfing mit den Stofftieren Kontakt aufzunehmen. An diesem letzten Sonntag im April hat Mats mit seinen Mini-Pfötchen zum ersten Mal in seinem Leben etwas selbstständig ergriffen. In den letzten Wochen sind Löwe, Elefant und Hase echte Kumpels von ihm geworden, da nimmt man es wohl auch nicht allzu krumm andauernd angelullert zu werden. Das macht er jetzt nämlich schon gern, der große Spuckeblasenheini. Zielgerichtet seine Opfer (Lätzchen, Stoffschaf und alles was man ihm anbietet) zum Mund führen kann er schon ganz gut, was er dann damit soll (z. B. in das Mini-Maul stecken) kapiert er noch nicht – lecker feucht ist hinterher trotzdem alles. Ach, was wird das noch für ein Spaßßß werden.

Ganz nebenbei sind wir noch die Stillhütchen losgeworden, a yeahh. Der kleine Milchbubi hat beim futtern immer öfters den Kopf geschüttelt und rumgezetert, hab ich den Silikonhut weggelassen ist er piranha-mäßig auf die Brust zu und war kaum mehr los zubekommen. Hab dann nach und nach immer öfters ohne gestillt und nach zwei Tagen wurden die Mini-Sombreros ausgemustert. Sehr angenehm so.

Zuletzt muss ich noch sagen, dass Mats jetzt andauernd grinst – natürlich immer vorausgesetzt er ist satt. Und das ist eine Sache, die an diesem Wochenende nur selten hingehauen hat. Keine Ahnung was da bei ihm los ist, aber seit Freitagmittag bin ich nur am Stillen, auch nachts gerne im anderthalb Stunden Rhythmus. Vielleicht sollte ich doch mal dieses Buch “Oh je, ich wachse“ lesen und mich mit seinen wahrscheinlich noch weiteren 23 Wachstumsschüben vertraut machen.
Insgesamt geht’s ihm aber prächtig, daher haben wir seit heute sogar ein Foto vom lachenden Mats in der Badewanne. Es ist leicht unscharf, aber da sehen wir großzügig drüber hinweg – ich hoffe Ihr auch.

Bis nächste Woche, es grüßt Euch,
die echt schlafbedürftige Nicole

Mats in der BadewanneGrinse-Mats in der Badewanne.


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