Eine ( fast Sorgen-)freie Woche und mehr zu meiner langen und schwierigen Zeit der Hoffnung auf ein Baby.
Guten Abend zusammen!
Meine Woche war diesmal größtenteils unspektakulär. Zum Glück hatte ich ja frei und konnte mich so ein wenig von dem Stress und der Aufregung der letzten Woche(n) erholen. Da es diesmal nicht so viel zu berichten gibt, werde ich euch auch mehr von meiner Kinderwunschzeit erzählen.
Zunächst mal zu meiner Woche: Die freie Zeit habe ich genutzt um zu chillen - ich habe eine neue Serie angefangen zu schauen und bin gleich ganz süchtig danach geworden. Außerdem konnte ich mich mit Freundinnen treffen und war endlich mal wieder beim Frisör. Morgen, Montag, werde ich in der neuen Abteilung anfangen und am Donnerstag durfte ich schon einige Kollegen von dort kennenlernen. Die neue Chefin hatte mich auf ein Essen, das sie einmal jährlich für die ganze Abteilung gibt, eingeladen. Es war wirklich sehr nett, aber ich habe mich leider ein wenig überessen, was ich gleich mit sehr schlechtem Schlaf bereuen musste. Am Freitag habe ich dann noch mein Abschiedsfrühstück in der Arbeit gegeben, bevor mein Mann und ich uns auf den Weg nach Rheinland-Pfalz gemacht haben. Wir haben dort für das Wochenende die Schwester meines Mannes mit ihrem Partner besucht. Es war sehr schön, aber etwas schlafarm. Freitag Abend waren wir gemeinsam im Musical, in dem witzigerweise die Schwester vom Freund meiner Schwägerin mitgespielt hat. Das war richtig cool. Samstag stand dann noch eine Aquariumsbesuch und eine Stadtbesichtigung auf dem Programm.
Meinem Frauenarzt habe ich Mitte der Woche auch einen kurzen Besuch abgestattet. Blöderweise habe ich nämlich Symptome einer Blasenentzündung entwickelt. Da ich letztes Jahr gleich mehrere davon hatte und gelesen habe, dass eine Blasenentzündung die Schwangerschaft gefährden könnte, bin ich gleich zum Doc. Der Urin hatte zwar weiße Blutkörperchen, aber wohl nur wenige und kein Blut oder Nitrit. Mein Frauenarzt hat daher nur viel trinken verordnet und mir noch pflanzliche Kapseln aufgeschrieben. Die habe ich allerdings dann nicht genommen, da explizit darauf stand, man solle sie nicht in der Schwangerschaft nehmen. Danach hatte ich ihn zwar explizit gefragt und er hatte gemeint, dass es ok sei, aber ich traute dem ganzen dann doch nicht. Das Baby wurde nicht angeschaut, da ich nächste Woche sowieso den regulären Termin habe. Die Blasen-Symptome sind mittlerweile auch wieder besser.
Meine Sorgen um die Schwangerschaft, die mich die Woche zuvor so sehr geplagt hatten, waren zum Glück in der freien Woche kaum noch vorhanden. Ich fühle mich weiter schwanger und bin zuversichtlich. Tatsächlich habe ich mir auch die ersten Schwangerschafts-Gadgets gekauft: zwei Bauchbänder, die ich bisher noch nicht benutzt habe, und Jeansknopferweiterungen in verschiedenen Farbtönen. Da ich zuvor schon ständig mit offenen Hosenknopf bzw. Haargummi am Jeansknopf rumlief, ist es mit diesen neuen Dingern wirklich angenehm. Wenn ich mich im Spiegel anschaue kann ich zwar noch nicht mal den Ansatz eines Schwangerschaftsbäuchlein erkennen, trotzdem war der geschlossene Jeansknopf schon ziemlich unangenehm, so dass es jetzt wirklich besser ist :)
Jetzt erzähle ich euch noch ein wenig von meiner langen langen Wartezeit. In meinem ersten Bericht habe ich schon erwähnt, dass es bis zu dieser Schwangerschaft 4 Jahre gebraucht hat. Die Frauen die einfach so schwanger werden beneide ich wirklich! Aber natürlich habe auch ich zunächst geglaubt, dass sobald wir zu verhüten aufhören auch bald eine Schwangerschaft eintreten würde.
