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Baby-Tagebücher von Eva-Katharina

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

13. Woche

Die Woche der ersten Male ...

Hallo liebe Eltern!

Ich melde mich nach zwei anstrengenden, aufregenden Wochen zurück. Vor allem die letzte Woche war voller Ereignisse, eine Woche der "ersten Male": Das erste Mal PEKiP, das erste Mal Drehen, das erste Mal Uni mit Kind, das erste Mal Rückbildungsgymnastik, das erste Mal ohne Mama länger zu Hause, das erste Mal Familienurlaub, das erste Mal krank. Ihr seht, es war viel los.

Also, das erste Mal PEKiP: anfangs hat es Lilia super gefallen, nackt zu strampeln, so gut, dass sie sich während der Vorstellungsrunde gleich zwei Mal vom Bauch auf den Rücken gedreht hat. Und das vor Publikum! Wahrscheinlich war ihr so langweilig bei dem ganzen Gerede, dass sie mal was Neues ausprobieren wollte. Seither hat sie sich übrigens nicht mehr gedreht, vielleicht muss ich ein paar Mamis einladen und endlose Reden schwingen? Es wurde wirklich ein bisschen zu viel geredet, als es endlich ans Spielen ging, hatte Lilia keine Lust mehr und lauthals Arbeitsverweigerung praktiziert. Schon ein wenig peinlich, wenn alle Babys fröhlich "Hampelmann, dreh dich um" spielen, nur die eigene Tochter zetert, als würde ich sie mit Dornen traktieren statt mit lustigen Versen. Aber auch die anderen Babys hatten zwischendrin Durchhänger, gegen Ende haben alle im Chor geheult; was für ein Ohrenschmaus!

Am gleichen Tag, an dem wir PEKiP hatten, hatte ich auch das erste Mal wieder Uni und nach der Vorlesung direkt einen Termin wegen einer potentiellen Doktorarbeit. Aber so lang kann ich die Kleine ja nicht allein lassen, also was tun? In die Vorlesung mitnehmen!

Es war schon ein wenig komisch, meine Kommilitonen wieder zu sehen, manche wussten gar nicht, dass ich schwanger gewesen war. Und ich glaube, manche fanden es ziemlich daneben, die Kleine mit in den Hörsaal zu nehmen, aber was sollte ich machen? Ich hab mich in die letzte Reihe- nah am Ausgang - gesetzt und die Kleine hinter mir im Kinderwagen schlafen lassen. Das ging die erste Hälfte der Vorlesung auch sehr gut, aber irgendwann ist sie aufgewacht und hat lauthals angefangen zu brüllen. Uuups! Der Professor bat mich dann, die arme Kleine doch draußen zu beruhigen, vielleicht möge sie Geschichte der Medizin einfach nicht... Den Rest der Vorlesung hab ich dann vorm Hörsaal verbracht, sie hat anscheinend echt kein Faible für Geschichte...

Um 18:00 sollte ich dann in der Klinik sein, um mit meiner potentiellen Betreuerin über die Doktorarbeit zu sprechen. Da konnte ich die Kleine schlecht mitnehmen, also ist meine Schwester mit ihr eine Runde spazieren gegangen. Und ich? Ich hab eine Doktorarbeit! Es ist ein richtig interessantes Thema, ich kann sehr viel von zu Hause aus machen, die Arbeit könnte man, wenn die Ergebnisse gut sind, vielleicht sogar veröffentlichen (in der Medizin immer wichtig) – und die Doktormutter fördert angehende Ärztinnen mit Kindern. Geht es noch besser? Ich bezweifle es!

