Meine externe Festplatte ist defekt. Worst Case ist, dass ich die Recherchereisen der letzten 14 Monate vollkommen vergebens gemacht habe - leider aber nicht umsonst. Das wird teuer!
Hallo, meine Lieben!
Meine Nerven liegen blank: Die externe Festplatte ist heruntergefallen und ich konnte nicht mehr darauf zugreifen. Also habe ich sie zu einer Datenrettungsfirma gebracht, die mir grade mitteilte, dass wohl einige Teile der Festplatte physikalisch so stark beschädigt sind, dass auf die dort befindlichen Daten nicht zugegriffen werden kann.
Ich Schussel hatte, als der Rechner Anfang 2015 manchmal zickte, "zur Sicherheit" all meine Manuskripte, Fotos und GPS Tracks nicht mehr im Rechner, sondern auf der externen Festplatte gespeichert. Immer im Hinterkopf stand der Vorsatz, mir eine zweite externe Festplatte zu kaufen, um die Daten darauf zu sichern.
Bei diesem Vorsatz ist es geblieben. In der letzten Phase meiner Schwangerschaft und nach der Geburt der Zwillinge haben Schwangerschaftsdemenz, Stilldemenz - und jetzt nach dem Abstillen wohl schon Altersdemenz? - gemeinsam daran gearbeitet, dass ich daran nicht mehr gedacht habe. Nun ist es zu spät.
Wenn ich Pech habe, sind alle Fotos der Zwillinge und die letzten Fotos von Aurelia ebenso weg, wie alle Fotos, GPS-Tracks und Manuskripte für drei Bücher, die eigentlich in den nächsten Monaten erscheinen sollten. Selbst wenn ich das alles noch mal recherchiere, wandere und schreibe, kommt es zu einer ungeheuren Verzögerung für die Abgabe, das Lektorat, das Layout und den Druck. Und die ersten Babyfotos der Zwillinge sind schier unwiederbringlich.
Ich bin wohl ganz grün vor Angst, im Kindergarten wurde ich gestern und heute mehrfach angesprochen, ob ich denn krank sei.
Nun kann ich aber verstehen, warum so viele Mütter im ersten Lebensjahr ihrer Kinder gar nicht arbeiten. Schlafentzug ist eine von den Vereinten Nationen anerkannte Foltermethode. Zu Recht!
Der damit verbundenen Konzentrationsverluste und Gedächtnisstörungen zeigen sich bei meinem Datenverlust aufs brutalste. Es wäre so leicht gewesen, nach dem Speichern noch zu Sichern. Ich hätte nur darüber nachdenken müssen!
Um das Maß voll zu machen ist mir heute morgen (ihr wollt Details? - nach dem großen Geschäft!) das Smartphone aus der Hosentasche in die Toilette gefallen.
So, nun aber zu den Mäusen. Es ist ja ein Babytagebuch und kein Babyfotoverlusttagebuch. Cari krabbelt nun schon immer sicherer. Nun macht ihr auch die Spielgruppe viel mehr Freude, weil sie selbst entscheiden kann, welchem anderen Kind sie über die Haare streichelt ("ei!"), das Spielzeug wegnimmt oder einen langen Monolog hält. Nele ist aber mit ihrem Poporutschen immer noch schneller unterwegs.
Für Treppenschutzgitter und etliche andere Dinge war ich in den letzten Wochen öfters in einem schwedischen Möbelfachgeschäft und Babymärkten unterwegs. Dabei haben Cari und Nele ihre Leidenschaft für die Mini-Spielarena im Restaurant entdeckt. Zwischen all den Stofftieren und anderen Kindern macht das Krabbeln und Porutschen doppelt Vergnügen. So gut gelaunte Kinder habe ich nach dem Einkaufen noch nie gehabt.
Das Foto zeigt die beiden in ihrem Qeridoo Fahrradanhänger, mit dem wir hier im Ort ständig unterwegs sind. Inzwischen ohne die Weberschalen, weil sie im Sitzen mehr sehen können und dadurch bessere Laune haben.
So, jetzt muss ich los zur Physiotherapie und winke in die Runde. Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr habt weniger technische Probleme als ich.
Eure Ingrid
P.S. Grade schrieb mir Anke Rinne von kidsgo, dass sie alle Fotos aus meinem Schwangerschaftstagebuch und diesem Babytagebuch gespeichert hat und mir am Ende meiner Tagebuchzeit zukommen lassen wird. Oh, Anke, du bist ein Schatz. Fühl dich geknutscht und geknuddelt. Ich sitze grade am Rechner und heule vor Freude.
Bild: privat
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