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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
38. Schwangerschaftswoche

Countdown?

So, nun läuft wohl der Countdown…38 Schwangerschaftswochen sind vollendet und morgen beginnt die 39.SSW! :)
Demnach ist unser Kleiner ab jetzt ein „termingerechtes“ Baby, wie man so zu sagen pflegt…

Seit gut zwei Wochen haben sich die Wasseransammlungen in meinen Beinen vermehrt…und vor allem bei dem warmen Wetter schwellen meine Füße (auch die Zehen und das ist echt unangenehm, da die Zehen sich dann kaum noch bewegen können) derart an, dass ich kaum mehr in meine bequeme Treterchen reinpasse und abends in der Dusche fühle ich mich an „zarte“ Elefantenknöchel erinnert (ich habe heute ebensolche beim Spaziergang im Tierpark mit meinen „verglichen“)…
So passt mein Ehering mittlerweile auch nicht mehr auf den Ringfinger und ist daher auf den kleinen Finger gewandert.
Mandy beruhigte mich, dass diese Wasseransammlungen in den ersten Tagen nach der Geburt wieder schnell verschwinden…

In der Nacht zum Dienstag hat es bei uns wieder gewittert und der Kleine in meinem Bauch hat wieder erstaunlich viel gestrampelt, sogar so viel, dass ich davon wach wurde (was bisher noch nicht der Fall war)…
Doch nach etwa einer halben Stunde hatte sich das Gewitter entfernt und der Kleine war auch wieder ruhiger geworden, vielleicht auch, weil der Papa seine Hand auf den Bauch gelegt hat, das scheint den Kleinen nämlich ohnehin immer zu beruhigen. ;)

Das CTG am Freitag haben wir mit 10 (von 10 möglichen!) Punkten absolviert ;)
Kleiner Nachtrag zu letzter Woche:
Meine Frauenärztin sagte doch: „ Er wird wohl nicht durchrutschen“ aber wenn die Wehen kommen, sollten wir uns auch auf den Weg machen und nicht so lange warten…denn sonst erblickt er das Licht der Welt wohl doch noch im Taxi, Krankenwagen, U-Bahn…

Am Freitag bin ich ganz emsig gewesen (ich fühlte mich so voller Energie wie schon lange nicht mehr!), habe noch einmal die Wohnung geputzt und bin abends sogar noch mit Freunden aus gewesen – die Männer absolvierten ihre erste „Rückbildungsgymnastik“ beim Bouldern, klettern in geringer Höhe, gesichertes landen auf dem Boden durch dicke Matratzen. Daniel meinte, er wolle schon mal anfangen, seinen Bauch wieder in Form zu bringen… ;)
Denn er habe doch in den letzten Monaten einen richtig „dicken“ Bauch gekriegt. Na ja, wenn er meint. Ich bin da wohl im Moment ohnehin nicht so wirklich objektiv – und an meinen Bauch kommt er ja auch nicht im Geringsten ran! :)
Wir Frauen, d.h. Mandy und ich haben unsere Männer begleitet und ein paar Schnappschüsse gemacht, ich allerdings nur mit dem Handy, denn unser alter Fotoapparat (am letzten Donnerstag haben wir noch ein kleines Fotoshooting mit gaaanz dickem Kugelbauch von mir gemacht, den Film habe ich heute zum entwickeln gebracht – bin gespannt!) hat den Geist aufgegeben bzw. knipst nur noch, wenn er Lust dazu hat…nicht sehr verlässlich! Wir sind ja schon lange Monate auf der Suche nach einer neuen digitalen Kamera, aber irgendwie sind wir noch nicht so ganz dazu gekommen…
Daniel hat versprochen, in der nächsten Woche eine neue Kamera zu besorgen --- damit wir dann auch unseren Kleinen, wenn er da ist, auf dem Bildschirm erfassen können!!!
Am Freitag Abend haben Mandy und ich jedenfalls unsere Blicke über unsere Männer und die Kletterwände schweifen lassen und beobachtet wie sich unsere beiden Kerle in Affen verwandelten und an der Kletterwand „abhingen“! ;)
Und ich habe wieder richtig Lust bekommen, mit zu klettern. Ich habe zwar erst vor zwei Jahren einen Schnupper-Kletterkurs mitgemacht und kenne mich noch nicht mit dem Sichern aus, aber auch ungesichertes Klettern (sog. bouldern) macht mir riesig viel Spaß! Man kann da auch so richtig gut „abhängen“, Nachteil an diesem Sport ist nur, dass es recht kostenintensiv ist (Eintritt 14,-€ plus Ausrüstung, auf alle Fälle Schuhe 3,-€), aber es trainiert nicht nur die gesamte Körpermuskulatur (die bieten übrigens auch eine Rückenschule an und manche Krankenkasse übernimmt sogar die Kosten!), insbesondere Schultern & Arme (die Beine mehr beim gesicherten Klettern), sondern auch so ganz nebenbei das Selbstbewusstsein und mitunter auch die „Lachmuskeln“, wenn wieder einmal mehr „Fallobst“ von der Wand fällt…(keine Angst, die Landung ist weich!)
Nun denn, am Freitag war zugucken angesagt und wir beiden Frauen quatschten dann doch wieder über das Thema Nummer Eins – KINDER! ;)
Über evt. Anzeichen, bzw. Vorankündigungen der Geburt, die Mandy wohl nicht so verspürt hatte (bei ihr führte ein Blasensprung zu einem vorgezogenen – ursprünglich zwei Wochen später terminierten – Kaiserschnitt wohl wegen Steißlage der Kleinen), über die ersten Tage und Wochen mit Kind, darüber, dass Frau/Mann sich VOR der Geburt des Kindes nicht so wirklich ein Leben „danach“ – mit Kind (noch dazu dem eigenen!!!) – vorzustellen, also jedenfalls nicht so „richtig“. Und dass sich dann doch ganz „schnell“ (einige Tage, Wochen?) eine Familie entwickelt…
Apropos Blasensprung: ich trage jetzt immer ein paar Binden mit mir rum, für den Fall, dass ich unterwegs „überrascht“ werde?!
Beim Klettern war übrigens auch eine junge Familie, die ihr kleines Kind mitgebracht hatte (wir schätzten die Kleine auf ca. 3-4 Monate, sie konnte sich noch nicht so ganz von alleine vom Rücken auf die Seite drehen, zeigte aber schon deutliche Impulse dazu) und während des Kletterns auf einer Krabbeldecke, abseits der Kletterwände, „geparkt“ hatten…die Kleine beschäftigte sich eingehend mit ihrer Rassel und quiekte ab und zu friedlich vor sich hin… :)
Das geht also auch mal. :)

