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Baby-Tagebücher von Mareike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

27. Woche

Das Brei- und Windeldisaster

Zehn Tage ohne volle Windel haben deutliche Spuren hinterlassen... und Brei lockt bei Maximilian bisher nur einen angewiderten Blick hervor...

Wir kommen gerade von unserem Pfingstmontagausflug zurück. Wir waren auf einem Wikingermarkt in der Nähe von Hamburg. Solche und andere kleine Ausflüge waren immer unser Urlaub vom Alltag und bei solchem Traumwetter besonders herrlich. Mit dem kleinen Max ist das etwas anders. Für ihn war es zu heiß und zu sonnig und zu laut und, und, und... So sind wir nur kurz geblieben und auch die Autorückfahrt (ohne Klimaanlage) war sehr anstrengend. Erholung sieht anders aus. Da müssen wir wohl noch ein Weilchen warten, denn die Kinder, die wir dort mit etwa zwei Jahren gesehen haben, hatten ihre Freude. Oder es muss einfach nur wieder kälter werden, dann wäre es auch einfacher. Das ich mir mal so was wünschen würde, hätte ich auch nicht gedacht...

Was die vollen Windel angeht – erst zu wenig, jetzt zu viel. Maximilian hat es doch tatsächlich mindestens zehn Tage geschafft, nur zu pinkeln. Als es dann endlich, endlich am Mittwochnachmittag in der Windel zur Sache ging, war die arme Pampers machtlos. Der kleine Dickspatz hat es geschafft, durch seine Hose hindurch auch noch meine zu erwischen! Die anschließende Reinigungsaktion dauerte dementsprechend etwas länger und natürlich hat mein Freund dankend abgelehnt, als ich ihn fragte, ob er seinen Sohn wickeln möchte. So blieb es, im wahrsten Sinne des Wortes, an mir hängen. Bin ich froh, dass es heutzutage gute Wegwerfwindeln gibt! Am liebsten hätte ich auch die über und über schmutzige Hose in den Müll getan, doch das wäre wirklich eine Verschwendung gewesen. Also kam sie mit den anderen betroffenen Kleidungsstücken und etwas Gallseife in die Waschmaschine und – das hab ich wirklich nicht erwartet – sauber wieder heraus. Donnerstag und Freitag hat Max dann wieder in die Windel gemacht, allerdings nicht in solch überdimensionalen Ausmaßen. Und ab Samstag hat er dann plötzlich alle fünf/sechs Stunden geblubbert. Dieses andere Extrem fanden wir dann auch wieder nicht gut, da wir Sorge hatten, es könnte sich um Durchfall handeln. Der arme Maximilian, erst wollen die Eltern, dass er endlich in die Windel macht, tut er es dann umso mehr, wollen sie, dass er es wieder weniger tut. Diesen Eltern kann man es einfach nicht Recht machen!

Am Samstag haben wir es zum ersten Mal mit Karotte probiert – leider ziemlich erfolglos. Zuerst war der kleine Dickspatz ganz neugierig, was die Mama da hat, doch kaum hatte er etwas davon in den Mund bekommen, guckte er ganz angewidert. Die Fotos davon sind echt der Hit – noch besser wäre aber, es würde ihm schmecken. Danach hat er nur noch ein ganz bisschen genommen und anschließend geweint und den Kopf abgewendet. Deutlicher geht es kaum. Am zweiten Tag hat er dann gleich geschrieen, als er den Brei sah. Mal schauen, ob es die üblichen Eingewöhnungsschwierigkeiten sind oder ob er eines von den Kindern ist (Gruß an Tanja!), die solange an der Brust bleiben, bis sie feste Nahrung zu sich nehmen können. Also vielleicht doch stillen bis zur Schule? Aber mal im Ernst, vor der Geburt hatte ich beschlossen – komme was wolle – sechs Monate voll zu stillen, weil es das Beste für den kleinen Spatz ist. Ich kann nicht sagen, dass ich mich darauf besonders gefreut hätte, denn die Geschichten, die ich von meiner Mutter über ihre Drei-Wochen-Stillerfahrung gehört hatte, waren nicht so berauschend. Die ersten Tage waren dann auch ein bisschen „autschi“ und durch den Milcheinsschuss wurden meine Brüste so riesig, dass ich aussah wie ein Pornostar. Doch dann normalisierte und spielte sich alles ein. Schnell habe ich gemerkt, wie schön und praktisch das Stillen ist. Die Nähe zum Kind und der Gedanke, dass es durch mich wächst, sind schon sehr schön. Außerdem ist die Milch sofort und überall in der richtigen Temperatur einsetzbar. Ob im geparkten Auto neben dem Wikingermarkt, zu Besuch bei den Großeltern, auf einer Parkbank oder nachts – einfach super. So ein Breigläschen warm zu machen hingegen artet ja schon richtig in Arbeit aus :-) Auf der anderen Seite wäre es auch beruhigend zu wissen, dass durch den Brei auch mal jemand anders mich vertreten könnte und diese Still-BHs muss ich auch nicht mehr lange haben! Aber sollte Max Brei verschmähen, wäre das völlig okay.

