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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Maja

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

32. Schwangerschaftswoche

Eine unschöne Diagnose :(

Ich habe eine unschöne Diagnose erhalten, dem kleinen Schatz geht es aber gut, uns stehen große Veränderungen bevor.

Hallo ihr lieben Alle,

ich sende Euch einen Gruß aus der 32. Woche. Es ist wieder einmal sehr viel passiert. Wie ihr gelesen habt, stand bei mir der Verdacht auf eine Schwangerschaftsdepression im Raum. Dieser Verdacht hat sich nun bestätigt. Bei mir wurde eine schwere bis mittelschwere Depression festgestellt.

Der Schock sitzt tief. Andererseits sind wir sehr erleichtert, dass es eine Krankheit ist, die man behandeln kann. Mir wurden Antidepressiva sowie ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik empfohlen. Die Tabletten möchte ich auf keinen Fall nehmen. Mich hat der Schlag getroffen, als ich auf Embryotox geschaut habe. Die Risiken stehen für mich aktuell in keiner Relation zum Nutzen. Die Wirkung auf das Kind ist so massiv, dass eine Geburt nur im Rahmen einer Klinik mit Neonatologie empfohlen wird. Ich könnte mir nie verzeihen, ein nach aktuellem Stand völlig gesundes Kind unter Medikamente zu setzen und seine Gesundheit zu gefährden. Außerdem würde ich mich dann bewusst in die Situation begeben, die mich an diesen Punkt gebracht hat.

Wie ihr euch erinnert, hat mich die OP nach meiner Fehlgeburt schwer getroffen. Der Therapeut hat eine Retraumatisierung in den Raum geworfen und eine daraus resultierende posttraumatische Belastungsstörung. Das passiert vor allem Frauen, die einen Notkaiserschnitt erleben. Mir ging es mit der Ausschabung so. Es war furchtbar. Es war gegen meinen Willen. Es ist heute noch kaum auszuhalten für mich.

Meine damalige Therapeutin konzentrierte sich nur auf die Fehlgeburt. Sie ließ mich Briefe schreiben, Kartons basteln und Bäume pflanzen. Das half ein bisschen, aber mit der OP und dem daraus entstandenen Trauma hat sie sich leider nicht befasst. Seitdem ist mein Misstrauen gegenüber Ärzten ins schier Unendliche gewachsen. Eine Klinikgeburt kommt deshalb auch nicht in Frage. Ich kann einfach nicht. Ich habe zu große Angst davor, dass ich wieder so fremdbestimmt werde und mich nicht wehren kann. Ich mache einen großen Bogen um jedes Krankenhaus.

Der stationäre Aufenthalt kann durch die Arbeitszeiten meines Mannes nicht abgedeckt werden. Er könnte sich weder um unsere Tochter kümmern, noch sie rechtzeitig in die Kita bringen und abholen. Mitnehmen kann ich sie auch nicht. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als auf eine ambulante Therapie zu hoffen. In der Zwischenzeit suchen wir nach einer Haushaltshilfe und nach Entlastung für mich.

Der Stress war in den letzten Wochen so massiv, dass wir uns alle schwer erkältet haben. Kein Covid – zum Glück, aber dennoch sehr belastend. Unsere Tochter wird auch zurzeit im Kindergarten eingewöhnt und wir müssen wieder unsere zwei Stunden pro Tag in der Kita absitzen, was es nicht einfacher macht. Mir fehlt die Betreuung sehr und ich fühle mich durch die Eingewöhnung stark beansprucht.

An sich fehlt mir die Zeit, mich irgendwie auf die Schwangerschaft zu konzentrieren. Sogar unser drittes Screening ist irgendwie hintenübergefallen. Der letzte Arzttermin war prima. Das Baby ist gut gewachsen und es geht ihr gut. Unser Arzt war sehr optimistisch, dass wir uns erst im Wochenbett wiedersehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt und freue mich sehr auf das Wochenbett. Dann ist mein Mann 8 Wochen zuhause und es wird hoffentlich endlich ruhiger.

Da mein Studium mich zuletzt sehr belastet hat, haben wir nun die Entscheidung getroffen, es abzubrechen. Ich weiß noch nicht so ganz, wie es mir damit geht: Aber wir werden sehen, was die Zeit bringt.

Damit wünsche ich Euch eine wunderschöne Woche,

genießt den Frühling.

Eure Maja.



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Kommentare von Lesern:

Gast16.03.2021 18:29

Bitte das Studium nicht ab-, sondern unterbrechen!

Alles Gute!

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Gast09.03.2021 21:28

Liebe Maja,
lass dich ganz fest drücken!
Bevor du das Studium ganz abbrichst, nimm doch vielleicht erstmal ein Urlaubssemester?
Alles Gute für euch!

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Anni09.03.2021 20:44

Liebe Maja, deine Diagnose tut mir sehr leid. Ich kann dich gut verstehen, dass du keine Tabletten bzw. Medikamente nehmen möchtest. Ich bin zwar nicht schwanger, aber durch die ganze aktuelle Situation schwebe ich auch bereits am Rande eines Burnouts. Ich hab mich selbst ein bisschen belesen, ich komme immer ganz gut mit Schüssler Salzen zurecht, für die Nerven und die Psyche steht das Salz Nr. 5.
Man kann auch eine Kur machen, mit der Nr. 5, Nr.3 und Nr. 7.
Vielleicht wäre das ja auch was für dich?
Ich wünsche dir alles Gute. Anni

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In diesem Beitrag geht's um:

Depression, Wochenbett, Haushaltshilfe, Antidepressiva