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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
1. Woche

Die Zeit rast!

Geheult hab ich in diesen Tagen noch ein paar Mal. Allerdings wohl eher, weil ich dank des Babyblues im Moment unheimlich nah am Wasser gebaut bin, ich steh gewissermaßen drin...

Das war sie also, die erste Lebenswoche unseres Sohnes Mats. Die ersten drei Tage verbrachten wir noch im Krankenhaus. Die Zeit ging um wie im Flug, immer gab es irgendwas zu tun. Wickeln, Stillen üben, wiegen, Temperatur messen, Vorsorgeuntersuchung, Wochenbettgymnastikkurs besuchen, telefonieren, Visite nicht verpassen, Stillberaterin ausfragen und nicht zu vergessen - der liebe Besuch natürlich. Ich hab mich wohl und gut versorgt gefühlt, nur abends, wenn Christian dann wieder gehen musste, war ich immer traurig mit dem Kleinen zurückzubleiben.

Am zweiten Abend hat es dann zum ersten Mal so richtig funktioniert, das Stillen. Die Nachtschwester meinte, dass Mats ein großer Nuckelheini sei und meine Brustwarzen leider auch nicht perfekt weit rausstehen würden, also besaß ich kurz später ein Brustwarzendouble. Mit dem Stillhütchen lief es dann perfekt, je 10 und 12 Minuten saugen, futtern, mampfen ohne Unterlass und bis zur totalen Erschöpfung. Da lagen wir dann, er selig ratzend auf meinem Bauch, Gesicht in meine Richtung, sooo friedlich und fertig zugleich hatte ich ihn noch nicht erlebt.

Und plötzlich waren sie da und überfluteten mich, die am Vortag noch vermissten Glückshormone. Mir liefen lautlos die Tränen herunter und ich schaute diesen Wurm an, der aussah wie eine kleine Kopie des Mannes den ich liebte und das Einzige was ich in dem Moment denken konnte war: „Wahnsinn, ich verlieb mich grad in meinen eigenen Sohn, oh wow, IST DAS SCHÖN.“

Das Kontrastprogramm ließ allerdings nicht lange auf sich warten, in der dritten Nacht zuhause war ich nur fertig. Er hatte gefuttert ohne Ende, er war mehrmals gewickelt worden und endlos geschuckelt, aber er hörte nicht auf zu schreien und ich war total übermüdet, geistig und körperlich einfach erschöpft – völlig am Ende.

Irgendwann hab ich ihn schreiend in den Stubenwagen gelegt, bin ins Schlafzimmer, hab heulend gesagt, ich könnte nicht mehr und mich ins Bettgelegt. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen und das beschissene Gefühl, als Mutter total versagt zu haben. Während ich mich in den Schlaf heulte, war Christian aufgestanden und hat sich mit Mats auf die Couch gelegt.

Am nächsten Tag berichtete er mir, dass er das Gefühl hatte dass dem Kurzen kalt war. Für die Nacht haben wir für ihn so einen kleinen, birnenförmigen Schlafsack mit Innensack gekauft und mehr soll man ja, nach dem was überall zu lesen ist, auch nicht benutzen. Jetzt haben wir es in unserem Schlafzimmer aber immer gerne recht kalt, ca.15 Grad und auch das kann man fast überall nachlesen, es sollen aber 16-18 Grad fürs Kind zum Schlafen sein.

Mein Freund hatte den Kleinen dann also noch zusätzlich in seinen “Mucki“ (Winterdaunensack) gelegt, ein wenig aufgewärmt und von da an war er still und schlief auch kurz später ein. Seitdem packen wir ihn immer noch etwas wärmer ein und haben einen sehr zufriedenen kleinen Steppke des nächtens neben uns liegen – natürlich nur bis der nächste Hunger kommt.

Christian hat sich übrigens von der Geburt an 14 Tage frei genommen und ich weiß nicht, wie ich diese Woche ohne seine Hilfe hätte überstehen sollen. So manches Mal hab ich an Alleinerziehende denken müssen und an die Frauen die einen unsensiblen, verständnislosen oder sonstwas-fürn-tollen Typen daheim sitzen haben. So einer, der nicht dran denkt mal zu fragen wie es einem geht oder sich bemüht der neuen Mama bei ihren zwei Jobs (Haushalt und Mutter) unter die Arme zu greifen. Möchte gar nicht drüber nachdenken, ob ich das schaffen könnte oder nicht.

Geheult hab ich übrigens in diesen Tagen noch ein paar Mal, allerdings wohl eher weil ich dank des Babyblues im Moment unheimlich nah am Wasser gebaut bin, ich steh gewissermaßen drin. Aber das vergeht ja hoffentlich bald wieder und dann wird nur noch vorm Fernseher bei gutgemachten Schnulzen geflennt, jawoll, grins.



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