Besuch bei den Großeltern - Schlaflose Nächte fordern - Joe ist sehr anstrengend
Letzte Woche war eine kurze Arbeitswoche für mich. Am Mittwoch sind wir mittags schon zu den Großeltern gefahren. Der Anlass war mit der Beerdigung einer Tante meiner Frau zwar recht traurig, aber da wir das den Kindern nicht gesagt haben, waren die wie immer hellauf begeistert.
So ein kleiner Urlaub ist den Jungs immer willkommen. Schließlich gibt es bei den diversen anstehenden Besuchen von Patentanten fast jedes Mal wenigstens ein paar Süßigkeiten. Außerdem hat auch jeden Tag jemand Zeit, kleine Rundfahrten mit der Straßenbahn zu machen. Das finden sie besonders toll, egal wohin.
Da das Wetter sehr schön war, kamen wir auch den Bitten zum abendlichen Grillen gerne nach. Danach konnten wir uns dann alle im Hobbykeller am Billardtisch versammeln und ein paar Spielchen machen. Amadeo durfte auch ein paar leichte Kugeln versenken. Das fand er natürlich großartig. Er war richtig stolz darauf, mit den Erwachsenen zusammen sein zu dürfen. Dafür hat er sogar den Sandmann sausen lassen.
Auch unser Aupair Mirko ist mitgekommen. Er hat die Chance genutzt und sich auch noch andere Städte in Deutschland angesehen. Er kam dann abends vom vielem Laufen immer ganz müde zurück. Großes Thema war natürlich auch bei uns der Unfall in Japan. Eine Cousine von Anna hatte eigentlich ein Praktikum in Tokio ab Mai geplant und möchte immer noch reisen – zur großen Sorge ihrer Eltern. Also ich würde da momentan auch nicht hin wollen.
Klar, dass es auch durchaus hitzige Debatten über Atomkraft in Deutschland und Europa gab. In der Verwandtschaft fanden sich sehr konträre Positionen dazu. Mir macht das Restrisiko schon Sorge und auch die ungeklärte Endlagerung. Da hinterlassen wir unseren Kindern schon einen ganz schönen Müll.
Nach unserer Rückkehr haben wir uns dann alle wieder unserem Garten zugewendet. Da gibt es immer etwas zu tun und auch die Kinder helfen meistens gerne mit. Nur der kleine Joe ist häufig stressig. Ich glaube, er ist so unzufrieden, weil er das mit dem Krabbeln noch nicht schafft. Er strampelt und dreht sich hin und her, aber kommt einfach noch nicht vorwärts. Hoffentlich schafft er es bald. Dann werden vielleicht auch die Nächte wieder ruhiger, wenn er sich tagsüber austoben konnte.
Denn das ständige Aufwachen, Fläschchen geben, und beruhigen geht auf die Dauer schon an die Substanz. Ich merke, wie ich mich immer schwerer motivieren kann, neue oder zusätzliche Dinge anzupacken. Es leidet auch die eigentlich notwendige Geduld in der üblichen Erziehungsarbeit. Und wenn Anna und ich einmal Zeit hätten, zusammen etwas zu unternehmen, dann sind wir oft zu müde. Das ist momentan oft nicht sehr erbaulich.
Vielleicht geben uns die Frühlingstemperaturen und der Sonnenschein ein wenig Auftrieb, um diese anstrengende Zeit zu überbrücken. Aber mit der Taufe von Joe zu Ostern steht ja schon das nächste Event bevor, das uns neben viel Freude natürlich auch viel Arbeit machen wird. Spätestens danach werden wir mal ein paar Tage ausspannen müssen.
Ich wünsche allen eine gute Woche
Fritz
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