Max ist ein kleiner Breifanatiker! Schon beim Frühstück guckt er uns mit großen Augen interessiert zu und würde am liebsten sofort mitessen.
Würde es nach Max gehen, könnte ich morgen komplett abgestillt haben. Ich bin mir sicher, dass er den ganzen Tag über nur Brei essen würde. Liegt sicher an meinen Kochkünsten, dafür habe ich mich ja schon letztes Mal gelobt. Mein Geheimrezept zum Gemüsepürieren werde ich im Leben nicht verraten ;-) Obwohl Max ein wirklich guter Esser ist und mittlerweile bei etwa 140 – 160g pro Mittagsmahlzeit angekommen ist (wobei der Brei noch recht dünn, also mit viel Wasser ist), lasse ich mir ganz viel Zeit. Erst vor ein paar Tagen habe ich zum ersten Mal Kartoffeln zum Gemüse gegeben und auch mit Fleisch warte ich noch ein paar Tage. Und selbst wenn die Mahlzeit dann komplett ist, lasse ich wieder noch ein paar Tage verstreichen, bis ich dann irgendwann mit dem Abendbrei anfange. So schnell muss es ja nun nicht gehen. Mit dem Stillen zur Breimahlzeit halte ich es jetzt ganz flexibel, mal biete ich es ihm direkt danach an, mal ist eine halbe Stunde dazwischen, mal mehr. Das mache ich jetzt ganz nach Gefühl. Denn wenn ich anfange zu fragen oder im Internet zu suchen, höre/lese ich ja doch nur immer wieder „Es heißt Beikost und nicht Anstattkost“ – prima Hinweis (…). Lasst mich eine Rabenmutter sein, aber ich füttere schon Brei mit der Intention, dass das Stillen nach und nach ersetzt wird. Wie beschrieben lasse ich mir damit Zeit, aber ich dehne es auch nicht unendlich aus. Jede Mami soll so lange, viel und oft stillen, wie sie mag, aber ich bin sicherlich keine schlechtere Mama, nur weil Max vermutlich nicht das ganze erste Lebensjahr komplett gestillt wird. Schließlich wachsen die Zähne ja auch nicht zur Zierde ;-) So wie ich oder wie wir es für uns halten, ist es genau richtig – für uns.
Bezüglich der Zähne gibt es übrigens zurzeit noch nichts Neues. Max hat zwar ziemlich oft ganz rote Bäckchen und stopft sich alles was geht, soweit wie es geht, in den Rachen, aber zu sehen ist noch nichts. Ob er irgendwann den Zusammenhang zwischen „Ich stopfe mir meine Faust in den Mund“ und „Ich muss würgen“ versteht?! Mhm….er war seinen Fähigkeiten entsprechend stets bemüht…
Dafür wachsen seine Fingernägel um so mehr! Unfassbar, wie schnell diese Biester lang und kratzig werden. Erst hatte ich sie ganz lange in Ruhe gelassen und weder geschnitten noch .. na ja, es soll ja Leute geben, die sie ihrem Baby abknabbern. Öhm. Nee. Also na ja. Auf jeden Fall ist Max dann viel zu oft mit blutigen Kratzspuren aufgewacht, so dass ich dann doch mal die Schere geschwungen habe. Aber so richtig aufgehört hat’s nicht. Ab und an hat er dann doch kleine Schrammen, aber kürzer als kurz kann ich nun auch nicht schneiden. Zum Glück lässt er sich das ganz gut gefallen und ist meistens sehr geduldig.