Am Donnerstag dann hatte ich meine erste Rückbildungsgymnastik, und da wir dort keine Babys mitbringen sollen, war Lilia das erste Mal länger mit Papa allein zu Hause. Die Gymnastikstunde an sich war wenig spektakulär, anstrengend aber nicht erschöpfend. Als ich heimkam, erwartete mich allerdings ein sehr erschöpfter Papa: nachdem ich weggefahren bin, hatte Lilia bald angefangen zu weinen und sich durch nichts trösten lassen, bis sie so nach einer halben Stunde, Stunde erschöpft eingeschlafen ist. Oh Mann, hatte ich ein schlechtes Gewissen! Und das, kurz nachdem ich eine Doktorarbeit angenommen hatte, für die ich zumindest manchmal in die Uni müsste... Ich dachte mir dann aber, dass der Moment der Trennung eh irgendwann kommt, spätestes im März, da dann die Uni wieder richtig losgeht. Und wenn sie jetzt schon lernt, dass Mama manchmal weggeht, aber immer wieder kommt, wird es später vielleicht leichter für sie. Und jetzt, mehr als eine Woche später, weiß ich auch, dass die Kleine nicht geweint hat, weil ich nicht da war. So gegen sechs, sieben abends ist ihre "Heul- Zeit", und als ich den Papa diese Woche mit ihr von halb vier bis halb sieben allein gelassen hab, weil ich Vorlesung hatte, hat alles viel besser geklappt. Vater und Tochter haben schön miteinander gespielt und zusammen ein Schläfchen gehalten, erst kurz bevor ich kam, hat sie angefangen zu weinen- ihre Zeit halt. Das beruhigt mich schon, ich will mich ja halbwegs auf meine Arbeit konzentrieren können und nicht immer überlegen müssen, ob ich gerade das Urvertrauen meiner Tochter zerstöre...

Dann war da ja noch unser heiß ersehnter Kurzurlaub. Sunday, meine Schwester und ich wollten mit Lilia in einen Ferienpark in der Nähe von Trier fahren. Das Wetter war phantastisch, die Umgebung wunderschön, unser Ferienhaus war super (Kamin im Wohnzimmer, große Terrasse mit Blick auf den See) und es gab tolle Freizeitangebote (Wanderwoche, Nordic Walking, Minigolf). Beste Voraussetzungen für einen traumhaften Kurzurlaub. Nur leider lag ich den Großteil des Wochenendes flach. Sunday hatte sich auf Arbeit angesteckt und mir das Ganze natürlich weitergegeben. Am Freitagmorgen hatte es angefangen mit Halsschmerzen und Triefnase, in der Nacht zum Samstag konnte ich kaum schlafen, da ich keine Luft durch die Nase bekam und beim Atmen durch den Mund ständig husten musste. Und in der Nacht zum Sonntag hab ich wieder nicht geschlafen, da sich unsere Tochter diesmal auch angesteckt hatte. Oh Mann, ihre erste Erkältung! Gott sei Dank hatte sie nur Schnupfen und keinen Husten oder Fieber, aber auch ein Schnupfen kann ziemlich beängstigend sein, da man Babys ja nicht mal schnell die Nase putzen kann. Dieses erbarmungswürdige Schnorcheln! Ich hatte wirklich Angst, dass mein Kind an einem Schnupfen erstickt... Aber dem war Gott sei Dank nicht so, mit Hilfe von Klopapier, Wattestäbchen und Nasentropfen kommen wir ganz gut über die Runden. Und der Kinderarzt hat uns am Dienstag auch bestätigt, dass es nur ein Schnupfen ist, weder Bronchien noch Ohren sind beteiligt. Puuh!

So, das war die Woche der ersten Male. Diese Woche war nicht so spektakulär, PEKiP und Rückbildung haben wir wegen Krankheit geschwänzt. Dafür hab ich das erste Mal unsere Nachbarin kennen gelernt, die Sunday als eventuelle Tagesmutter ausgespäht hatte. Nach diesem Kennen lernen kann ich sagen: No Way! Erstmal hat sie gesagt, meine Milch sei zu dünn (Sunday war mit der Kleinen und abgepumpter Milch bei ihr, als ich das erste Mal bei der Rückbildung war), dann hat sie gemeint, ich solle unbedingt anfangen, ihr Tee zu geben (hä? Milch zu dünn, aber Tee geben??). Was ich aber wirklich unverschämt fand, war, dass sie Lilia einfach ein Stückchen Brot in den Mund gestopft hat. Einfach so! Ohne mich zu fragen! Als sei meine erzieherische Ansicht zu Brötchen im dritten Monat völlig unerheblich. Hallo? Mal abgesehen davon, dass ich es unangebracht finde, so kleinen Babys schon Brötchen zu geben, ist für mich die Vorstellung, mein Kind zu einer Frau zu geben, die die Ansichten der Mutter so offensichtlich unerheblich findet, absolut unmöglich. Wir werden schon was anderes finden!

So, und eine empörte Jungmutter geht jetzt in die Badewanne, um die letzten Viren zu vertreiben. Schnief!

Eva- Katharina



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