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Baby-Tagebücher von Andrea

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

1. Woche

Wenn zwei Chaoten Eltern werden sollen..

Die Geburt Part I ... eigentlich Woche 0,75.... zermürbendes Warten auf Wehen

Hallo ihr!

Was lange währt, wird endlich gut! Wir haben es geschafft! Wir sind endlich stolze Eltern des schönsten Babys der Welt (ja, wir wissen, dass das alle Eltern über ihr Kind sagen, aber bei uns ist es nunmal die Wahrheit.... Wirklich!)

Am 06.03., also am Stichtag, hatte ich mir ja fest vorgenommen mir ein Glas Wein zu gönnen und alle Versuche zu starten, die Geburt nun auf natürliche Weise einzuleiten. Geschafft hab ich es dann doch nicht mehr.... Dennis hatte am Mittwoch noch wichtige Termine und musste nach Hannover. Die Rockerbraut sollte sich also seiner Meinung nach noch nicht auf den Weg machen.
Ich hatte die Nacht einigermaßen geschlafen, so 4 Stunden (mit 80 Toilettengängen mit a 10-20 ml Urin der zu entleeren war). Um 7 Uhr ist Dennis aufgestanden, ich hatte mich dazu entschlossen noch ein Stündchen länger liegen zu bleiben...
Um 8.45 Uhr wachte ich davon auf, dass mir Wasser zwischen den Beinen auslief. Ich musste erstmal daran riechen.... so viel war es nun auch wieder nicht... Dann hab ich Dennis gerufen, der in der Küche noch frühstückte und nebenbei alles mögliche am Telefon zu klären hatte.

"Babe! Ich glaub, wir müssen den Plan ändern."

Dennis kam ins Schlafzimmer geschnellt, während ich gerade aufstand um mich zur Toilette zu bewegen. Ich klärte Dennis über meinen vermuteten Blasensprung auf. "Ne näh!" Kam zur Antwort. Ich ging zur Toilette, zog den nassen Schlüppi aus und Dennis kam mir kurze Zeit später hinterher. Ich stand da also unten ohne im Bad und Dennis fragte mich:
"Bist du dir ganz sicher, dass das ein Blasensprung ist???"
Meine Antwort:
"Ja... Oder ich pinkel hier gerade vor dir vor dem Klo direkt auf die Fliesen, kann natürlich auch sein...." während mir das Wasser die Beine runterlief.....

Damit startete nun unsere Story der Geburt. Ein kleines Chaos brach aus (wie sollte es auch anders sein...). Da ich noch keinerlei Wehen hatte war ich noch absolut tiefenentspannt. Ich sprang unter die Dusche, während Dennis seine Termine umplante. Mir fiel vor Aufregung noch Dennis Zahnbürste ins Klo.... Dann wollte Dennis sich schon mal ins Auto bewegen, aber das sprang nicht an.... Also mussten wir zunächst auf den Pannendienst warten, während ich noch letzte Sachen zusammen packte und Brote schmierte. "Ohne Mampf, kein Kampf!"

Um 10.30 Uhr starteten wir dann mit laufendem Motor (Wow!) auf den Weg ins Krankenhaus. Dennis trug noch sein Schlafoberteil und darüber meine Umstandsjacke, da die halt grad greifbar war, als er loszog.

Ich war schon ganz aufgeregt, das nächste mal, wenn wir nach Hause fahren würden sind wir dann zu dritt! Spätestens morgen sind wir Eltern.... Dachte ich zumindest ganz optimistisch ...

Im Kreißsaal angekommen startete dann das standardmäßige Procedere. CTG schreiben, Muttermund Untersuchung, Ultraschall.....
Der Rockerbraut ging es ausgezeichnet, Muttermund war 1 cm offen, aber von Wehen keine Spur.
Ich durfte mich also noch ein wenig ausruhen, was mir eher nicht so gelang... Wir ergatterten noch ein Familienzimmer, so dass Dennis auch rund um die Uhr bei mir bleiben durfte, was wirklich großartig war, schließlich wussten wir ja nicht wann es nun losgehen würde und wer weiß schon, ob dann sein Auto auch anspringt... Bis zum Abend durfte ich regelmäßig zum CTG im Kreißsaal auftauchen. Da passierte allerdings nichts...

Dem Kind geht's gut, keine Wehen....

Die ersten 24 Stunden hatte ich also noch Schonfrist. Alle 12 Stunden wurde Blut abgenommen, nach 18 Stunden starteten wir prophylaktisch mit Antibiotika.
Ich schlief in der Nacht 2 Stunden. Ich kam nicht zur Ruhe, da ich ja auf gar keinen Fall eine Geburtseinleitung wollte, die mich nun aber offensichtlich am nächsten Morgen erwartete....

