Seit 42 Jahren habe ich meine Cousine nicht mehr gesehen, nun hat sie mich bei facebook gefunden.
Hallo, ihr Lieben!
Ganz herzlichen Dank für die netten Worte zu meinem Tagebucheintrag von letzter Woche. Ich freue mich immer sehr über eure Rückmeldungen. Ja, Anni und Julia, ich bin auch sehr überrascht und glücklich über den Verlauf der Schwangerschaft. Meine erste war mit mehr Problemen verbunden, z.B. weitaus größerer Gewichtszunahme, Wasser in den Beinen, Bluthochdruck,... Mein Bauch in der ersten Schwangerschaft war auch nicht so schön nach vorne geformt, Luise, da war ich irgendwie rundherum schwanger wie bei einem Rettungsring. Deshalb war ich auch anfangs sehr skeptisch, ob und wie ich weitere 3 1/2 älter dann auch noch eine Zwillingsschwangerschaft durchleben soll. Aber alles ist gut und manchmal denke ich auch "man wächst mit seinen Aufgaben". Da ich mich ja täglich um die "Große" kümmern muss, bleibt ja auch nicht so viel Zeit, sich Gedanken um die Schwangerschaft zu machen oder sich hängen zu lassen. Dazu bin ich auch nicht der Typ, glaube ich.
Das Highlight meiner Tagebuchwoche war eine vollkommen unerwartete Freundschaftsanfrage bei facebook. Eine Angelika mit mir unbekanntem Nachnamen hatte mich angeklickt. Gerade als ich sie fragen wollte, woher wir uns denn kennen, flatterte eine lange Nachricht von ihr in mein Postfach. Sie hatte von mir in einem Euskirchener Werbeblatt gelesen und stellte sich als meine Cousine vor. Ihre Mutter war die jüngere Schwester meines Vaters. Nach dem Tod meiner Großmutter (da war ich 8 Jahre alt) gab es einen unschönen Streit um das Erbe, in dessen Folge sich die Familie so voneinander entfernte, dass wir beiden uns vollkommen aus den Augen verloren. Umso mehr freut es mich, dass sie nun so spontan schreibt und sich sichtlich genauso über ihre Entdeckung freut, wie ich.
Die vergangene Woche habe ich mich fleißig um Hof und Garten gekümmert. Der vom Gynäkologen verschriebene Gürtel ist Gold wert, seit ich ihn am Dienstag angepasst bekam, macht mir die Symphysenlockerung kaum noch Probleme. Ich habe sogar die Terrasse, den Gartenweg und die Hofeinfahrt mit dem Hochdruckreiniger sauber bekommen. Bücken geht nicht mehr so gut, das Unkraut muss sich also noch ein paar Wochen gedulden. Aber die Wasserspiele haben mir große Freude gemacht, das ist eine Arbeit, bei der man sofort Ergebnisse sieht, die noch dazu viel länger anhalten als die Ergebnisse eines Bügelabends oder eines Putzvormittags.
Die Babys haben jetzt wohl das Radfahren für sich entdeckt, wenn ich ruhig sitze, bekomme ich immer wieder klar erkennbare Fußkonturen in die Bauchdecke gedrückt. Das sieht zum Piepen aus, leider haben wir es noch nicht fertig gebracht, davon ein Foto zu machen. Denn meiner Tochter ist es in diesen Situationen wichtiger, den beiden unter den Füßchen zu kitzeln...
Endlich habe ich es geschafft, meine Kliniktasche fertig zu packen. Das wurde auch langsam Zeit, die meisten Kliniktaschen warten ja schon viel früher im Flur auf den Geburtstermin. Nun wandern nur noch zwei zuckersüße Erstlingssets in die Tasche, die meine Mutter am Freitag für die beiden gekauft hat. Bestimmt werdet ihr sie beim ersten Foto aus der Klinik zu sehen bekommen.
Ich wünsche euch eine sonnige Woche und alles Gute
Eure Ingrid