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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
27. Woche

Mit Max in der schönsten Stadt der Welt

Der erste echte Urlaub mit Baby! Unsere Reise nach Hamburg war zwar kurz, aber dafür ganz schön schön!

Leider habe ich es dieses Mal nicht ganz pünktlich geschafft mit meinem Eintrag. Dies liegt neben meiner fehlenden Lust am Montag nach unserer Rückfahrt von Hamburg vor allem aber daran, dass Max mich nicht gelassen hat. Ehrlich. Ich schwör’! Es ist nämlich so: wenn er wach ist, möchte er bitte entertaint werden. Die ganze Zeit. Am liebsten auf dem Arm. Wenn er nicht wach ist, also schläft, dann liegt er in dem Kinderwagen, an dessen anderen Ende wer hängt? Richtig, ich. Von unterwegs tippen hab ich noch nicht probiert, könnte aber schwierig werden. Vor kurzem noch konnte man die Kinderwagenwanne mit dem schlafenden Max in der Wohnung verstauen und ich hatte etwas Zeit für mich. Jetzt? Augen auf! Und zwar direkt wenn ich die Haustür aufschließe. Hat ein perfektes Timing, der junge Mann. Ach ja, dann gibt es da noch den Zustand zwischen wach und schlafen: müde. Ganz gefährlich! Muss schnellstens erkannt werden, sonst besteht nicht zu bändigende Brüllgefahr!
Ok, Max, is’ nich’ schlimm, ich kann ja auch einfach abends tippen, oder?! Da habe ich schließlich genug Zeit für alles. Äh, nicht.

Nun gut, werfe wieder mal nen Blick in meinen Kalender, ohne den ich direkt am Abend vergessen hätte, was ich am Tag so gemacht habe. Woran liegt das nur? Alles unwichtige raus? Liegt das an den Hormonen? Haben die meinem Hirn gesagt „Hier, Freund, jetzt geht’s nur noch um Max. Alles andere kannste direkt wieder löschen!“?? Man weiß es nicht….
Darum also Daumen hoch für meinen Kalender! Der sagt mir, dass am Montag der 30. Hochzeitstag meiner Eltern war. Gewesen wäre. Ich wusste nicht so genau, wie das wohl wird, wie meine Mutter diesen Tag verbringen möchte. Aber als ich dies telefonisch erfragt habe, war sie halbwegs ok. Zwar habe ich ihr angeboten, den Tag mit ihr zu verbringen, aber sie brauchte es nicht unbedingt, deswegen habe ich diesen Tag zum einfach-mal-zuhause-sein genutzt. An solchen Tagen bin ich ganz mit mir und Max. Das ist immer schön. Meistens versuche ich dann zwar, das ein oder andere haushaltstechnisch zu erledigen, aber Max geht definitiv vor. Wenn er nicht alleine liegen möchte, dann wird eben nicht Staub gesaugt. An diesem Tag hatten wir echt Spaß. Ich habe das Zyklopen-Spiel erfunden, was wir beide ganz schön lustig fanden. Erst gibt’s ´ne Kopfnuss (das allein bringt Max schon zum Lachen) und dann, Stirn an Stirn, vermischen sich die Augen des jeweils anderen zu einem Auge, was, wenn man dann noch den Kopf nach links und rechts dreht, total irre aussieht. Zusammen mit einem schrillen „Hallooooooo?“ hat Mama da mal wieder den Bespaßungsvogel abgeschossen. Das war ein richtig schönes Lachen :-)

Am nächsten Tag war ich mit zwei Mitmamis zum Spaziergang verabredet. Das gemeinsame Kaffeetrinken davor hatte ich sicherheitshalber abgesagt, weil eines der Babys einen Husten hatte. Im Hinblick auf unseren Osterurlaub war mir das nicht sicher. Obwohl ich da sonst irgendwie relativ gelassen bin. Vielleicht aber auch deshalb, weil Max noch gar nichts hatte bisher? Weder Husten noch Fieber, noch sonst irgendwas. Mal ´ne kleine Schniefnase, aber nichts, was mich beunruhigt hat. Komischerweise, denn alle anderen Babys aus unserer Gruppe haben irgendwie immer etwas, manche sogar echt häufig. Zufälligerweise ist Max der einzige unter den Kleinen, der noch nicht geimpft ist. Aber ob da jetzt ein Zusammenhang besteht weiß ich auch nicht. Aber was das Kränkeln von anderen Babys betrifft.. da denk ich immer, dass wir ja tagtäglich mit Milliarden von Viren oder Bakterien in Berührung kommen. Allein beim Einkaufen, Geldwechseln, Einkaufswagen schieben oder auch einfach `ne Tür aufmachen. Schwupps haste die Biester an der Hand und bringst sie fröhlich winkend mit nach Hause. Also? Auch egal, ob nun ein Baby hustet oder nicht. Aber dieses mal war mir mein Hamburgurlaub viel zu wichtig und ich wollte mir nicht vorwerfen müssen, dass meine Gelassenheit Grund für eine Absage der Fahrt sein sollte.
So bin ich dann also nur zum Spaziergang dazu gestoßen, was allerdings superschön war, weil die Sonne geschienen hat. Ich sauge quasi jeden Strahl in mir auf, um so viel Licht wie möglich zu tanken. So langsam wird es echt anstrengend, dass alles immer nur so grau und kalt ist.

