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Baby-Tagebücher von Iris

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

0. Woche

Das Leben zu Viert

Upps, da war auf einmal ein Leben zu Viert. OK mit Hund viereinhalb.

Zuerst möchte ich mal auf Eure Frage nach Melli´s kleinem Bruder eingehen. Ja, sie hat einen leiblichen Bruder, der nur 10 Monate jünger ist als sie. Dieser war nach der Wegnahme von den Eltern kurzfristig woanders untergebracht und anschließend mit ihr gemeinsam bei Anne in der Bereitschaftspflege. Man hat sich aber entschieden, die Kinder getrennt zu vermitteln. Dies aus verschiedenen Gründen. Zum einen wären zwei so kleine Kinder für ein Paar, das bislang keine Erfahrung mit Kindern hat, nicht tragbar - bei einem Paar, das bereits Kinder hat, würde bei dem massiven Aufwand, den zwei so kleine Kinder verursachen, die schon in der Familie vorhandenen Kinder deutlich zurückstecken müssen, auch das wollte man nicht.

Die beiden werden ja auch weiterhin Kontakt mit Ihren Eltern haben. Der kleine Bruder war lediglich 3 Wochen bei seinen Eltern, Melli hingegen ein ganzes Jahr. So, dass er keine Bindung zu den leiblichen Eltern hat und auch jetzt, wo er in einer anderen Dauerpflegefamilie lebt, keine Bindung mehr zu den Herkunftseltern aufbauen wird. Melli hingegen hat Bindung zu ihren leiblichen Eltern und wird diese somit auch schätzen, auch wenn dies nicht immer nachzuvollziehen ist. Dieses Verhalten könnte immer für Zündstoff zwischen den Geschwistern und somit auch in der gesamten Familie sorgen und daher wollte man das umgehen. Die Geschwister werden jedoch weiterhin einen losen Kontakt mit einander haben.

In den ersten Tagen nach Melli´s Einzug haben wir unsere Familie genossen. Wir haben unser Zuhause neu erkundet und auch schon die ersten Meter mit dem neuen Buggy zurückgelegt. Tolles Teil kann ich nur sagen. Ich hatte mich ja wegen des Zusammenklappens für ein Modell entschieden, dass man quasi in der Mitte zusammenklappt. Er ist total leicht und lässt sich super schieben, sodass ich schon die ein oder andere Runde über den Berg gedreht hab. Der Hund hat sich über die vielen und weiten Spaziergänge gefreut.
Der Besuch beim Kinderarzt brachte dann Entwarnung, die Lunge sei wieder frei und das Kind sei auf dem Weg der Besserung, allerdings sollten wir das Cortison noch weiter nehmen.

Am Karfreitag kam dann auch schon der erste Besuch und brachte ein tolles Willkommensgeschenk. Leo´s Patentante brachte einem Plüschmonster. Cooles Teil sage ich da nur.
Auch der von uns gefragte Patenonkel stattete schon den ersten Besuch hab und glänzte mit einem Geschenk in Rosa. Coole Sache. Endlich wird das Haus rosa.

Besuch schaut sie immer sehr ungläubig an und dass der Besuch dann auch noch Geschenke mitbringt, kann sie erst recht nicht verstehen.

Ostern haben wir dann überwiegend zu Hause verbracht. Beim Ostereiersuchen mussten wir Leo bremsen und ihn anhalten auch seiner Schwester was übrig zu lassen.

In der Woche nach Ostern besuchten wir dann unser Patenkind. Die Kleine wird im Sommer zwei und hat noch eine zwei Jahre alte Schwester. Hier war Melli mega glücklich und hat ganz friedlich gespielt. Es gab ja viele tolle Mädchenspielsachen, die wir einfach (noch) nicht haben.

Gleichzeitig sind auch noch sechs Zähne eingeschossen. Auch diese machen ihr zu schaffen. Aber sie hält sich tapfer, hat kein Fieber, aber kaut immer auf irgendetwas rum.

