Wo man auch hinblickt, es herrscht Chaos
Vermutlich wiederhole ich mich, wenn ich hier anbringe, dass bei uns Chaos herrscht. Verliert man als Familie einmal die Grundordnung, dann ist es mühsam sie erneut zu erlangen. Typisch für die heutige Gesellschaft, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich versuche alles zu optimieren. Den Haushalt, die Erziehung und auch mich, aber das ist ein eigenes Thema.
Ich bemühe mich in Routinen zu finden, die mir das Erhalten von Ordnung erleichtern. Aber wie das mit Kindern so ist, scheitere ich spätestens nach drei Tagen, da ein Kind krank ist oder eine andere ungeplante Änderung in unserem Leben eintritt. Obwohl ich nun schon fernab von jedem Perfektionismus im Haushalt bin, sind manche Aufgaben nun mal notwendig. Einer meiner größten Feinde ist dabei der Abwasch. Ja, ich habe eine Spülmaschine, und dennoch gibt es immer eine kleine Menge zum Abwaschen. Und diese Menge steigert sich über die Tage zu einem fast unerreichbaren Berg. Ein Berg, den ich ständig erblicke und dennoch nicht gegen ankomme. Zeit ist eh Mangelware und Zeit ohne bzw. mit schlafendem Kerlchen noch mehr. Schläft er in der Trage ist es auch ein Ding der Unmöglichkeit vorgebeugt zu stehen, zumindest wenn ich noch ein paar Tage einen intakten Rücken behalten will. Somit bleibt mein optimistisches Ziel, die Küche jeden Abend sauber zu haben, aktuell noch in weiter Ferne. Aber auch die Tätigkeiten, die mit Krabbelkind im Haushalt machbar wären, kommen auf die lange Bank, damit zumindest die elendigen Wäscheberge stetig abgearbeitet werden können.
Im krümeligen Haus rumlaufen ist unschön, aber machbar, die Kinder nackt in die Schule und den Kindergarten zu geben eher undenkbar. Und auch hierbei hängt Kerlchen ständig an meinem Hosenbein oder zupft die gerade hängenden Socken direkt wieder ab. Immerhin ermöglicht unsere große Schiebetür ein Aufhängen drinnen und Trocknen draußen. Obwohl der Transfer hierbei sehr schnell geschehen muss, da mit dem Geräusch der sich öffnenden Schiebetür, direkt auch der massiv ausgeprägte Fluchtinstinkt unseres Jüngsten zum Vorschein kommt. Es zieht ihn jederzeit nach draußen und dort inspiziert er jede Pflanze auf eine etwas grobe Art. Immerhin ist es aktuell möglich ein paar Minuten im Sandkasten zu sitzen, ohne das sämtlicher Sand den Verdauungstrakt von Kerlchen erreicht. Ja, wir freuen uns an den kleinen Dingen. Heute ist Knopf auch zu Hause, da wir mitten am Vormittag einen Termin haben, und diesen Vormittag wollte ich nutzen um sein Kinderzimmer mal wieder in Ordnung zu bringen. Wenngleich mir klar ist, dass fünf Minuten nach beendigen der Aufräumaktion direkt wieder Chaos ausbricht. So realistisch bin ich mittlerweile dann doch. Vielleicht wäre der Ansatz immer mal einzelne Kisten in den Keller zu verfrachten, doch gar nicht so schlecht. Dies würde aber bedeuten, dass der Keller wieder begehbar sein müsste. Ach, eine weitere Baustelle die dort auf mich wartet. Während mein Mann also die Wochen bis zu den ersehnten Ferien zählt, zähle ich die Wochen bis zur ersehnten Ordnung. Ich hoffe, dass mir dann nicht die fehlende Motivation einen Strich durch die Rechnung macht. ;-)
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