Am Mittwoch gab es den letzten Piek der Fünffachimpfung, den Maximilian zum Glück wieder gut vertragen hat. Am Nachmittag ging das Fieber auf 38 Grad zu und fiel dann wieder. Puh, das ist erst einmal geschafft! Nun überlegen wir, ob wir ihn noch gegen Pneumokokken immunisieren lassen (Wir wollten nicht beide Impfungen auf einmal machen). In den letzten Tagen ist der kleine Mann allerdings nicht so gut drauf, wobei ich nicht glaube, dass es von der Impfung kommt. Ich denke eher, es handelt sich um den nächsten Entwicklungsschub. Er ist quengelig, das Schlafen am Tag wird oft zum Kampf, nachts trinkt er immer noch dauernd und steht dann früher als sonst wieder auf. Ich hab mittlerweile ein echtes Schlafdefizit und würde mich über ein paar Stunden Schlummern am Stück und insgesamt mehr Stunden im Bett sehr freuen!

Am nächsten Sonntag wird Maximilian getauft. Ich bin, wie bereits einmal geschrieben, katholisch. Zu Jugendzeiten, als ich mich selbst noch finden musste, war ich in der Gemeinde aktiv. In den letzten Jahren jedoch hat sich meine Sicht auf die Kirche etwas gewandelt und ist kritischer geworden und mein Freund ist gar nicht getauft. Dennoch haben wir uns entschieden, dass unser Sohn dieses Sakrament empfangen soll. Nicht, damit er dauernd in die Kirche rennen muss, sondern damit er einen Rahmen hat, an dem er sich orientieren kann. Ich fand es vor allem als Kind sehr tröstlich, an Gott zu glauben und zu beten (Ich weiß, dass man das auch ohne Taufe könnte). Außerdem sind unsere Gesellschaft und der Jahreslauf (heute ist z. B. Pfingstmontag) durch das Christentum geprägt und ich finde es wichtig, dass Maxl weiß, dass Ostern und Weihnachten nicht wegen der Geschenke gefeiert werden und er zumindest an diesen Festtagen auch mal eine Kirche von innen sieht. Wenn er mit vierzehn religionsmündig ist und sagt: „Lasst mich in Ruhe mit diesem Verein!“ kann er natürlich austreten, wenn er möchte.

Aber nun geht es am Sonntag erst einmal ums Eintreten. Die Feier wird nur sehr klein. Zum einen, da unsere meisten Familienmitglieder nicht in Hamburg wohnen und zum anderen, da die, die hier wohnen, sich nicht verstehen. So geht es nach der Kirche nur kurz zum Brunchen und vermutlich wird die Stimmung dabei auch eher bescheiden. Das ist ziemlich schade, vor allem für Max und seine zukünftigen Feste. Positiv auf die Atmosphäre wird vermutlich sein Taufpate Stefan einwirken. Bei diesem handelt es sich um meinen „Fastverwandten“. Sein Papa war alleinerziehend mit ihm, als er meine Tante kennen und lieben gelernt hat. Die beiden haben geheiratet und so wurde Stefan, der ein Jahr jünger ist als ich, zu meinem Cousin. Wir haben uns bereits als kleine Kinder prächtig verstanden und er ist der Freund, den ich am längsten habe. Ein gemeinsames Kind später haben sich die beiden scheiden lassen, sodass wir uns einige Jahre nicht gesehen haben und nun offiziell nicht mehr verwandt sind. Mit 12/13 haben wir uns wieder gefunden und seitdem sehen wir uns jedes Jahr mindestens zwei Mal – was schon viel ist, da er in Bayern in der Nähe von Nürnberg lebt. Mein „Fastverwandter“ ist nett, humorvoll, kinderlieb und passenderweise auch katholisch und wird sicher einen guten Paten für Maxl abgeben. Zusammen mit seinem Vater kommt er bereits am Freitag nach Hamburg und ich bin schon gespannt, wie die Tage zusammen werden. Unser übliches Programm (von morgens bis abends unterwegs, Reeperbahn,...) müssen wir nun wohl etwas variieren.

Außerdem hat Maximilian schon vor längerem seine Füße entdeckt und spielt mit ihnen! In den Mund nimmt er sie allerdings (noch) nicht und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der kleine Dickspatz solche Verrenkungen machen soll. Zudem sind diese Woche unsere ersten Geschenke fürs Tagebuchschreiben eingetroffen, worüber wir uns riesig gefreut haben! Ein super schicker Autositz von Concord, den wir in ein paar Monaten sehr gut gebrauchen können und ein Schlafsack von Alvi. Von dem habe ich schon viel Gutes gehört und bin nun gespannt, ihn auszuprobieren. Der Name ist ja schon mal sehr passend: Baby-Mäxchen!

Alles Liebe, Mareike



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Kommentare von Lesern:

Gerd, Norddeutschland03.06.2009 11:07

Hallo,

wenn er den Brei nicht will, dann lass es mal eine ganze Weile. Je mehr man drängt, desto weniger wird es was. Locker bleiben, auch Dein Kleiner wird irgendwann nicht mehr gestillt werden. So mit 18 Jahren oder so ...... :-)

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