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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
13. Schwangerschaftswoche

Der Eingriff ...

Die vergangene Woche war von dem erforderlichen Eingriff - der Myomentfernung - geprägt. Der aktuelle Beitrag handelt von Euch, unseren Ängsten und Gefühlen und selbstverständlich der Entwicklung von Wuki ...

Liebe Leserinnen und Leser,

zuerst möchten wir uns für Eure Kommentare, Euer Mitgefühl und Euren Zuspruch bedanken. Wir haben sehr viel Kraft schöpfen dürfen und uns über die Anteilnahme unserer Familie, Freunde und zahlreicher uns unbekannter Menschen wahnsinnig gefreut.

Die vergangene Woche war für uns Drei wirklich aufregend: Am Freitag war es wieder soweit und ich bekam meinen, mir zugestandenen zweimal in der Woche stattfindenden, "Freigang" - meine Kontrolluntersuchung. Ihr könnt glauben, dass sich dies schlimmer anhört, als ich es empfinde. An diesen Tagen darf ich dann nämlich auch jedes Mal Wuki sehen. Michael konnte sich spontan den Nachmittag frei nehmen, um mal wieder bei WuKi's "Live-Dance-Show" dabei zu sein. Wie wichtig diese Unterstützung noch sein sollte, war mir erst einmal nicht klar. Ich freute mich einfach, dies gemeinsam zu erleben.

Nach einiger Wartezeit begrüßte uns die freundliche Ärztin und ich wurde "geschallt". Wuki freute sich offensichtlich und "tanzte" ganz wild. Wir lachten und freuten uns über Wuki's Tanzeinlage und ich berichtete von einem Brennen im Unterleib. Um kein Risiko einzugehen wurde dies gleich im Labor analysiert. Als das Ergebnis kurz danach vorlag, war klar, dass es eine Blaseninfektion war. Die Ärztin bestätigte dies und teilte mit, dass der Chefarzt den auch zuvor schon besprochenen Eingriff - das Myom zu entfernen - vornehmen möchte. Nach dieser Information wurden wir über die Risiken aufgeklärt und zum Narkosearzt übergeleitet. Wir wussten, dass dies bevorsteht - aber so schnell?! Insgeheim hofften wir die ganze Zeit über, dass sich die Operation - aufgrund der etwas nachlassenden Blutung - auf einen späteren Zeitpunkt verschieben ließe. Wuki sollte einfach die Chance bekommen, noch größer und stärker zu werden.

Die mit der Blutung erhöhte Infektionsgefahr bestimmte aber den Zeitpunkt und ich versuchte die Situation mit Gleichmut anzunehmen. Wir hatten schon oft darüber gesprochen und es war klar, dass es sein musste. Mir war bewusst, dass es mir danach nur besser gehen konnte und ich habe größtes Vertrauen zu Herrn Dr. Hessler. Uns war aber auch klar, dass ein Restrisiko besteht und man grundsätzlich mit Allem rechnen muss. Ich bekam eine mir unbekannte Angst, ein Gefühl der Hilflosigkeit oder Ohnmacht nichts für mein Baby tun zu können. Na eben ausgewachsene Muttergefühle! Ich wollte mit aller Kraft das ungeborene Leben in mir schützen und war dennoch der gegebenen Situation ausgeliefert. Zum Glück hatte ich Michael an meiner Seite - alleine wäre ich mal eben kurz durchgedreht.

Das Wochenende war ein Wechselbad der Gefühle, verlief aber dennoch ruhig. Wir sprachen viel - vor allem über alles was danach besser werden würde - und beruhigten unsere Nerven mit gemeinsam gekochter Kürbiscreme-Suppe.

Am Montagfrüh - dem Tag des Eingriffs - war ich erstaunlicherweise sehr entspannt. Ich dachte über geeignete Musik auf meinem iPod nach, da ich mich im Operationssaal ablenken wollte und entschied mich für Mantras. Da eine Vollnarkose nicht möglich war, zu viel Schmerzmittel würde ins Kreislauf-System übergehen und somit direkt zum Kind, kam eigentlich nur eine Spinalanästhesie in Frage. Hierbei wird die Schmerzempfindung nur in einer oder bestimmten Körperregion(en) betäubt. Im Gegensatz zur Vollnarkose wird man dabei nicht in Tiefschlaf versetzt. Kurz gesagt: Man erlebt komplett was so um einen herum geschieht. Ich fand also, dass es eine gute Idee ist, mental abschalten zu können - auch um kein Trauma zu bekommen, falls doch etwas Unerwartetes eintreten sollte.

Als wir ins Krankenhaus fuhren, fühlte ich mich angespannt aber zuversichtlich. Nachdem ich im gekachelten Operationsraum im Keller ankam - wieso sehen denn diese Operationssäle immer gleich aus? - trug dies nicht sonderlich zur Entspannung bei. Irgendwie erinnern diese immer an eine Metzgerei. Entschuldigt, aber allein diese Umgebung erzeugt Gefühle, mit denen man irgendwie klar kommen muss. Einige von Euch haben dies sicherlich ebenfalls erlebt und wissen bestimmt was ich meine.

