Keine besonders guten Nachrichten für uns und Eddie zeigt uns jetzt wo es lang geht.
Hallo,
eine schöne neue Woche.
Der Montag begann mit schlechten Nachrichten. Alles lief morgens wie gehabt. Der Papa machte sich mit Ella in den Kindergarten auf, um dann postwendend wieder zu Hause aufzuschlafen. Als er so nach einer viertel Stunde mit Ella im Schlepptau in der Türe stand, ging ich vom schlimmsten aus. Ich fragte, ob es nicht etwa einen Covid-19-Fall in der Kita gegeben hatte. Nein, natürlich nicht. In der Kita war eingebrochen worden wie in vielen anderen Kitas in Chemnitz und im Erzgebirge. Warum bricht man in eine Kita ein? Jedenfalls seien die Räume so verwüstet worden, dass ein normaler Betrieb zumindest am Montag nicht stattfinden würde. Na ja, keine guten Nachrichten, aber immerhin würde es weiter gehen und Eddies Eingewöhnung war nicht in Gefahr.
Später am Nachmittag erreichte uns die Hiobsbotschaft nun doch. Eine Erzieherin wäre Covid-19 positiv getestet worden und die Kita sei bis 11.11. geschlossen und alle Kinder müssten in Quarantäne. Tolle Wurst. Eddies Eingewöhnung war um noch eine Woche verschoben. Langsam wird mir Himmelangst. Und je öfter die Sache verschoben wird, umso mehr rennt uns die Zeit davon. Warum muss man wegen einem Fall gleich die ganze Kita zu machen? Und warum wird bei steigenden Zahlen nicht wieder das geschlossene Konzept eingeführt? Doof für Erzieher, aber besser für Eltern. Am Nachmittag kam der Anruf vom Gesundheitsamt. Ella müsste in Quarantäne, der Rest der Familie darf wie gehabt nach draußen gehen und das normale Leben weiter leben. Über die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen lässt sich streiten. Ich musste erst einmal an die frische Luft und ging eine riesige Runde mit Eddie. Dann haben wir noch ein bisschen Google befragt, wie so eine Quarantäne aussehen soll. Die betroffenen Personen müssten separiert werden. Sollten wir jetzt Ella in ihrem Zimmer versauern lassen, weil eine Erzieherin von der wir nicht mal wissen, ob sie überhaupt Kontakt hatte, positiv war? Das brachten wir nicht übers Herz. Und da Ella schon ewig keinen Schnupfen mehr hatte und auch sonst keine Symptome zeigte, kuschelten wir wie gehabt. In letzter Zeit hatte sie es besonders gebraucht. Sie war ziemlich aufgekratzt gewesen und fing auch an an den Fingern zu knaubeln.
Am Dienstag machte ich allein mit Eddie den Großeinkauf für die ganze Woche. Im Laden war kaum jemand und es war sogar entspannter als sonst gewesen. Auf einem riesigen Zettel hatte ich alles stehen und konnte nacheinander alles abarbeiten, während Eddie sich im Wagen räkelte. Nächste Woche werden wir es wieder so machen, wenn ich die Einkäufe für den Geburtstag erledigen muss. Eddie hatte wieder einige neue Fähigkeiten in letzter Zeit entwickelt. Er ist mutiger geworden und robbt seiner Schwester ins Kinderzimmer hinter her. Während sie malt, spielt er mit Autos. Die haben es ihm einfach angetan. Er ahmt sogar die Autogeräusche nach. Außerdem hat er jetzt seine Zeigefinger entdeckt. Die eignen sich einerseits perfekt zum in die Nase stecken und zum anderen zum Zeigen. Er reckt immer beide Finger in die Luft und will die Sachen benannt haben. Das ganze geht auch anders herum, wenn man ein Buch aufschlägt und er auf etwas zeigen soll, tippt er meistens das richtige an. Letztens hat er Ella sogar auf einem Gruppenfoto entdeckt und sich gefreut wie ein Schneekönig. Kommunikativ ist er jedenfalls.
Am Mittwoch hing Ella ganz schön durch. Weil das Wetter schön war, haben wir sie einfach geschnappt und sind mit ihr und Eddie in unseren Garten gefahren. Wir waren schon ewig nicht mehr da. Wir mussten noch einiges erledigen, wie zum Beispiel die Hollywood-Schaukel unterstellen. Außerdem habe ich es geschafft, die verwelkten Stauden zurück zu schneiden. Sonst hatten wir ja noch unsere Rutsche und den Sandkasten. Eddie hatte sich schon wieder den meisten Sand in den Mund gesteckt und einmal war er sogar gerutscht. Außerdem konnten wir so Ball spielen. Die Empfehlung des Gesundheitsministeriums ist übrigens Kindern gegen Langeweile und Bewegungsmangel ein Springseil zu kaufen. Ich frage mich, wo sie in unserer engen Wohnung Springseilspringen soll, ohne irgendwas kaputt zu machen, auf Eddie zu springen oder einen Wellensittich zu ärgern. Ich weiß, dass es nicht erlaubt war in den Garten zu fahren, aber immerhin war der Bescheid auch nicht im Briefkasten und mir geht das Seelenwohl vor. Wir waren die einzigen im Garten.
Am Donnerstag war sie noch aufgekratzter. Ich bin mit beiden in einen Wald gefahren. Es ist der einsamste, den ich kenne und unter der Woche ist kaum jemand dort. Wir sind spazieren gegangen, damit sie an die frische Luft kam. Außerdem haben wir eine Hütte für den Igel gebaut und haben ein Reh und ein Eichhörnchen gesehen. Eddie pennte mal wieder. Ich denke ihm tat die Waldluft auch gut.
Ansonsten haben wir diese Woche viel gebastelt. Ich habe die Bügelperlen heraus gekramt und wir haben einen neuen Untersetzer für die Oma gemacht. Außerdem mit Moosgummi gebastelt. Ich bin am überlegen was wir noch so anstellen könnten. Wir haben sogar schon Eddies Geburtstag nächste Woche durchgespielt, inklusive Kinderdisko.
Außerdem gab Donnerstag noch eine schlechte Nachricht für mich. Die Stadt Chemnitz hat abgesagt. Ich habe mir so etwas schon gedacht. Ich war Herbert Grönemeyer ziemlich unsympathisch, hatte vor Aufregung dezenten Gedächtnisverlust und konnte nicht sein, wie ich bin. Positiv ist immerhin, dass ich nicht all zu doof bin und den Test geschafft habe. Für’s nächste Jahr möchte ich gern ein autogenes Training machen, um meine Aufregung unter Kontrolle zu bekommen. Die Gespräche laufen immer schlecht. Weiter bewerben werde ich mich im Januar. Bis jetzt waren keine schönen Stellen dabei. Und wenn das alles nichts wird, ziehen wir eben um im nächsten Jahr. Und wer weiß vielleicht ist es auf Arbeit auch nur halb so schlimm, wenn man erst einmal wieder dort ist. Ich hoffe nur, dass ich arbeiten kann und die Kita nicht dauernd geschlossen ist. Und wie heißt es so schön? Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
Nächste Woche ist es schon soweit. Eddie wird ein Jahr alt. An seinem Geburtstag darf er sich das erst Mal die Kita anschauen. Die Feier wird recht klein werden. Es kommen nur Oma und Opa. Ich denke, wir werden es trotzdem schön haben.
Und nun war’s das auch schon fast mit dem Tagebuch. Ein bisschen wird es mir schon fehlen.
Macht es gut bis bald,
Marie
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Dir alles Gute,
Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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Foto: Privat
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