In der letzten Woche hatten wir ein Auf und Ab, was die Nächte angeht. Das Einschlafen klappt jetzt meistens gut, manchmal aber auch nicht. Es ist zwar doch dann irgendwann nervig, wenn Max nach über einer Stunde immer noch nicht eingeschlafen ist, obwohl er hundemüde ist, aber auch diese Phase werden wir schon schaukeln. Es gab einige Nächte, in denen war Max dann nach dem Stillen plötzlich hellwach und das dann für mindestens eine Stunde. Puh, anstrengend! Aber genauso gab es wieder Nächte, in denen hab ich gegen 23.00 Uhr gestillt und dann erst wieder um 06.30 Uhr – was will man mehr?! Ich höre von weit aus schlimmeren Nächten bei meinen Freundinnen, so dass ich mich gar nicht groß beklagen kann. Es gibt natürlich die Momente, in denen versinke ich in Selbstmitleid für uns arme Eltern, die nie mal Baby-Feierabend haben, aber das kommt meistens nur vor, wenn es mal zwei Nächte hintereinander doof war. Eine Freundin, deren Kind jetzt bald ein Jahr alt wird, erzählte mir, dass in Ihrer PEKiP-Gruppe genauso gestöhnt wird, wenn es um das Thema (Ein-)Schlafen geht, wir fallen da also gar nicht aus dem Rahmen, wenn unser Fünfmonatiger noch nicht von 19 bis 07 Uhr durchschläft :-) Ich frage mich übrigens immer, was der Hinweis mit dem Familienbett bedeutet, wenn ich von Einschlafschwierigkeiten berichte. Selbst wenn Max permanent mit in unserem Bett schlafen würde, so will ich mich doch nicht um 19 Uhr mit ins Bett legen?! Ich bin ja schon ein bisschen größer, und vor allem auch älter... als Max. Wenn ich mich jedes Mal auch noch mit ihm hinlege, dann ist es bald nämlich kein Familienbett mehr, sondern ein Mutter-Kind-Bett. Selbst wenn ich irgendwann wieder aufstehen würde, nachdem Max eingepennt ist (hahaha, höhöhö, super Witz…ich und wieder aufstehen…), dann hätte ich noch etwa eine Stunde zusammen mit Julian. Bombastisch… Nee, lass’ mal. Da is’ sie wieder, die Rabenmutter, die ihr Baby in seinem eigenen Bett (ein-)schlafen lässt … ;-)
Ja, ich gebe zu, ich bin heute besonders angriffslustig. Keine Ahnung wieso, aber so ist es eben. Vielleicht liegt’s ja auch an den minderbemittelten Hundebesitzern, die Ihre Hunde immer auf den dreimillimeterkleinen Grünstreifen vor unserem Garten scheissen lassen, weil sie zu faul sind, die 80 Meter weiter bis ins Feld zu laufen?! Warum auch nicht, nach mir die Sintflut… macht ja nichts, dass Familie Walter samt Tony jedes Mal reinlatscht, wenn sie in ihren Garten möchte. Ach und der kleine Max? Na ja, dann muss der eben darüber wegkrabbeln. wenn er mal krabbelt. Puuuh. Ich könnte mich wirklich so sehr aufregen, gerade weil ich auch einen Hund besitze. Der pinkelt und kackt aber nicht in anderer Leute Garten, das haben wir ihm schon beigebracht. Ich lasse ja auch mein Kind nicht seine Schokoladenhände an anderer Leute Sofa abschmieren, nur weil die vielleicht auch Kinder haben. Will ich ja zuhause auch nicht haben. Ich lasse auch … nee, egal. Könnte das ewig weiterführen, aber führt ja zu nichts, außer, dass ich nicht auf andere Gedanken komme.
Es ist seltsam, dass nach dem plötzlichen Tod meines Papas irgendwie doch alles relativ normal weiterläuft. Auf der einen Seite hab ich das Gefühl, als wäre die Welt stehen geblieben, in dem Moment, als ich realisiert habe, dass wir gerade darauf warten, dass Papa aufhört zu leben. Ich befinde mich immer noch in diesem Schockzustand, in dem man gar nicht rafft, was gerade passiert. In dem man immer noch denkt „Gleich kommt endlich jemand, der sagt, dass das alles nur ein Irrtum war“ oder „Gleich wache ich auf“. Ist aber nicht so. Auf der anderen Seite geht es eben alles weiter, alles nimmt seinen Lauf, die Erde ist doch nicht stehen geblieben. In manchen Augenblicken glaube ich, dass ich für immer denken werde „Papa kommt jeden Moment zur Tür rein“. In anderen Momenten habe ich Angst, dass ich irgendwann vergesse, wie er geredet hat, wie er gerochen hat, wer er war. Beides ist Quatsch. Aber so drehen sich die Gedanken. Am letzten Montag waren ja die Trauerfeier und die Beisetzung. Es war nicht so ‚schlimm’, wie ich befürchtet habe, aber es war unendlich traurig. Vor allem während die Lieder gespielt wurden, die meine Mama und ich ausgewählt hatten. Conquest of Paradise – weil Papa so ein Kämpfer war. In dem Moment war es ganz schlimm. Mein Papa tat mir so unendlich leid. Dass er diese ganzen Strapazen auf sich genommen hat um am Ende doch zu verlieren. Das hat er einfach nicht verdient.