Das erste Jahr unseres Kinderwunsches ist gar nichts passiert. Das Jahr war geprägt von meiner wachsenden Verzweiflung, jedes Mal wenn die Periode wieder wunderbar pünktlich eintrudelte. Gegen Ende des ersten Jahres fanden dann, nachdem ich mich meinem Frauenarzt anvertraute, Untersuchungen der Hormone und Ultraschall bei mir und Spermiogramm und urologische Untersuchung bei meinem Mann statt - Fazit: alles in bester Ordnung. Nach etwas mehr als einem Jahr erhielt ich daher die Überweisung in eine Kinderwunschklinik, wo mein Mann und ich uns zunächst zur Beratung vorstellten.
Kurze Zeit später war ich das erste Mal in meinem Leben schwanger, was ich jedoch durch Schmierblutungen mitten im Zyklus (13 Tage nach der letzten Periode) bemerkte. Da ich nie Schmierblutungen hatte, sondern eher einen Bilderbuchzyklus, machte ich einen Test, der prompt positiv wurde. Sehr beunruhigt stellt ich mich damit gleich am nächsten Tag in der Kinderwunschklinik vor. Die Ärztin dort hat sich zunächst fast lustig über mich gemacht. Es war richtig gemein. Sie hat einen Ultraschall gemacht, mir gesagt, dass ich sicher nicht schwanger sei sondern kurz vor dem Eisprung stünde und mir geraten mit meinem Mann zu schlafen. Man hat mir aber zum Glück trotzdem Blut abgenommen. Am Abend hatte ich eine Nachricht von der Ärztin auf meiner Mailbox, dass ich wohl doch schwanger sei und es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Eileiterschwangerschaft handle. Daher ist wohl auch mein Zyklus trotzdem weitergelaufen, inklusive Eisprung. Das Glück im Unglück war, dass die Schwangerschaft von selbst abging und ich keine Operation benötigte. Ich musste alle 2 Tage zur Blut- und Ultraschallkontrolle und irgendwann fiel das HCG glücklicherweise.
Aufgrund der Eileiterschwangerschaft und auch weil ich immer ziemlich heftige Regelschmerzen hatte, wurde insbesondere zum Ausschluss einer Endometriose eine Bauchspiegelung mit Gebärmutterspiegelung durchgeführt. Dabei wurden auch die Eileiter mit einem Farbstoff durchspült um ihre Durchgängigkeit zu überprüfen. Das Ergebnis war irgendwie nichts Halbes und nichts ganzes: die Eileiter seien beide durchgängig - allerdings nur verzögert. Eine Endometriose schien nicht vorzuliegen.
Wir versuchten es dann ein weiteres Jahr - in dieser Zeit hielt ich ein einziges Mal einen positiven Test in meinen Händen. Allerdings hatte ich diesen gemacht, da ich statt meiner Periode Schmierblutungen bekam. Die Blutungen wurden schnell stärker und mein Frauenarzt teilte mir mit, dass man leider nichts mehr machen könne. Das war wahnsinnig traurig und auch frustrierend. In diesem Jahr entschieden wir uns dann zu unserer ersten künstlichen Befruchtung. Es lief eigentlich alles super. Ich habe die Hormonstimulation super vertragen, man konnte einige Eizellen gewinnen, die sich alle super befruchten ließen und man hat mir 3 Tage nach der Entnahme 2 Embryos wieder eingesetzt und 5 konnten eingefroren werden. 14 Tage nach dem Eingriff kam dann die große Enttäuschung - Schwangerschaftstest negativ. Damals war ich am Boden zerstört. Mein Mann und ich hatten doch große Hoffnung in das Verfahren gesetzt und auch wenn wir natürlich die statistischen Wahrscheinlichkeiten kannten, so waren wir doch der Meinung, dass wenn doch sonst alles in Ordnung ist, jetzt das Wunder passieren würde.
Wie das ganze weiter ging erzähle ich euch ein anderes Mal. Dass es doch irgendwann geklappt hat, mit diesem bisher positiven Ergebnis wisst ihr ja bereits :)
Eine gute Woche wünscht euch,
Lina
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