Nun ja, die Ärzte schienen sich aber in dieser Umgebung wohl zu fühlen und waren in bester Laune. Schätze ich kann dies mittlerweile gut beurteilen, habe ja bereits 'ne Menge Ärzte kennen gelernt. Sie waren echt lieb, erklärten jeden Handgriff und machten Späße um mich ein wenig aufzulockern. Dies gelang Ihnen auch irgendwie, ich ließ meine Musik weg und nahm das Angebot an, über den Monitor den Verlauf der Operation zu beobachten. Da mein Unterleib nach der Spritze langsam taub wurde, wirkte der Blick auf den Monitor wie Fernsehen. Ich hatte dem Gefühl nach, gar nichts damit zu tun. Es war interessant zu erleben, was einem in Vollnarkose untersagt bleibt.

Dr. Hessler arbeitete sehr behutsam und kommentierte die Vorgänge für mich. Da er zwischendurch die abgetragenen Stellen verödete, roch es auch manchmal nach verbranntem Fleisch. Den in einer halben Stunde abgetragenen Übeltäter - das Myom - durfte ich zum Schluss auch noch begutachten. Somit wurden sozusagen all' meine Sinne bedient!

Leider konnte er das Myom nur im unteren Teil entfernen, da es wider erwartend zu weit und stabil in die Gebärmutter ragte. Wäre irgendwie auch zu langweilig - so bleibt es spannend wie es sich weiter entwickeln wird. Immerhin ist der Muttermund jetzt frei, die Blutungen unterbunden und die Infektionsgefahr gebannt. Hurra!

Ich blieb noch eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik - es dauerte sowieso lange bis ich wieder "Herr meiner Beine" war. Am nächsten Tag gab es einen weiteren Ultraschall, welchen ich sehnsüchtig erwartete, um Wuki's Befinden zu überprüfen. Was soll ich sagen, Wuki ist in den vier Tagen ordentlich gewachsen und tanzte schon wieder. Alles war super und ich freute mich auf mein eigenes Bett und unser zu Hause.

Jetzt ruhe ich mich erst einmal ein bisschen aus und beginne, wieder am Leben teilzunehmen. Das geht natürlich nicht von Heute auf Morgen und muss in Maßen geschehen, da nun der Muttermund geöffnet ist. Solange Wuki aber noch so klein ist - knapp sechs Zentimeter - scheint dies kein Problem zu sein. Wird Wuki größer, muss der Muttermund - sollte er sich nicht von alleine schließen - geschlossen werden, da dieser das Gewicht des Kindes halten muss. Darüber sprechen wir aber erst in ungefähr zehn Wochen.

Wir freuen uns wirklich sehr alles gut überstanden zu haben, auch wenn es nicht optimal verlaufen ist. Ihr glaubt gar nicht wie schön die gewonnene Flexibilität und Mobilität ist. Auch freuen wir uns, dass Wuki wieder einmal allem getrotzt hat. Die Ärzte werden den Verlauf weiter intensiv überwachen und uns auch durch diese Zeit helfen. Irgendwie verlief diese Woche trotzdem richtig gut. Zu wissen, dass es Wuki gut geht, lässt vieles schnell verblassen.

Bis nächste Woche ...



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Kommentare von Lesern:

Gabi Rheinzabern05.11.2008 08:21

Hallo Süße,
einfach super-dann kann ich ja bald eine Blechtrommel kaufen!
Zur Erklärung für alle anderen-ich bin die Schwägerin von Alex,und mein Bruder Micha hat seinen Neffen immer ganz "tolle" Geburtstagsgeschenke gemacht.
Zum ersten Geburtstag bekam unser Ältester eine Blechtrommel,dann ein Schlagzeug....
War gut,daß wir zu diesem Zeitpunkt ältere und schwerhörige Nachbarn hatten...!
Soviel zum Thema "Blechtrommel".
Freuen uns alle schon riesig auf weiteres von WUKI

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Monika, Karlsruhe 04.11.2008 10:57

Hab mit Spannung Deinen Bericht gelesen. Wir freuen uns, daß alles positiv verläuft.

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Gast03.11.2008 21:16

Liebste Alex!Lieber Micha,
Ich kann nur sagen: es lohnt sich! Freu Dich auf Euren kleinen Wurm und genieße jeden Augenblick der Schwangerschaft- danach ist alles anders- und noch toller...! Eine Umarmung von Alain und Harald und natürlich Heidi

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vroni, hh03.11.2008 18:53

Go, Wuki, go, Wuki, go! Das liest sich doch alles super!!!! Danke dass du uns an all dem so wortgewandt und offen teilhaben lässt! Weiter so und bis bald! vroni plus das nord-wuki

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