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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

11. Woche

Das Däumelinchen

Schnuller oder nicht Schnuller, das ist hier die Frage ...

Liebe Leserinnen und Leser,

im Krankenhaus und auch die ersten Wochen zu Hause haben wir uns bewusst dagegen entschieden, Ida einen Schnuller anzubieten. Da aber ihr Saugbedürfnis so groß war und sie meine Brust bei Bauchweh sowieso abgelehnt hat, hat der kleine Finger vom Papa herhalten müssen. Ida hat das super angenommen. Meinen kleinen Finger wollte sie nicht, wahrscheinlich sind meine Nägel zu lang und mein Finger zu dünn. Zumindest hat sie das Nuckeln an meinem kleinen Finger nie zufriedengestellt. Als der Papa dann wieder arbeiten ging, stellte mich das vor ein Problem. Der kleine Finger vom Papa ging ja mit zur Arbeit. Den konnten wir nicht hierbehalten. Ich konnte sie also nur mit einem Schnuller beruhigen. Wir haben die empfohlene 6 bis 8 Wochen ohne Schnuller eingehalten, um keine Saugverwirrung entstehen zu lassen. Unsere Stillbeziehung war schon sehr gut und Ida fand auch ohne Stillhütchen die Brustwarze. Kiefergerecht sollte der Nucki sein, das war uns wichtig. Da hatten wir ihn also eingeführt, den gefürchteten Schnuller. Zu Anfang klappte es auch ganz gut. Sie ließ sich sehr gut mit dem Schnuller beruhigen. Zwar musste ich ihn oft noch halten, da sie ihn nicht selbstständig festsaugen konnte, aber das war nicht schlimm. Wir haben ihn sehr dosiert eingesetzt. Dass ich noch mal froh darüber wäre, dass Ida den Schnuller vorzieht, hätte ich nicht gedacht. Denn Ida ist ein Daumennuckler. Sowohl ihr Daumen als auch den kleinen Finger vom Papa zieht sie dem Nucki immer vor. Ich versuche immer den Finger gegen den Schnuller zu tauschen, aber manchmal ist da nichts zu machen. Es soll wohl schwieriger sein, einem Baby den eigenen Daumen abzugewöhnen, als den Nucki. Nun wandert dieser kleine Daumen oder auch mal die ganze Hand aber immer wieder in den Mund. Nicht dosiert, sondern ständig. Wenn ich den Schnuller anbiete, wird dieser direkt aus dem Mund entfernt und durch den Daumen ersetzt. Super für die Feinmotorik, aber blöd für meinen eigentlichen Plan. Ein weiterer Nachteil ist, dass Ida beim Daumennuckeln noch nicht genau weiß, wohin mit ihren restlichen Fingern. Die landen meistens über der Nase, und da es so schön ist, die Fingerchen zu bewegen beim Nuckeln, kratzt sie sich regelmäßig die kleine Nase blutig. So schnell wie die kleinen Fingernägel wachsen, komme ich mit dem Feilen gar nicht hinterher. Davon ab schafft sie es auch mit sehr kurzen Nägeln hervorragend, ihre Nase zu zerkratzen.

Selbst beim Trinken an der Brust muss der kleine Daumen noch dazwischen gequetscht werden. Auch wenn ihr Hunger, wie in meinem letzten Bericht erwähnt, zu groß ist, um zu trinken, zieht sie ihren Daumen vor. Ich fürchte, sie glaubt tatsächlich, dass irgendwann aus ihrem Daumen Milch kommen wird. Wenn beschriebenes Problem mit dem überwältigenden Hunger auftritt und Ida die Brust verweigert, weil Saugen ja viel zu anstrengend wäre, bieten wir ihr ein Fläschchen mit abgepumpter Milch an. Das wollten wir nur in Ausnahmesituationen tun, wenn sie sich gar nicht mehr beruhigen lässt. Denn der Teufelskreis muss irgendwie unterbrochen werden. Das Baby kann schließlich nicht hungrig einschlafen. Da Ida aber immer den einfachsten Weg einschlägt, haben wir die Befürchtung, dass sie mittlerweile ihr Fläschchen einfordert, wenn sie zu müde zum Trinken ist. Ist ja schließlich so schön bequem, wenn einem die Milch einfach in den Mund fließt. Da haben wir uns eventuell selbst ein kleines Problem geschaffen. Ob das nun von Ida besonders intelligent ist oder sie einfach nur ein kleiner Faulpelz ist, darüber sind wir und noch nicht einig. Ein weiteres selbstgeschaffenes Problem stellt wohl auch das Nuckeln am kleinen Finger vom Papa dar. Denn wenn Babys besonders aufgebracht sind, fallen sie in bekannte Verhaltensmuster zurück. Gerade bei einem Entwicklungsschub möchten sie nur, was sie bereits von Anfang an kennen – Nähe von Mama, die Brust oder eben DEN KLEINEN FINGER. So ist es jetzt leider häufig vorgekommen, dass ich es nicht so schnell schaffe, mein Kind zu beruhigen, da weder die Brust noch der Schnuller oder der kleine Babydaumen ausreichend sind. Sie will Papas kleinen Finger. Nichts anderes. Wenn der Papa da ist, bekommt sie den natürlich auch. Wenn der Papa nicht greifbar ist, muss ich kreativ werden. Hoffentlich ist das nur eine Phase.

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Beruhigungssauger, Daumennuckler, Milch aus der Flasche