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Baby-Tagebücher von Vroni

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

50. Woche

Der vorletzte Eintrag

Ein bisschen Wehmut beim vorletzen Text und der erste Haarschnitt

Hej Zeitbegleitenden!

Wow. Ein Jahr ist fast um! Ich kann es kaum glauben. Es war das Jahr, was mein Leben komplett verändert hat: Nie wieder allein duschen oder Klobesuche – zumindest im letzten Jahr und bestimmt noch im nächsten. Niemand außer meiner Tochter will mir unbedingt dabei zusehen, wenn ich auf dem, früher hieß es Stillen Örtchen, sitze. Heute gibt es keinen stillen Ort mehr in meinem Leben. Überall ist Stimmung, wenn Salome wach ist.

Seit dem 21.08.2022 (ja, auch eine Nacht vor ihrer Geburt habe ich schon sehr schlecht geschlummert) schlief ich bisher keine Nacht durch und natürlich konnte ich morgens auch noch nie so richtig ausschlafen. Oft habe ich mir eine heimliche Zwergin gewünscht, die morgens um sechs Uhr mit Salome spielt, wenn ich noch schlafen wollte. Aber es ist geschafft. Salome und ich haben das Babyjahr gut allein gemeistert. Einmal brauchte ich Hilfe – im Dezember 2021, als uns Corona heimsuchte. Meine Mama sprang ein. Ich habe die 1000% Verantwortung für dieses kleine Menschlein übernommen. Ich hätte mir definitiv mehr Unterstützung gewünscht. Man braucht schließlich ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Die einzige Person, auf die ich mich 100% verlassen konnte, war meine Mutter. Und Salome hat ein enges Verhältnis zu ihr, daher weint sie bei ihr auch nicht mehr. Es gibt noch eine liebe Frau, die ihre Hilfe angeboten hat und auf Salome aufpassen würde. Das werde ich auch in Anspruch nehmen, denn die andere Oma wohnt so weit weg, dass ihre Hilfe leider nicht in Frage kommt. Obwohl sie das natürlich auch gerne machen würde, aber auf eine Entfernung von einer Tagesreise, ist es derzeit noch nicht möglich, einen engen Kontakt zwischen Salome und ihr aufzubauen.

Aber neben diesen Klagen, die vermutlich nur der chronischen Müdigkeit geschuldet sind, war in dem letzten Jahr so viel Schönes in unserem Leben und das werdet ihr in eingekochter Form – somit haltbar für die Ewigkeit - im großen Abschlussbericht nächste Woche lesen. Am heutigen Dienstag stand die U6 an und Salome wurde wieder geimpft.

Unser Problem ist das Essen. Salome wird fast zu 100% noch gestillt. Der Kinderarzt sagte, dass bei Kindern, die fast gar nicht essen und nur die Brust wollen, nur ein radikales Abstillen helfen würde. Denn sonst wissen die Kinder immer, dass es dann doch abends die Brust gibt. Er sagte zu mir, dass Salomes Vater sie vielleicht zu Bett bringen sollte, damit sie nicht immer unter mein T-Shirt grabscht.

Ich klärte den Arzt auf, dass es keinen aktiven oder regelmäßig präsenten Vater gibt.
Er sagte noch: Das Abstillen wird hart und ich müsste anfangs damit rechnen, dass der Urin schon braun wird, weil sie so wenig Flüssigkeit im Körper hätte. Und er riet mir, abzustillen, wenn es kühler ist. Somit wird Salome im August noch an die Milchbar dürfen und dann ist die Bar „closed“ – vielleicht hänge ich mir demonstrativ noch ein Schild um. Salome wird es nicht verstehen, aber die Menschen in meinem Umfeld zum Beispiel beim Einkaufen oder so, die mitbekommen, wie das Kind ständig schreit, es aber nicht aus ihrem Magic- oder Action Cup trinkt oder essen will, obwohl es ja eigentlich Hunger und Durst hat.

Am kommenden Montag wird Salome ein Jahr alt. Ihr werdet im Abschlussbericht von der riesigen Sause lesen und natürlich erhaltet ihr eine Beschreibung ihres ersten Geburtstags.
Dieser Bericht heute wird etwas kürzer, weil ich mir meine ganzen Kapazitäten für den großen Goodbye-Text an euch in der kommenden Woche aufspare.

