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Baby-Tagebücher von Nicole

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

24. Woche

Die Entfernung der Urlaubstrophäe

Am Abend zeigte ich Christian den Hauptgewinn des Tages und wir vermuteten, dass es doch ein Teil der Strand-Bastmatte war, den der Mini-Mann sich da unter den Nagel gerissen hatte.

Anfang der Woche sind wir wieder gut in München angekommen, der Rückflug lief netterweise genauso unproblematisch ab wie der Urlaubsstart. Man könnte meinen, Mats hatte fast verstanden worum es bei dem saugen/schlucken/Druckausgleich ging. Richtiger ist aber wohl, dass an der Brust nuckeln immer noch eine große Bedeutung in seinem bisher so kurzem Leben hat und er daher fast immer willig ist, dem Milchgeruch nachzugehen.

Zwei Tage nach unserer Rückkehr bin ich mit dem kleinen Sandspezialisten und seiner Trophäe zu meinen Kollegen ins Krankenhaus. Wir hatten den Finger weiterhin regelmäßig in Olivenöl gebadet, eine Entzündung war auch nicht in Sicht und trotzdem dass Mats den Fremdkörper gar nicht mehr zu bemerken schien, wollte ich den kleinen Stachel lieber draußen sehen.
Die Kinderchirurgin versuchte es erst mit der Pinzette ohne Erfolg, fummelte dann mit einer dünnen Nadel herum, dass ich Mats schon schreien hörte – aber er grinste sie nur an. Wahrscheinlich war das Gewebe drum herum schon abgestorben, so dass er nicht viel bemerkte. Nachdem sie so ein wenig Platz geschaffen hatte, kam das Greifwerkzeug wieder zum Einsatz und der Was-auch-immer-Span wurde von ihr in einem Stück herausgeholt. Bei mir herrschte Begeisterung pur, ich untersuchte den Splitter und ließ ihn mir dann einpacken. Am Abend zeigte ich Christian den Hauptgewinn des Tages und wir vermuteten, dass es doch ein Teil der Strand-Bastmatte war, den der Mini-Mann sich da unter den Nagel gerissen hatte. Dieses Teil wird uns auch noch nächste Woche etwas beschäftigen, denn Chris will den Spreissl unbedingt zur Arbeit mitnehmen und unters Mikroskop legen. Dafür dass das Teil grad mal 6mm lang und 0,5mm breit ist, bekommt es ganz schön viel Aufmerksamkeit, tz tz tz.

Dann hab ich mir diese Woche einen zweistündigen Vortrag über Kinderkrankheiten und Erste Hilfe für Säuglinge angehört. Der einleitende Satz hat mich schwer beeindruckt:
98% aller Erkrankungen von Säuglingen würde ohne ärztliches Zutun heilen können, nur 2% könnten zu schweren Schäden oder zum Tod führen. Scheinbar steht dem Mats nix im Wege, ein Großer zu werden. Was ich neben diversen Krankheitsanzeichen oder Erstmaßnahmen von diesem Abend noch mitgenommen habe, ist die Tatsache, dass ein Baby/Kleinkind erst wirklich krank ist, wenn es sich so verhält. Ein Kind mit 39° Fieber, was rumläuft und mit seinen Sachen spielt ist nicht zwangsläufig krank. Eher sollte man wissen, dass der kleine Körper irgendetwas erfolgreich bekämpft und wir Großen sollten weiterhin dieses tolle Immunsystem stärken.
Schön. In dem Zusammenhang fällt mir auf, dass der Mini noch nie wirklich krank war, noch schöner. Jemineh, ich war übrigens auch nicht mehr krank seit Mitte der Schwangerschaft, nicht mal eine Erkältung hat sich blicken lassen, auch sehr schön.
Wat is dat Leben schööön.
Wenn ich abends ins Bett gehe, schau ich mir den friedlich ratzenden, kleinen Kerl immer locker zehn Minuten an und weiß wie gut es uns doch geht. Jaa,jaa…seufz.

Da fällt mir doch gleich mal was Gegenteiliges ein. Im Moment find ich’s gar nicht toll, dass sich Mats manchmal Hautfalten oder Haare greift und dann fest zukneift bzw. dran reißt. Das tut dann so weh, dass ich laut aufschreien muß und ich ihn am liebsten…aahhr, grrr, mmrr…GENAU.

Das Krabbeln wird wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Er kann sich schon rückwärts schieben und bei griffigem Untergrund scheint auch schon etwas nach vorne zu gehen. Das alles bewegt sich aber noch in Zentimeter-Bereichen. Einen größeren Radius hat er schon, wenn er sich dreht und rollt, dann liegt er auch schon mal ’nen halben Meter von der Stelle weg, an der er von uns abgelegt worden ist. Sich zu winden und zu biegen ist momentan ganz angesagt und Mats steckt viel Energie in die Darstellung eines Flitzebogens, schwer beliebt beim Wickeln. Wenn nicht vorher schon, dann jetzt auf jeden Fall und nach dem Erste Hilfe-Vortrag sowieso: die eine Hand immer am, auf dem Wickeltisch, liegendem Kind.

Nächste Woche bekommen wir längeren Besuch von meiner Mom und meinem Neffen. Da wird sich Mats über fehlende Aufmerksamkeit nicht beschweren können. Es ist jetzt schon so, dass er gerne meckert wenn er abgelegt wird, lässt sich aber auch genauso schnell wieder für ein Spielzeug interessieren und weiß dann gar nicht mehr, dass er eben noch gemault hat. Bewegt sich also in einem Bereich, der glaub ich ganz okay ist, denn im Gegenzug schläft er auch jeden Tag zweimal für ca.’ne Stunde oder so. Nun ja…auf keinen Fall will ich mich beschweren.

So, jetzt gibt’s noch ne Fütterung und dann geht’s in den Biergarten, das unerwartet schöne Wetter genießen und begießen.

Liebe Grüße, Eure Nicole



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