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Baby-Tagebücher von Ingrid

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

18. Woche

Arbeit und Ärger

Diese Woche bestand für meinen Geschmack aus zu viel Arbeit und Ärger. Aber immerhin bin ich jetzt nicht mehr traurig, sondern eher sauer und müde.

Hallo, Ihr Lieben!

In der vergangenen Woche habe ich viel Zeit darauf verwendet, das neue Gartenhaus einzuräumen (damit es ordentlich aussieht, wenn morgen mein Partner von seinen Arbeitskollegen besucht wird), nicht mehr gebrauchte Dinge auszumustern und benötigte Dinge zu beschaffen. Das heißt, ich habe drei Wäschekörbe mit Kleidung, Zubehör und Spielzeug für einen Kommissionsflohmarkt in Bachem gepackt und weitere drei Körbe für den Flohmarkt der Zwillingsinitiative Doppelpack. Dort habe ich am Samstag selbst verkauft und kam ganz zufrieden mit gut 230 Euro in der Kasse zurück. Besonders gut liefen Umstandsmoden, Stillzubehör und Erstlingskleidung.

Die Babys waren währenddessen bei der Babysitterin, die den Gewinn natürlich gleich wieder um 50 Euro schmälerte. Das waren mir aber die netten Gespräche, die kinderfreien Stunden und der gewonnene Platz in den Schränken wert. Die Große hatte die ehrenvolle Aufgabe, mit Papa in dessen schönem Citroen DS, Jahrgang 1967, ein Hochzeitspaar durch die Gegend zu kutschieren. Ganz stolz saß sie in ihrem weißen Spitzenkleidchen auf der Beifahrerseite und muss sich wohl selbst wie eine Braut (oder wie Königin Elisabeth II.?) gefühlt haben.

Ich bin nach Verkaufsende noch zum Bachemer Bazar gefahren, um für die Zwillinge warme Kleidung in Größe 68 zu kaufen. Da sie genau um ein halbes Jahr versetzt zu Aurelia gekommen sind, habe ich in den entsprechenden Größen immer Klamotten für die falsche Jahreszeit!

Gleichzeitig musste ich noch klären, ob ich denn nun den Bürgermeister wählen darf oder nicht. Das Wahlamt war trotz schriftlicher Eingangsbestätigung meines Antrags nicht dazu in der Lage, mir meine Briefwahlunterlagen zu schicken. Als ich Anfang der Woche telefonisch nachfragte, wurde ich abgewimmelt mit "wird schon noch rechtzeitig ankommen, wahrscheinlich Mittwoch, ganz sicher Donnerstag". So war es dann aber nicht. Auf meine Antwortmail an die Absenderadresse der Eingangsbestätigung kam eine Fehlermeldung aus dem Rechenzentrum. Dort war also das Wahlamt der Stadt Hürth unbekannt. Na gut, also den Tag umgeplant und zu Fuß mit drei Kindern durch den Regen zum Wahllokal geschlappt. Zum Glück hatte ich keinen Briefwahlvermerk im Wählerverzeichnis und durfte meine Stimme abgeben. Dennoch ärgerlich! Es gab ja gute Gründe, warum ich Briefwahl beantragt hatte!

Am Sonntag musste außerdem der Verkaufserlös und die nicht verkaufte Ware in Bachem abgeholt werden. Hier ging der Ärger weiter, denn Aurelia und ihr Papa begleiteten mich nicht nur, sondern fanden ein Spielauto, das sie unbedingt kaufen wollten. Davon ausgehend, dass der Herr Vater es auf technische Defekte überprüft hatte, gab ich ihm die 5 Euro und er kaufte das Teil, während ich immer noch ewig in der Warteschlange für die Basarabrechnung wartete. Zuhause stellte sich dann heraus, dass nur die Pedale funktionieren, nicht aber das Lenkrad. Ich habe nicht nur neue Batterien eingesetzt, sondern auch geschaut, ob ein Kabel locker ist. Nein! Nun stehe ich da (1) mit einer traurigen Maus, die dem Lenker keine Geräusche und Blinklichter entlocken kann (2) mit meinem Ärger über Verkäufer, die nicht verraten, dass das Kaufobjekt defekt ist (3) mit meinem Unmut darüber, dass mein Partner das Teil nicht geprüft hat, obwohl er fast eine halbe Stunde Zeit hatte (4) mit einem Veranstalter, der mir die Daten der Verkäuferin nicht herausgeben braucht und (5) mit meiner Wut über mich selbst, es nicht vor Ort selbst überprüft zu haben.

Das passt ganz gut dazu, dass ich seit drei Wochen auf Aurelias Wunsch-Gummistiefel warte, die ich bei eBay Kleinanzeigen gekauft und bezahlt habe, aber wohl einem Betrüger aufgesessen bin, der behauptet, er habe sie verschickt, sich aber in Widersprüche verwickelt. Wenn es einfach irgendwelche Stiefel wären. Aber sie hat sie sich so gewünscht und es gibt sie weder neu noch gebraucht zu kaufen. Sie muss ohnehin so oft zurückstecken wegen der Zwillinge und dann noch zwei solche Enttäuschungen!

Ich könnte heulen vor Wut - und habe es auch schon mehrfach getan, wenn ich allein war. Aber mir fehlt die Kraft, mich damit jetzt weiter auseinanderzusetzen. Zeit habe ich dafür erst recht nicht. Wenn ich wenigstens wüsste, ob ich betrogen wurde oder einfach nur Pech hatte.

Ach, fast hätte ich es vergessen. Wegen Erkältung haben wir das Babyschwimmen am Montag ausfallen lassen, ab Mittwoch war Aurelia krank zuhause. An Arbeiten war natürlich nicht zu denken. Bei der Spielgruppe waren wir zwar, aber dort bin ich auch von einer anderen Mutter enttäuscht worden, die mir ein Lügenmärchen aufgetischt hatte.

Das ist jetzt wenig Baby-Tagebuch, zeigt aber, dass ich auch wenig über die Babys nachgedacht habe. Sie sind brav und ertragen tagsüber ihren Schnupfen recht tapfer. Nachts wachen sie allerdings wegen der verstopften Nasen viel öfter auf als sonst, sind dann auch sehr weinerlich und es dauert ewig, bis sie wieder schlafen.

Ich wünsche euch allen bessere Erlebnisse.

Frustrierte Grüße

Eure Ingrid

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Kommentare von Lesern:

maike, kiel16.09.2015 21:18

Liebe Ingrid,
Es tut gut zu wissen das auch andere mal mit den nerven runter sind und nicht alles nach Plan läuft.
Ich danke dir für diesen realistischen Einblick, den hier alle Mütter kennen!
Du bist wirklich nicht allein mit deinem Frust!
Auf das es bald besser wird!
Maike

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Gast16.09.2015 10:01

Liebe Ingrid,

halt die Ohren steif, so Wochen hat man schon mal.

Was sind es denn für Gummistiefel, vielleicht hat Sie hier noch jemand?

LG Iris

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