Was ist in dieser Woche noch passiert:
Salomes erster Haarschnitt stand an. Sie hatte schon so lange Haare, dass die Haare hinten bis auf ihre Schulterblätter reichten. Ihre Haarspitzen waren noch dunkel so wie bei der Geburt und die kürzeren Haare waren blond. Nun ist das Dunkle weg und sie ist ein Blondschopf. Außerdem hat sie fabelhafte Locken – das ist das Schönste, was sie von ihrem Papa hat. Einen Tag vor ihrem Haarschnitt waren wir mit einer Freundin und ihrer Tochter und einem Freund im Freibad. Als Salome nach dem langen Badevergnügen geduscht wurde und ich beim Trockenreiben der Haare ihre vielen Locken auf dem Kopf sah, entzückte es mich.
Eigentlich wollte ich Salome die Haare nicht schneiden lassen, weil es eine Mär ist, dass die Haare dann dicker und schneller nachwüchsen. Die Haare sehen lediglich voller aus, weil die dünnen Spitzen abgeschnitten wurden.
Aber da wir spontan mit dem Fahrrad bei meiner Tante waren und sie Friseurin ist, haben wir die Haare geschnitten. Natürlich bin ich ein bisschen wehmütig um die langen Locken, die jetzt fehlen, aber es hat zumindest den Vorteil, dass Salome etwas mehr Erfrischung bei den heißen Tagen hat, denn sie schwitzt so viel und besonders im Nacken, der jetzt frei ist. Und wie alle Kinder schwitzt sie überhaupt viel am Kopf. Außerdem kann Salome jetzt auch ohne Spange oder Palme im Haar etwas sehen, denn ohne Hilfsmittel wie Spange und Haargummi hingen ihr immer die Haare vor den Augen. Meine Mutter meinte, Salome sähe jetzt mehr aus wie ich als Kind, weil ich auch kurz vor meinem ersten Geburtstag wohl die Haare geschnitten bekam. Ich verglich ein Bild von mir an meinem ersten Geburtstag, bei dem ich neben einem Mickey-Maus-Kuchen rot betucht auf dem Küchentisch saß. Ich bin ein Novemberkind und im November trug ich damals wohl rote Halstücher und Schals. Es gibt schon eine deutliche Ähnlichkeit.

An dem Tag von Salomes ersten Haarschnitt ist ihre Cousine noch drei Jahre alt geworden. Es war der 12.08.2022. Das ist auch angeblich die Nacht der meisten Perseiden – nur so nebenbei. Obwohl der Vollmond in diesem Jahr stark strahlte, sodass man die Perseiden schlecht sehen konnte.
Auf dem Geburtstagsfest von Salomes Cousine waren auch einige Kinder da. Salome war nicht mehr die Jüngste. Marleen wurde im März geboren. Salomes Cousine und Salome selbst lieben es, wenn beide auf dem Trampolin sitzen und ich hüpfe und die beiden dabei hochfliegen. Salome hat eine unglaublich gute Körperkoordination und fängt sich gekonnt mit den Händen ab. Aber auch Ballspielen auf dem Trampolin macht Spaß. Ihr seht ein Bild von uns auf dem Trampolin.

Apropos: Ein eigenes Zimmer hat die kleine Salome noch nicht. Aber ich glaube, sie will auch unbedingt nah bei mir sein. Das Schlafen in ihrem eigenen Kinderbett funktioniert medium minus. Eingeschlafen ist sie dort noch nie. Vielleicht klappt das, wenn sie abgestillt ist. Wenn sie im großen Bett eingeschlafen ist, hebe ich sie manchmal mit meinen Händen wie mit einem Pizzaheber rüber. Aber wenn sie nachts wach wird, und eine kleine Stilleinheit bekommt, bleibt sie natürlich in meinem Bett.
Ein eigenes Zimmer bekommt Salome frühestens in zwei Jahren – also mit drei Jahren, wenn ich wieder Vollzeit arbeite und etwas Routine mit der Arbeit und der Kinderbetreuung habe. Dann ist eine größere Wohnung mit eigenem Zimmer finanziell auch machbar und es ist okay, etwas weiter von der Oma entfernt zu wohnen.

Zum Abschied: Ein vorletzter Kuss ist ein Muss.

Eure Salome und Vroni

Tagebuch Vroni



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Kommentare von Lesern:

Steffi München21.08.2022 17:48

Auch ich melde mich nochmal...Ebenfalls zum Thema Abstillen. Wenn es DIR ein Anliegen ist, dann stille ruhig ab. Ich würde es auch unter Begleitung einer Stillberatung machen. Das ist ein super Tipp, finde ich.
Wenn es aber nur ums Essen von Salome geht... Stress dich nicht. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Das eine akzeptiert feste Nahrung früher, das andere später. Und Salome ist erst 1 Jahr alt. Das kommt schon, dass sie lieber in die Semmel beißt statt die Brust zu wollen. Hardcore abstillen und sie so zum Essen zwingen, halte ich da eher für kontraproduktiv. Aber auch da kann dir eine Stillberaterin vielleicht weiterhelfen? Entspannt bleiben, ich kenne keine 15 jährige, die noch gestillt wird :-) Liebe Grüße aus München
PS: das ist nicht nur meine Meinung als Mutter. Auch beruflich arbeite ich mit Babys und ihren Eltern und kenne das "Problem".

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Barbara - kidsgo17.08.2022 10:24

Liebe Vroni,

gerade habe ich Deinen neuen Beitrag gelesen – von Deinem Wunsch nach Abstillen. Du findest auf kidsgo.de ganz viele wunderbare und einfühlsame Stillberaterinnen, die Dich und Euch beide auch beim Abstillen begleiten. Ein apruptes Ende führt nicht immer wirklich zum Glück. Vielleicht hast Du ja die Kraft, Lust und Zeit Dich bei einer erfahrenen Stillberaterin zu informieren. Ich wünsche es Euch sehr, damit auch dieser Schritt gut gelingt. Ganz herzliche Grüße und die allerbesten Wünsche! Barbara

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In diesem Beitrag geht's um:

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