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Dammschutz: Du hast Angst vor einem Dammriss? Wie du mit Dammmassage diesen empfindlichen Bereich schützen kannst

Es ist ein intimer, verletzlicher Bereich und bei einer Geburt steht er plötzlich im Fokus: der Damm, das Gewebe zwischen Scheide und After. Wenn das Köpfchen des Kindes durchtritt, soll er möglichst elastisch und dehnbar sein, um nicht zu reißen.

In diesem Artikel:

Dammriss passiert oft unbemerkt unter der Geburt

Drei Viertel aller Frauen gebären nicht unverletzt. „Ich hatte bei beiden Kindern einen Dammriss. Doch unter den eigentlichen Geburtsschmerz habe ich den Moment des Risses gar nicht gemerkt“, berichtet Mama Susanne, die zwei Jungs zur Welt gebracht hat. „Diese Risse müssen aber weder tief noch schlimm sein, sie werden sofort versorgt und heilen innerhalb von wenigen Tagen ab“, beruhigt Hebamme Kareen Dannhauer in ihrem Ratgeber „Guter Hoffnung – Hebammenwissen für Mama& Baby“.

Dammriss heilt besser als Dammschnitt 

In Sachen Heilung ist der Riss gegenüber dem Schnitt deutlich im Vorteil. Ein Dammriss ist also eine relativ häufige Geburtsverletzung und diese Aussicht kann Schwangere verunsichern. Muss sie aber nicht, denn die Natur hat vorgesorgt: Der Hormonhaushalt zu Ende der Schwangerschaft macht das Gewebe weicher und nachgiebiger. Außerdem ist die Scheide äußerst dehnbar – du kannst sie dir wie einen Plisseerock vorstellen, der innen in winzige Falten gelegt ist und sich unter Druck enorm auffächert.

Dammmassage: Drei Übungen zur Geburtsvorbereitung

Mit einer Damm-Massage kannst du die Elastizität deines Dammes fördern und ihn so auf die Geburt vorzubereiten. Du imitierst du dabei das, was dein Baby bei der Geburt tun wird. Beginne in SSW 36 und wende die Massage am besten täglich für zehn Minuten an:

  • Dazu gibst du ein paar Tropfen Öl auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Den Daumen führst du locker bis zur Hälfte in die Scheide ein (entweder um den Bauch herum, oder wenn das nicht mehr möglich ist, in Seitenlage von hinten oder im Stehen, mit einem Bein auf dem Badewannenrand).
  • Du dehnst mit dem Daumen deinen Damm von der Innenseite aus in Richtung After, bis die Dehnung einsetzt. Du merkst das an einem kribbelnden, leicht brennenden Spannungsgefühl. Das ist nicht unbedingt angenehm, schmerzen soll es aber nicht! Taste dich langsam an eine erträgliche Dehnung heran.
  • Halte diese Spannung und streiche mit sanftem Druck hin und her. Stell dir das Ziffernblatt einer Uhr vor. Deine Finger bewegen sich im Bereich zwischen vier und acht Uhr. Versuche, das Dammgewebe zwischen dem innen liegenden Daumen und den außen liegenden Fingern zu massieren. Eine Minute – dann Pause. Wiederhole dies ein paar Mal, mal mehr in der Mitte, mal mehr seitlich.

Dammschutz: So schonst du das Gewebe zwischen Scheide und After

Eine Art Anti-Dammschnitt-Trainer – noch dazu ein sehr effektiver – ist das Epi-No. Das ist ein Silikonballon, der in die Scheide eingeführt und bei jedem Mal etwas mehr aufgeblasen wird. Dadurch dehnt er das Dammgewebe.

Wähle eine Gebärhaltung, die den Damm schont. Dazu ist die Rückenlage nicht günstig, denn dabei lastet alles Gewicht auf dem Damm. „Auch die tiefe Hocke ist bei Erstgebärenden nicht ratsam“, so Kareen Dannhauer. Eine kniende Stellung wie im Vierfüßlerstand entlastet den Damm. Auch in der Badewanne ist das Gewicht besser verteilt, das warme Wasser entspannt das Gewebe zusätzlich.

Warme Kompressen oder Öle, intuitives und reflexgesteuertes Herausschieben statt Pressen, das alles schont den Damm und beugt einem Riss vor. Deine Hebamme leitet dich bei der Geburt an und hilft dir aktiv deinen Damm zu schützen.