In der Nacht zum Samstag:
Ich dachte schon „jetzt geht’s los…“ denn der Kleine fing an zu strampeln und machte einen Radau im Bauch, dass ich dachte, er wolle jetzt bitte „raus“.
In gleichem Maße verspürte ich starke „Bauchschmerzen“ und ein kräftiges, nicht nachlassendes Ziehen im Kreuzbein, schnaufte immer mehr vor mich hin und befühlte meinen Bauch, der hart wie ein Holzbrett war…
An Schlaf war jetzt nicht zu denken – ich dachte daran, was ich noch schnell in die Kliniktasche packen musste, nämlich meinen Mutterpass, den ich am Tag zuvor in meiner Handtasche mitgenommen hatte und bereitete mich gedanklich schon einmal auf den Weg zum Krankenhaus vor. Ich nahm mir vor, eine halbe Stunde zu warten und wenn sich bis dahin nichts verändert habe, wollte ich Daniel wecken…
An dieser Stelle ein kleiner Einschub, warum Daniel im Arbeitszimmer schlief ---
Es geht dabei um ein mir unliebsames Thema: das Schnarchen:
Es wird immer schlimmer…
Daniel hatte in der Nacht aufgegeben, denn nachdem er mich irgendwann (er meinte, er habe dazu eine gute halbe Stunde gebraucht!) wach bekommen hatte, unterbrach ich mein Schnarchen lediglich für einige Sekunden bis ich wieder einschlief, um dann erneut geräuschvoll weiter zu machen! Daraufhin entschied er sich, für ein paar ruhige Stunden ins Arbeitszimmer umzuziehen! Schnief, so war ich alleine im großen Bett. Dafür machte unser Kater etwas, das er sonst nie macht (jedenfalls nicht nachts), er schlich sich in unser Bett und zeigte sich sehr solidarisch, indem er sich von meiner produzierten Schnarchkulisse nicht davon abhalten ließ, sich neben mich zu legen und zu schnurren…
Jedenfalls bemerkte ich beim nächsten Aufwachen ein ungewöhnlich starkes Ziehen im Bauch und Kreuz und viel Bewegung im Bauch…und mir wurde wieder etwas übel.
Dieses Mal vermutete ich, dass es nun doch „andere“ Wehen seien, die da kämen, also „richtige“. So wartete ich eine halbe Stunde ab, es hatte sich nichts verändert und ich beschloss eine weitere halbe Stunde abzuwarten…
Aber – ich schlief während dieser halben Stunde wieder ein und Samstag früh gegen halb sieben als ich wieder aufwachte, war wieder einmal mehr Ruhe eingekehrt und die ziehenden Unannehmlichkeiten hatten sich auch verringert (ansonsten verspüre ich weiterhin täglich regelmäßiges Ziehen, v.a. im Kreuz…) und meine Übelkeit (die nachts manchmal wieder auftaucht) war weitgehend verschwunden…
Ich habe nun beschlossen, mich abzulenken. Abzulenken von den Gedanken, die doch anfangen nur noch um den Kleinen bzw. mehr noch um seine Geburt, sein Ankommen auf dieser Welt und der Zeitpunkt, zu kreisen.

