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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

13. Woche

Corona mit Baby

Kuscheln verboten - Abstands- und Hygieneregeln mit Säugling einhalten.

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ihr bereits wisst, hat es mich erwischt. Wie gefühlt im Moment jeden Zweiten den ich kenne. Das Corona-Virus macht vor niemandem halt. Was habe ich mich bemüht und mich eingeschränkt. Und trotzdem… Ich fuhr zu einem Seminar, alle waren dort geimpft und in dem großen Raum hatte jeder seinen eigenen Tisch mit viel Platz dazwischen. So weit, so gut – kam mir ziemlich „sicher“ vor. Leider haben diese Maßnahmen aber wohl nicht ausgereicht. Da fährt man einmal weg und zack … naja. So ist es nun einmal. Mir geht es ganz okay, oder sagen wir es anders: Ich war schon mal schlimmer krank. Halsschmerzen und ein wenig Gliederschmerzen, Schnupfen und Müdigkeit – wie eine Grippe eben. Das Corona bei mir so mild verläuft, habe ich wohl auch meiner kürzlich erhaltenen Booster-Impfung zu verdanken. Ich hatte mich außerdem in den letzten Schwangerschaftsmonaten extra gegen Corona impfen lassen, damit Ida den mir sehr wichtigen Nestschutz erhält. Das hat sie wohl tatsächlich davor bewahrt sich nun anzustecken. Zumindest geht es ihr gut. Sie hustet am Tag ein bis zwei Mal und das war es. Sie ist gut drauf, lacht und hat immer volle Windeln. Mit dem Trinken ist es im Moment etwas schwierig, aber sie trinkt, wenn wir sie erst einmal dazu gebracht haben. Daher ist es auch sehr praktisch, dass Idas Papa (mit seinem kleinen Finger) die ganze Woche vorsichtshalber im Homeoffice ist, mich unterstützen kann und Ida die meiste Zeit des Tages zu betreuen. Ida bevorzugt nämlich weiterhin zum Nuckeln ihren Daumen oder den kleinen Finger von ihrem Papa.

Wir haben uns voneinander etwas abgesondert und verbringen wir die meiste Zeit des Tages in getrennten Zimmern. Ich sehe die beiden nur, wenn Ida etwas trinken möchte. Wieso das Stillen nicht gut läuft? Ich weiß es nicht… Vielleicht liegt es an der Maske, die ich beim Stillen trage, um sie nicht anzustecken oder es sind doch die einschießenden Zähne. Denn Ida kaut wie verrückt auf ihrer Faust herum und sabbert. Durch den Mundschutz kann Ida meine Mimik nicht lesen und lächelt mich immer wieder vorsichtshalber an, um die Lage zu checken. Ich vermute, dass sie mein Lächeln erahnen kann, da sich bei einem Lachen die Augen ja auch fröhlicher zeigen. Es verwirrt sie etwas, aber sie hat sich im laufe der Woche daran gewöhnt. Für mich ist es sehr schwer, nicht für mein Kind da sein zu dürfen. Wir möchten kein Risiko eingehen. Deswegen sind die Mama-Ida-Zeiten auf ein Minimum reduziert. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag mit meinem Baby auf dem Sofa gekuschelt, aber das geht natürlich nicht. Nur wenn der Papa eine Videokonferenz hat ist Ida bei mir. Ich habe sie dann hauptsächlich im Laufstall abgelegt, um sie nicht zu nah bei mir zu haben. Das gefiel ihr nicht so gut, und mir auch nicht, aber sicher ist sicher. Ich konnte leider auch nicht 24/7 mit dem Mundschutz am Laufstall stehen und sie bespaßen, da ich schlecht Luft bekam und sehr schnell erschöpft war. Da merke ich: Corona kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bin sehr froh, wenn diese blöde Krankheit überstanden ist und ich mein Baby wieder ohne Sorge umarmen und küssen kann. Nachts habe ich natürlich weiter gestillt. Ich habe mit Ida im Schlafzimmer geschlafen. Die Tür haben wir für eine gute Luftzirkulation offengelassen. Das hat anscheinend ausgereicht. Der Papa hat im Arbeitszimmer übernachtet.

Etwa Mitte der Woche fing meine Nase an ununterbrochen zu laufen. Das stellte mich vor eine Herausforderung. Denn genau an diesem Tag hatte mein Partner eine Videokonferenz nach der anderen. Ich kam aus dem Händewaschen gar nicht mehr heraus. Ida war an dem Tag sehr quengelig – vermutlich wegen ihrer Kieferschmerzen durch die einschießenden Zähne und ich habe sie sehr oft auf den Arm genommen. Also bestand mein Tag darin, hin und her zu laufen, die Nase zu putzen, die Hände zu waschen und die Maske aufzusetzen – und das in Dauerschleife. Das war sehr anstrengend, hat mir aber meine Angst genommen, dass man krank nicht für sein Baby sorgen kann. Denn das geht. Man schafft es trotzdem. Und Mamas nehmen sich nicht frei… da muss ich etwas lachen und an die bekannte Fernsehwerbung denken.

Ida hat in dieser Woche wieder etwas Neues gelernt. Sie greift nun immer häufiger zu. Ob das gezielt geschieht? Ich bin mir noch nicht sicher. Sie befühlt jetzt mit großem Interesse Kleidung und findet es sehr witzig ihr Oberteil hoch- und runterzuheben. Sie greift nach meinem Pullover und meinen Haaren und lässt diese auch nicht mehr los. Das Loslassen ist für sie anscheinend etwas schwieriger, oder sie möchte es schlicht nicht. Bei ihren täglichen Spielzeiten mit dem Papa ist sie fröhlich wie immer und brabbelt und lacht, während sie wie ein Flugzeug durch die Wohnung „fliegt“. Sie brabbelt allerdings auch, wenn sie allein in ihrem Laufstall liegt. Ich vermute sie erzählt den Ponys an ihrem Mobile von ihrem Tag. Dabei steigert sich täglich ihre Lautstärke. Manchmal versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Die kleine Quasselstrippe kommt wohl doch ganz nach der Mama.

Liebe Grüße


Julia



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