Am nächsten Tag hatte ich ebenfalls wieder eine Verabredung, allerdings nicht mit einer anderen Mama sondern mit einem anderen Frauchen :-) So langsam ist nämlich die Zeit gekommen, in der Tony wieder voll auf seine Kosten kommen muss. Er ist so unglaublich lieb mit Max und ist so mega unkompliziert, egal ob sein Gassigang zu kurz, zu spät oder gar nicht stattfindet. Wir versuchen dies natürlich zu vermeiden, aber es kommt eben trotzdem immer mal vor, dass die Zeit für den Hund etwas kurz kommt. Deswegen: Mission Tony glücklich machen erfolgreich gestartet. Das Beste daran: wir sind an der frischen Luft, Max hat ´was zu gucken (falls er wach ist) oder hält ein Nickerchen.

Der Donnerstag stand dann ganz unter dem Motto Reisevorbereitung. Dazu gehörte zum einen, dass meine Mama noch mal ganz viel Max getankt hat, ich versucht habe, die Wohnung nicht ganz so chaotisch zu hinterlassen und Julian unsere Autos sauber gemacht hat.

Am Freitag ging es dann direkt morgens los! Yeah! Yiah! Juhuu! Cool! Toll! Jeeeeey! Mit einem Auto, so voll geladen als würden wir für zwei Wochen in den Winterurlaub fahren ging es direkt auf die A7 Richtung Hamburg. Bei uns in der Region war mal wieder der Winter eingebrochen, so dass wir mit mindestens einer Stunde Verspätung gerechnet haben. Aber kurz hinter Hannover war plötzlich nichts mehr zu sehen von den 15cm Neuschnee von zuhause. Nun denn, was Besseres hätte uns ja nicht passieren können, als dem Winter davon zu rauschen. Dem blöden kalten Wetter. Dem altbekannten Osterschnee. Äh. Na ja.
Wir hatten den Zeitpunkt der Abfahrt so gewählt, dass Max noch/wieder müde ist, was wunderbar funktioniert hat. Ich glaube das erste Mal wach geworden ist er kurz hinter Bispingen, also ca. 25 Minuten vor Ankunft bei unseren Freunden, mit denen wir zum Frühstück verabredet waren. Was’n Traum!
Der Tag war dann einfach nur großartig. Unsere Freunde, die wir zuletzt bei unserer Hochzeit gesehen hatten (Juli 2011), endlich mal wieder um uns zu haben war wirklich schön. Da wird einem dann erstmal bewusst, wie sehr man sich doch vermisst. Die beiden haben bereits zwei Kinder, wovon das zweite kurz vor unserer Hochzeit geboren wurde. Wir kannten den Zwerg also nur als Säugling. Und plötzlich lugt da ein Kleinkind aus dem Fenster! Krass. Andersherum war es natürlich auch komisch, da unsere Freunde nicht mal meine Schwangerschaft live erlebt haben und wir dann plötzlich mit dem 6-monatigen Max vor der Tür stehen. Ein Wiedersehen voll gepackt mit Neuzugängen quasi :-) Lustig bei den beiden ist, dass die Erstgeborene exakt aussieht wie ihre Mutter während der kleine Junge ein Miniklon vom Vater ist. Was die Natur so anstellt….. Max hingegen ist ja eher so der Supermischling zwischen Julian und mir. Mal sehen ob sich da einer von uns noch mehr durchsetzt.
Unser Frühstück dauerte dann bis abends und beinhaltete sowohl den Nachmittagskuchen als auch eine Abendbrotpizza, nach der wir dann aber so langsam Richtung Hotel aufgebrochen sind, um Max’ Rhythmus nicht komplett zu zerstören.