Ich werde mich in den nächsten Tagen mit Dingen beschäftigen, für die mir, sobald der Kleine da ist, jegliche Zeit und Muße fehlen wird…
So sortiere und ordne ich wichtige Unterlagen, räume meinen Laptop auf – ich habe nämlich festgestellt, dass häufig, wie durch Zauberhand, wichtige Zettelchen und Dokumente ihren Weg nicht in den passenden Ordner o. ä. finden, sondern stattdessen später irgendwann irgendwo anders wieder auftauchen, wo sie im Grunde nix verloren haben und wo ich sie vor allem auch nie finde, wenn ich danach suche.
Also ich widme mich derzeit der Ordnung und Organisation!
So habe ich auch schon eine Liste erstellt, auf der unsere späteren potentiellen Babysitter (na ja, zugegeben, unser Knirps drängt immer wieder in den Vordergrund, funktioniert schlichtweg nicht mit der Ablenkung!) stehen – damit wir diese bei Bedarf schnell bei der Hand haben.
Auch habe ich mir schon ein paar Übungen zur Rückbildung (ha, schon wieder! ;) rausgesucht. Ja, gewiss, damit ist noch Zeit, aber ich lege mir lieber jetzt schon alles bereit, denn wer weiß ob ich dazu später überhaupt noch komme.
Gestern habe ich mir noch in aller Ruhe die Fingernägel geschnitten & gefeilt (mit den Zehennägeln ist das leider ziemlich anstrengend geworden) – war vielleicht das letzte Mal?!

Und sowieso und überhaupt denke ich in diesen Tagen häufiger, ob dieses oder jenes was ich tue, das „letzte“ Mal ist --- OHNE den kleinen Knirps?!
Und dann fängt wohl alles von vorne an – nur eben irgendwie ganz anders.
Der letzte Spaziergang im Tierpark allein mit Daniel, denn den Kleinen nehmen wir dann in den ersten Wochen/Monaten ganz gewiss immer mit.
Das ist auch so ein Thema für sich – das jede Mutter, jeder Vater etwas anders sieht. Vielleicht ändert sich ja meine Sichtweise darauf auch noch, aber ich kann mir im Moment nicht(!) vorstellen, meinen Kleinen, wenn er denn dann (endlich!) da ist, nach wenigen Tagen zu meiner Schwiegermutter (meine Mutter möchte ich davon leider gleich ganz ausnehmen) zu geben, auch nicht für „wenige Stunden“. Aber das würde wohl auch gar nicht gehen, wenn es bei unserem Knirps und mir mit dem Stillen klappt – was ich mir zutiefst wünsche! Ich glaube, dass das Stillen doch mitunter eine andere Tiefe in der Mutter-Kind-Bindung bewirkt als es mit Fläschchen und Nuckeln möglich ist. Gewiss, manchmal mag es schlichtweg – aus welchen Gründen auch immer – nur mit dem Fläschchen klappen und auch ohne zu stillen, gelingt gewiss eine intensive Mutter-Kind-Bindung. Aber ich wünsche mir, dass ich unseren Kleinen stillen kann…(auch ob der Anstrengungen die damit wohl verbunden sind…und die ich jetzt noch nicht spüre)