Ich konnte sie zum Glück gleich in meiner Krankenversicherung anmelden und auch einen Ausflug zum Einwohnermeldeamt haben wir gemacht. Haftpflichtversicherung erweitert und auch eine Unfallversicherung und eine private Zusatzversicherung abgeschlossen. Und noch sämtlichen Papierkram erledigt.
Der Vormund von Leo und Melli, ist zum Glück die gleiche Dame, so dass wir auch hier nur einen Besuch erledigen mussten. So konnten wir auch gleich noch die vorhandenen Fragen klären. Leider liegt bei Melli nicht das vollständige Sorgerecht beim Jugendamt sondern ein Teil ist noch bei den Eltern. Hier wird es noch Klärungsbedarf geben. Diesen wird aber das Jugendamt führen.
Ich bin gespannt. Ende Mai haben wir den nächsten Termin dort, dann lernen wir auch die leiblichen Eltern kennen. Ich bin mal gespannt was uns dort erwartet.
Aber sie sind schon mal damit einverstanden, dass wir die Kleine katholisch taufen lassen. Das war uns sehr wichtig. Wir sind überzeugte Katholiken und leben das auch.

Mein Arbeitgeber gab inzwischen auch grünes Licht, sodass ich ab nächster Woche an drei Tagen von zu Hause arbeiten kann. Gerade habe ich mir noch einen neuen Schreibtisch für mein provisorisches Büro bestellt, da dieser aus Arbeitsschutzmaßnahmen eine Mindestgröße von 120 cm x 80 cm haben muss. Und der vorhandene nur 70 cm tief war und somit zu klein.

So langsam merkt man, dass Melli Bindung zu uns auf baut, sie schaut immer wo wir sind, wenn sie mal z.B. der Oma oder der Patentante auf dem Arm ist. Leider sagt sie immer nur „Bapa“ – also klassisch wie der Rheinländer den Papa ausspricht. Sie weiß zwar, dass ich Mama bin, aber kann es nicht aussprechen.

Und auch Leo genießt seine Schwester. Allerdings sprechen wir das Thema „Pflegekind“ in seiner Gegenwart nicht mehr an. Das war ihm dann doch irgendwie zu viel. Es fragen ja viele Leute, wieso, weshalb und warum und wenn man allen eine einigermaßen ehrliche Antwort geben will, redet man auch viel über das Thema und das war Leo dann einfach „too much“.

Gestern waren wir das erste Mal schwimmen. In der tollen neuen Therme in der Region. Im 33 Grad warmen Wasser hatte das Kind einen Spaß, das könnt ihr Euch gar nicht vorstellen. Es war uns eine wahre Freude das zu sehen. Ich genieße gerade die letzten Tage Urlaub mit einigen Ausflügen, aber morgen bleiben wir wohl mal zu Hause. Damit alle mal wieder zur Ruhe kommen können.

Irgendwie ist es, als wäre sie schon immer da. Wir lieben unsere Kinder beide, auch wenn sie nicht aus der Verschmelzung unserer Zellen entstanden sind, so sind es doch unsere Kinder und irgendwann wird es auch niemand mehr hinterfragen.

Ich schreibe Euch bald wieder.

Bis bald
Iris



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Kommentare von Lesern:

Christiane14.06.2017 13:24

Ja, finde ich auch. Auch wenn mich eure Konstellation sehr interessiert, wirkt das ganze doch sehr lustlos. Andere Tagebuchschreiber schreiben trotz vieler Kinder und Gewusel. Zumindest ein paar Zeilen, dass gerade viel los ist. Ich hoffe jedenfalls, euch geht es gut und ihr erlebt viele spannende Dinge zu viert!

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Katrin 06.06.2017 15:38

Sehr schade, dass hier immer so lange Abstände sind.war bei deinem ersten auch schon so.ist das gewollt?ich finde es sehr anstrengend, dein Tagebuch zu kesen,weil es nicht weiter geht

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Brygida, München28.05.2017 16:12

Hallo Iris,
ist bei Euch alles in Ordnung? Hast Dich schon etwas länger nicht gemeldet und deshalb mache ich mir (hoffentlich unnötige) Sorgen. Schreib mal bitte wieder was :)
Liebe Grüße,
Brygida

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