Im Hotel angekommen war die erste Amtshandlung dann, die dreimillionen Kilo Gepäck auszuladen. Was für ein Geraffel man aber auch mitschleppt! Allein der Hund hatte eine Ikea-Tüte voll mit Zubehör, Max’ Sachen musste ich sogar auf mehrere Taschen aufteilen. Irgendwann hatten wir aber alles zusammen und konnten Max dann in das vom Hotel zur Verfügung gestellte Kinderbett legen. Dank seiner gewohnten Accessoires war das Einschlafen ganz unkompliziert.
Den Samstag haben wir dann ganz tourimäßig mit Shoppen in der Mönkeberg-/Spitalerstraße. Wie ich dieses Getümmel vermisst habe. Die Orte, die Straßen, die Läden (in die ich nicht mal rein muss). So richtig Einkaufen wollten wir dann aber doch nicht, obwohl Max in der Trage kein Hindernis war und wir Tony für zwei Stunden im Auto gelassen hatten. Lustigerweise haben wir beim Schlendern beide festgestellt, dass wir dank E-Shopping fast zu faul zum echten Shoppen geworden sind.
Nach einem Spaziergang an der Alster sind wir noch zur Hamburger Meile gefahren um dort zu Abend zu essen. Auch hier wieder: Erinnerungen! Wir haben genau vor unserem ehemaligen Fitness-Studio geparkt. Den schlafenden Max hatten wir da aber dann in den Kinderwagen gebettet, damit wir in Ruhe essen konnten.
Das letzte Mal, dass ich in diesem Restaurant war, war mit einer Freundin zum Cocktailtrinken, der ich dann leicht beschwippst das Absetzen der Pille „gebeichtet“ hatte :-)
Natürlich ist es auch hier wieder etwas später geworden, so dass ich mir gar keine Sorgen mehr um Max’ Schlafrhythmus gemacht habe, denn den gab’s eh nicht mehr so richtig ;-) Außerdem war es mir auch egal, ob er im Hotel dann noch wach ist oder nicht, wir hatten ja keine festen Termine die wir einhalten müssen oder so. Und dank der späteren Bettgehzeit hat er morgens auch wirklich etwas länger geschlafen, so dass wir wirklich erst pünktlich zum Beginn des Osterbrunches um 11.30 h fertig waren. Na gut, der Spaziergang mit Tony über’n Deich war da schon getan, aber es war immerhin nicht 5.30 h oder so was, als Max die Nacht beendet hat.
Beim Brunchen hat Max mal wieder alles gegeben, wie auch schon beim Frühstück am Tag davor. Er flirtete die Menschen um uns herum an, was das Zeug hielt und hat uns allen das Essen mit seinen lustigen Kreischgesängen versüßt ;-) Wir hatten das Gefühl, dass wir mit Hund und Kind das Sinnbild einer Happy Family abgegeben haben, denn ständig wurden wir angelächelt und angesprochen. Ich sag’s euch: wären wir alleine gewesen, wären die meisten Menschen wohl eher bei sich geblieben. So gucken sie rüber, schäkern mit Max und man kommt in kurze Gespräche. Voll nett :-)
Am Montag haben wir dann wieder eine Verabredung mit einem befreundeten Paar genossen, die ebenfalls zwei Kinder haben, die jüngere ist nur acht Wochen älter als Max. Mit anderen Eltern ist es immer so herrlich unkompliziert.
Wir hatten ursprünglich noch viel mehr Freunde treffen wollen, aber bereits im Voraus wurde der „Termindruck“ dann so anstrengend, dass wir uns bewusst die beiden Tage in der Mitte nur für uns genommen hatten. Das war ja eigentlich auch der Sinn unseres Kurzurlaubes, wobei es natürlich nahe liegt, dass man in der ehemaligen Heimat dann auch alte Freunde trifft. Ich denke wir hatten eine gute Mischung. Und da Julian jetzt am Freitag ein Konzert in Hamburg hat, nutzen wir dies um am Samstag auch noch mal bei Freunden zu sein. Ich werde den Freitagabend bereits für ein Freundin-Date nutzen und freue mich schon, direkt wieder da zu sein. In Hamburg. Meine Schatzstadt.
Tja, was soll ich sagen? Schön war's, in Hamburg. Max war wirklich unkompliziert, er hat brav jeden Tag zwei Gläschen verputzt (Mittag + abend) und hat geschlafen wenn er müde war. Ohne Probleme. Na ja gut, es hat wohl auch mal etwas länger gedauert bis er eingeschlafen war, aber sonst? Allet jut!

Ups! Das war sie ja auch schon. Unsere Osterwoche. Schön! Von Ostern haben wir allerdings gar nicht so viel mitbekommen, aber schließlich gibt's das ja auch jedes Jahr wieder ;-)
Dann bis zum nächsten Mal, wenn’s wieder heißt:


Superplus und dann nichts wie rauf nach Hamburg
Jesus liebt dich
Wo am Hafen die Schiffe und die Fische schlafen
Skianzüge am Hans-Albers-Platz
Frühstückstyrannen und auch Sorgenbrecher
Du altes Hamburg unsere Schatzstadt
Wo am Hafen die Schiffe und die Fische schlafen
Du eitle Hanse
Alle wollen dich und du weißt das und du genießt das und dir gefällt das und du brauchst das
Du sexy Hamburg

„Hamburg“ (Lassie Singers)

Tschö mit Ö und
viele Grüße sendet Patrizia

Julian mit Max

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Sarah, Hamburg04.04.2013 15:25

ein schöner Bericht, Hamburg muss man einfach lieben. Warum auch immer es so ist, diese Stadt verzaubert einen. Jetzt hat Max sie auch endlich kennengelernt und so lieb wir er dort war, gefällt es ihm sicher auch schon ;-)
Tolle Berichte schreibst du!

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