In dieser Woche gab es nur ein Thema: die erste Impfung. Der Pieks war schnell vergessen, dafür gab es aber einen dicken Schnupfen und schlaflose Nächte...
Diese Woche stand ganz im Zeichen der ersten Impfung. Die Sorge, er könnte erneut einen Schnupfen haben und es daher wieder zu einer Verschiebung kommen würde, hatte sich als unbegründet herausgestellt. Kaum hatte ich den letzten Bericht fertig geschrieben, waren die Anzeichen vorüber. So gingen wir am Mittwoch mit ihm zu unserer Kinderärztin, die seine Gesundheit bestätigte und die Fünffachimpfung vorbereitete.
Wie im letzten Bericht erwähnt, hatten wir etwas Angst vor der Impfung. Es gibt zwei Extreme: Einmal die Impfgegner, die ihre Kinder gar nicht impfen lassen und auf der anderen Seite Eltern, die ihre Kinder am liebsten schon nach der Geburt gegen jede Krankheit immunisieren wollen. Daneben gibt es noch ein „gemäßigte Mitte“: Eltern, die ihre Kinder zwar impfen lassen, aber lieber ein paar Wochen später und nur so viel wie gerade nötig – dazu gehören wir. Impfungen sind ein heikles Thema und sicher gibt es für alle drei Seiten Argumente und ich mache keinem Vorhalte, weil er sich so oder so entscheidet – ich möchte Euch nur erzählen, wie es bei uns war.
Der Gedanke an die bevorstehenden Impfungen hat bei uns schon kurz nach der Geburt Unbehagen ausgelöst. Die Vorstellung, mit seinem gesunden Schatz zum Arzt zu gehen und ihm dann mit einer Spritze sechs Krankheiten zuzuführen ist schauerlich, auch wenn dies allein seinem Schutz dient. Ein Fehler war, sich im Internet zu diesem Thema zu informieren, denn dort sind wir auf Seiten gestoßen, auf denen Eltern von vermuteten Impfschäden ihrer Kinder berichten... Auf der anderen Seite ist der Gedanke, dass Maximilian eine dieser schweren Krankheiten bekommt und davon eventuell Behinderungen oder den Tod davonträgt, weil wir Angst vor der Impfung hatten, noch schlimmer für uns gewesen. Daher stand es für uns außer Frage, dass wir ihn impfen lassen, wobei wir uns nach eingehender Informierung für die Fünf- statt Sechsfachimpfung entschieden haben.
Am Mittwochmorgen hatten wir dennoch ein ungutes Gefühl, als wir unseren gut gelaunten Schatz ins Auto packten, um zu seiner ersten Spritze zu fahren. Unsere Kinderärztin war sehr sensibel und hat sich noch einmal Zeit genommen, um uns über alle Eventualitäten aufzuklären und uns vor allem zu beruhigen. Dann wurde das speckige Beinchen ausgepackt und die Nadel fand ihren Weg. Maximilian fing sofort lauthals zu schreien an – kein Wunder, wenn die fremde Frau einen einfach so ungefragt piekt! Zum Glück ließ er sich auf meinem Arm - von seinem Papa und der Ärztin bespaßt - sehr schnell wieder beruhigen. Darauf hat er sich sogleich wieder normal verhalten und schien weder uns noch der Ärztin böse zu sein.
Zuhause warteten wir dann ab, ob er sich irgendwie seltsam verhält – besonders viel quengelt oder schreit – was nicht der Fall war. Dafür schlief er aber mehr als sonst und bekam am Abend auch leicht Temperatur. Diese sank und stieg in den folgenden zwei Tagen immer wieder – das höchste waren 38,5 Grad, womit es ihm gut ging. Als wir dachten, die Impfung relativ glimpflich hinter uns gebracht zu haben, bekam Maximilian Schnupfen und zwar nicht irgendwie so ein bisschen, sondern so stark, dass er schlecht Luft bekommt, Probleme beim Trinken hat und an Schlafen kaum zu denken ist. Hab ich mich letzte Woche über „nur“ drei Stunden Schlaf am Stück beschwert? Die wären jetzt toll!
Ich weiß nicht, ob es eine Nebenwirkung von der Impfung ist, oder ein anderer Infekt, der es leicht hatte, da Maxl von dieser geschwächt war oder etwas ganz anderes. Es ist mir auch egal, ich hoffe nur, dass er schnell wieder fit wird. In jedem Fall ist es immer noch besser als eine der Krankheiten.
Zum Glück leidet Maxl nicht sehr darunter. Im Gegenteil, er ist gut drauf und kann auch noch lachen. Dabei haben wir zufällig etwas bemerkt, was er total lustig findet. Mein Freund hatte im Internet geschaut, ob der Kinofilm „Willkommen bei den Sch`tis“ schon auf DVD erhältlich ist. Diesen haben wir – ich noch mit dickem Bauch – im Kino angeschaut und fanden ihn sehr gut. Leider gibt es ihn noch nicht zu kaufen, aber die Originalausgabe „Bienvenue chez les Ch'tis“, was mein Freund mir vorlas und plötzlich fing Maxl herzlich zu lachen an und zwar so, dass ein Lachen in das nächste überging - herrlich! Darauf haben wir die zu unserer Schande sehr wenigen Brocken unseres Schulfranzösischs hervorgeholt, worüber er immer weiter kicherte. Ebenso war es, als ich Russisch mit ihm gesprochen habe. Vermutlich ist er so daran gewöhnt, dass Mama und Papa Deutsch reden, dass er es total komisch findet, wenn aus unseren Mündern fremde Laute kommen.
Solange unser kleiner Mann so herzhaft lachen kann, ist unsere Welt in Ordnung und ich bin sicher, dass er bald wieder fit ist!
Ich hoffe, dass es Euren Kindern auch gut geht und wünsche Euch eine schöne Woche, Mareike