Es hat gut getan, dass so viele Freunde dabei waren. Einige habe ich gar nicht bemerkt, nur anhand des Eintrags im Kondolenzbuch habe ich gesehen, dass sie da waren. Diese unsichtbare Unterstützung für mich und diese ehrliche Anteilnahme für uns und für Papa macht mich sehr stolz. Es zeigt mir, dass es Menschen in unserem Umfeld gibt, die einfach im richtigen Augenblick da sind, ohne Worte, ohne Fragen, ohne Ansprüche, ohne Erwartungen und vor allem ohne Gegenleistung. Danke dafür! Ob man es im Leben zu etwas gebracht hat, lässt sich nun mal nicht an Kontoauszügen erkennen. Aber das Arbeit und Karriere nicht das wichtigste im Leben sind, haben Julian und ich für uns ja bereits im vorletzten Jahr, als Julian erkrankt war, erfahren bzw. beschlossen. Ich bin froh, dass wir jetzt diese Weltanschauung haben und uns nicht im Alter darüber ärgern, dass wir den zwischenmenschlichen Beziehungen / Freundschaften zu wenig Beachtung geschenkt haben.
Ich nehme aus diesem Schicksalsschlag aber auch etwas Gutes mit, soweit man in diesem Zusammenhang von gut sprechen mag. Ich möchte das Leben genießen! Natürlich werden wir jetzt nicht naiv und leisten uns Dinge, die wir nicht brauchen oder so was. Nee. Ich meine nur, dass wir mal nicht ganz so sparsam sind, mal das ein oder andere verlängerte Wochenende mehr machen, Ausflüge und Reisen machen, Essen gehen und sowas. Los geht’s auch direkt über Ostern – in die alte Heimat Hamburg. Ein Supersonderosterspecialangebot, da musste ich einfach zugreifen! Ooooh ich freu mich so! Dann können wir endlich unser Baby zeigen! :-) Wir werden einige gute Freunde treffen, die meisten haben Max ja noch gar nicht kennen gelernt. Außerdem werden wir uns die Bäuche voll schlagen, und zwar den ganzen Tag lang. Ach was rede ich. Auch die Nächte. Immer. Yeah!
Das Tolle ist, dass wir dann vier Wochen später gleich wieder in den Norden fahren. Dieses Mal dann an den Timmendorfer Strand. Das erste Mal Strand für Max! Auch das sind dann nur vier Tage, aber so ein Kurzurlaub mittendrin kann Wunder wirken und ist vor allem auch nicht so teuer, als dass man es sich nicht ab und zu mal gönnen könnte. Tony ist natürlich auch mit dabei, das ist mir immer sehr wichtig. Jetzt fehlt nur noch der ‚richtige’ Urlaub im Sommer / Herbst, den wir noch nicht geplant haben. Eigentlich wollten wir mit Kind und Hund nach Österreich, irgendwo Richtung Berge, auf eine Alm oder so. Auf jeden Fall irgendwo hin, wo man wandern/spazieren gehen kann. Aber diese Idee ist leider wieder gestorben, da es da unten von Zecken nur so wimmelt. Das muss ja nun auch nicht sein. Und mit dem Hund steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, diese kleinen Mistviecher in der Wohnung zu finden. Tja… Alternativen? Da wäre noch Schottland, Freunde besuchen bzw. eine Rundreise machen. Aber ob das nicht zu anstrengend für Max ist? Und Tony kann auch nicht mit. Aber Schottland ist so unglaublich schön, dass ich da eigentlich nicht nein sagen kann. Nun ja, wir werden sehen. Vielleicht geht’s auch im Sommer wieder eher Richtung Norden. Ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Außerdem hängt unser Urlaub auch davon ab, ob meine Fortbildung, die ich gerne machen möchte, stattfindet. Sobald ich mehr dazu weiß, kann die Urlaubsplanung auch definitiver werden.
In diesem Sinne…
wünsche allen eine angenehme Zeit.
Liebe Grüße senden
Patty und ihr Sonnenschein :-)
When you think
Hope is lost
And giving up
Is all you got,
Blue turns black,
Your confidence is cracked,
There seems no turning back from here
Sometimes there isn't an obvious explanation
While the holiest stars can feel the strongest palpitations
That's when you can build a bridge of light,
That's what turns the wrong so right
That's when you can't give up the fight
That's when love turns nighttime into day,
That's when loneliness goes away,
That's when you gotta be strong tonight,
Only love can build us a bridge of light
"Bridge of Light" (Pink)
Bild: privat