Frisch geduscht und hoch motiviert nun endlich Mutter zu werden startete ich mit einem CTG in den Tag. Das Übliche....

Dem Kind geht's gut, keine Wehen.

Nach dem Frühstück verabredeten wir uns für den Wehen Cocktail. Das klang mir noch human... Alles pflanzlich.... Und Sekt! Darauf konnte ich mich einlassen. Was ich jeder Frau in einer ähnlichen Situation allerdings raten kann, ist, dass Körnerbrötchen vor so einem Wehen Cocktail echt nur bedingt empfehlenswert sind. Anfangs findet man noch, dass der Cocktail einigermaßen trinkbar ist, aber mit jedem Schluck liegt einem das Zeug schwerer im Magen.... Eine Stunde nachdem ich den Drink runter hatte, ließ ich mir den Cocktail inklusive Frühstück "nochmals durch den Kopf gehen...." Schönes Gefühl, wenn unten rum das Fruchtwasser aus einem heraus splatatert und obenrum kotzt man sich die Seele aus dem Leib während sich Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Mohn zwischen Rachen und Nase festsetzen...
Da hab ich dann doch zur Klingel gegriffen und die Schwestern gerufen. Ich wollte nicht, dass Dennis (der gerade noch was aus dem Auto holte) zurück kommt und ungeahnt mit seinem Rollstuhl durch mein Erbrochenes fährt... die Sauerei wollte ich uns ersparen.
Tja... Schade... Die volle Wirkung des Cocktails konnte ich so nun vergessen.
Ein paar leichte Wehen stellten sich ein, ich durfte durchs Krankenhaus spazieren, um "echte" Wehen in Gang zu bringen. Bis zum Abend kehrte dann aber wieder absolute Ruhe ein...

Dem Kind geht's gut, keine Wehen...

Eine weitere Nacht mit zwei Stunden Schlaf wartete auf mich....
Am Freitag erneute Einleitung mit dem Gel auf dem Muttermund- was mir eine Stunde Schmerzen einbrachte und dann etwas stärkere Wehen. Als ich zwei Stunden später frohen Mutes im Kreißsaal auftauchte freute ich mich richtig aufs CTG- endlich mal was zu sehen.... Oder auch nicht..... Kaum angeschlossen blieben die Wehen vor Schreck aus.... Wie alle CTGs zuvor...

Dem Kind geht's gut, keine Wehen...

Nach der letzten CTG Kontrolle am Abend beschlossen die Hebamme, die Ärztin und wir, eine weitere Nacht zu warten. Ich sollte mich endlich mal ausruhen und Dennis musste dringend noch mal nach Hause fahren. So sollte ich dann entspannt schlafen, Dennis seinen Kram erledigen und am Samstag morgen, also drei Tage nach dem Blasensprung der nächste Versuch gestartet werden, die Geburt in Gang zu setzen.
Zermürbend.... Seit Mittwoch kam eine Frau nach der Nächsten in den Kreißsaal und fuhr dann irgendwann mit ihrem gefüllten Babybay über die Wöchnerinnen Station, während ich weiterhin meine Kugel vor mir herschob.....
Die Hebammen kannte ich inzwischen auch alle, ich glaube die hatten schon Wetten abgeschlossen, wann die Rockerbraut wohl das Licht der Erde erblicken wird. Zu jedem Schichtbeginn kam ein "Du bist ja immer noch hier!" Ja... Allerdings....
Ziemlich demotiviert ging ich am Freitag Abend um 21.30 Uhr zurück auf Station. Während Dennis seinen Kram zusammen packte, bekam ich eine Wehe. Haha! Wir lachten noch, dass ich wahrscheinlich nur psychische Wehen hatte- schließlich lief das letzte CTG eine ganze Stunde und es war keine einzige Kontraktion meiner Gebärmutter zu verzeichnen.....

Dem Kind geht's gut, keine Wehen....

Dennis fuhr und ich ging ins Bett... Ich war völlig fertig... Zwei Nächte mit lediglich je 2 Stunden Schlaf. Ich brauchte dringend Energie.... Die drei Tage, die seit dem Blasensprung vergangen waren, hatten ganz schön an mir gezerrt, die letzten Wochen mit dem Umzug und ebenfalls kurzen Nächten waren sicherlich auch nicht gerade förderlich für meinen innerlichen Akku...

Manchmal ist es wirklich gut, dass man nicht in die Zukunft gucken kann... Was uns die nächsten 22 Stunden erwartete war in vielen Punkten das Gegenteil von dem, was ich mir vorgenommen und erwünscht hatte.
Mehr dazu nächste Woche... ich muss dringend schlafen....

Liebe Grüße
Andrea



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Blasensprung ohne Geburtsbeginn, erfolglose Einleitung