Die Aufregung steigt, meine Schwiegermutter ruft beinahe täglich an, um nachzufragen wie es mir so gehe und ob sie denn nun schon Großmutter sei…dabei hat sie doch schon eine Enkelin (die Tochter ihrer Tochter) von zwei Jahren! Aber sie scheint so aufgeregt als wäre unser Kleiner jetzt bald ihr erstes Enkelkind! :)
Auch wenn ich an manchen Tagen ein wenig genervt bin von ihrer gleichen Frage: „Und – wie geht’s dir?“, gefällt mir doch auch ihre Vorfreude sehr. :)
Bei unseren Freunden ist das im Moment ganz ähnlich, wenn wir telefonieren, wird sofort gefragt ob es denn schon soweit sei??? Ob wir denn schon alles vorbereitet hätten, Wäsche gewaschen, Windeln eingekauft, etc. und zum großen Erstaunen antworten wir inzwischen, dass sogar die Kliniktasche fertig(!) gepackt und bereit zum mitnehmen neben dem Bett steht. Für gewöhnlich sind wir nämlich immer – egal ob auf Reisen oder kleineren Ausflügen – unglaublich schlecht (wenn überhaupt) vorbereitet und ganz und gar nicht ausgerüstet. Das fängt bei einer Flasche Wasser an, geht über regenfeste Kleidung oder auch nur einen Schirm (obwohl wir schon so oft von Regen „überrascht“ und durchgeweicht gewesen sind!) bis hin zu einer genauen Adresse wo wir uns treffen wollten, der Zettel liegt dann meist gut und warm zu Hause auf dem Tisch (oder ist gänzlich auf unerklärliche Weise verschwunden) und gleich daneben natürlich auch das Handy…Ach ja, da mussten unsere lieben Freunde schon so manches mitmachen… ;)
Deshalb stellen wir uns ja jetzt bald auch der Herausforderung, uns mit unserem Kind dann (fast?) immer gut vorbereitet und ausgestattet mit allem Nötigen aus unseren vier Wänden zu begeben…

In diesen Tagen mache ich täglich eine Entspannungsübung zur Lockerung des Beckens…denn der Kleine darf & kann sich ja jetzt jederzeit auf den Weg nach draußen machen und vielleicht erleichtert dies ja den beschwerlichen Weg.
Zudem mache ich jetzt täglich bewusste Atemübungen – d.h. ganz nach dem Motto, den eigenen Atem „einfach“ frei kommen und gehen (=fließen) zu lassen. Ich hoffe, dass mir diese Übungen dabei helfen, in den entscheidenden Minuten/Stunden der Geburt, dann weiter zu atmen und eben nicht vor Angst/Schmerz o. ä. zu verkrampfen und die Luft anzuhalten.

Inzwischen werde ich täglich, auch wenn meine Spaziergänge noch so kurz sind, sei es beim Einkauf im Supermarkt um die Ecke oder in der Bibliothek – da bin ich schon Stammkundin, leihe ich mir doch alle drei, vier Tage neue Krimi-Hörbücher, Schnulzen-DVDs (tun mir irgendwie richtig gut ;) oder auch Bücher übers Stillen, stricken…aus, angesprochen wann der Termin sei? Es sei ja wohl nicht mehr so lange?!
Nein, ist es wirklich nicht mehr!
Nämlich nur noch läppische zwei Wochen, es sei denn, der Kleine lässt sich jetzt noch mehr Zeit…

Eines noch:
In den letzten Tagen habe ich manchmal die Möglichkeit, den Fuß von dem Kleinen richtig zu ertasten – in 3D sozusagen! Er dreht dann sein Füßchen richtig! Das ist wirklich wahnsinnig aufregend, nicht „nur“ die Fußsohle oder den Hacken zu tasten, sondern die ganze Ferse mitsamt Zehen z. B. oder Hacken und Fußsohle!!! :)

Beim gemeinsamen Frühstück (mit Leinsamen, erleichtert die Verdauung ungemein und im Volksmund heißt es, dass „die Kinder dann besser flutschten“! ;) mit Silke besprechen wir eine körperliche Veränderung, die mir Mitte der Woche aufgefallen ist…mein Bauchnabel hat sich irgendwie wieder nach innen „gezogen“, also bisher wölbte er sich ja deutlich nach außen, doch jetzt sieht er aus wie immer?!
Silke machte große Augen und berichtete dann, dass es bei ihr ganz ähnlich gewesen sei. Ihre Frauenärztin habe ihr damals erklärt, dass ihr Kleiner (auch ein Junge) sich nun zurück ziehe, sich sammeln würde, ehe er dann „richtig loslege“…
Und ihr Sohn sei dann drei Tage später gekommen…
Hm?!
Also vielleicht sammelt mein kleiner Knirps auch gerade seine Kräfte?!
Bin gespannt wie lange Zeit er sich dafür nimmt… ;)

Bis bald,

seid alle herzlich gegrüßt,

euer Marlen



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