Was tun, wenn die Ärzte einerseits dazu raten, sich zu schonen - andererseits aber viel Bewegung empfehlen?
Hallo, ihr Lieben!
Zwar soll ich mich wegen des Risikos der Gebärmutterhalsverkürzung schonen und viel die Füße hochlegen. Andererseits wird mir aber auch von den Ärzten geraten, den Kreislauf in Schwung zu halten, indem ich möglichst viel Bewegung ohne Belastung beibehalte. Aha! Alles klar!
Dank meiner Blödheit mit den GPS-Tracks finde ich momentan einen Mittelweg zwischen diesen beiden Polen, der mir meist gut tut: Wenn die "Große" im Kindergarten ist, mache ich dort eine Hunderunde. Danach geht es etwa jeden zweiten Tag in die Eifel für die Tracks, am jeweils anderen Tag stehen Haushalt, Massagen und Krankengymnastik für den Rücken auf dem Programm. Mittags noch mal eine Hunderunde, Kindergarten und dann geht es ab in den Garten. Zum Glück hat meine Tochter inzwischen Mitleid mit mir und ich muss nicht mehr mit aufs Trampolin... Aber zum Tanzen und zu Wettrennen werde ich immer noch aufgefordert. Ich bin dann ganz froh, wenn ich auf dem Sofa zusammen sinken und Biene Maja plus Sandmännchen anschauen kann.
Am Samstag war ich in Köln auf einem Flohmarkt der Mehrlingsinitiative Doppelpack und konnte einige schöne Babysachen in doppelter Ausführung kaufen. Die Zwillinge werden zwar nach meiner jetzigen Vorstellung vorwiegend unterschiedliche Sachen tragen, aber bestimmt gibt es Anlässe, zu denen wir sie gleich kleiden wollen. Da es auch etliche Anbieter gab, die ähnlich denken bzw. ein Pärchen haben, konnte ich auch für die "Große" einige tolle Einzelstücke finden. Nun können Frühjahr und Sommer kommen, unser Kleiderschrank ist vorbereitet!
Der gestrige Sonntag war leider nicht so schön. Schon am Frühstückstisch gab es Streit über das Thema Aufräumen. Wir haben unterschiedliche Verhaltensweisen, wenn uns etwas stört: Was mich stört, wird geändert - was ihn stört, wird mir vorgeworfen. Damit konnte ich sonst immer einigermaßen umgehen. Aber durch die doppelte Ladung Schwangerschaftshormone fange ich vor Wut an zu heulen. Das Ende vom Lied war, dass er beleidigt vom Hof fuhr und ich den ganzen Tag aufgeräumt, geputzt, gesaugt, gewischt,... habe - bis mir Bauch und Rücken schmerzten. Das ging auch abends und nachts nicht wieder weg und ich fand keine Ruhe, sodass ich mitten in der Nacht aus Sorge noch in die Klinik gefahren bin. Eine sehr nette Ärztin nahm mich in Empfang, untersuchte mich und beruhigte mich. Mit den Zwillingen ist alles in Ordnung, allerdings hat sich der Gebärmutterhals wieder um ein paar Millimeter verkürzt. Noch nicht besorgniserregend oder gar so schlimm, dass man mich hätte da behalten wollen. Aber ich soll Haushalt durch Sofa, Sitzen durch Liegen und Laufen durch Radeln ersetzen. Und vor Allem soll ich Stress, Streit und Aufregung vermeiden. Leichter gesagt, als getan! Denn wir haben momentan immer wieder Themen, über die wir nicht in Ruhe reden können.
Aber ich habe jetzt die 30. Woche geschafft und bin sehr froh darüber. Jede Woche mehr tut den Babys gut. Nun muss ich mir nur noch klar machen, dass ich ihnen zuliebe noch viel öfter die Faust in der Tasche machen muss als bisher. Denn wenn ich nur sauer bin, weil ich mich ungerecht behandelt fühle, ist es nicht so schlimm für meine Nerven, wie wenn wir uns lautstark streiten.
Ich wünsche euch allen eine harmonische und sonnige Frühlingswoche.
Eure Ingrid