Äußere Wendung und den Druck wegen der Planung einer eventuellen Beckenendlagen-Geburt.
Nachdem ich total motiviert am Mittwoch nach Jena gefahren bin um gleich den nächsten Termin im Geburtshaus wahr zu nehmen, bin ich einen Tag später zu tiefst frustriert.
Da ich von einem Team von vier Hebammen betreut werde, versuchen die mich, und ich sie natürlich auch, alle kennen zu lernen, da ja nur noch voraussichtlich 4 Wochen anstatt normalerweise Monate dazu Zeit ist. Aus dem Treffen mit Anna bin ich glücklich heraus gegangen. Sie musste mich natürlich darüber aufklären, wenn Mini sich nicht bis SSW 37+0 dreht, können sie die Entbindung im Geburtshaus nicht machen. Es sei denn, ich würde einer „Anbetreuung“ zu stimmen. Da bei mir ja mittlerweile schon die SSW 35+4 wäre, ist da tatsächlich nicht mehr so viel Zeit. Damit sank meine Freude über die Möglichkeit einer Entbindung im Geburtshaus in den tiefsten Keller.
Da hatte ich beschlossen, mich nicht stressen zu lassen und einfach den Vertrag einzugehen, im Vertrauen, dass Mini sich noch richtig positioniert. Das bedeutet, dass die Hebammen ab dem 01.12. für mich in Rufbereitschaft sind. Wenn Mini dann tatsächlich die Beckenendlage vorziehen sollte, können sie mich zu Beginn der Geburt betreuen und dann aber an das Klinikum überweisen. Das Doofe an der Geschichte ist natürlich, dass etliche weitere Termine vereinbart werden müssen, da ich mich im Klinikum mit BEL ebenfalls vorstellen muss und auch die Ultraschallvorsorgetermine wahrnehmen, evtl. eine äußere Wendung und der ganze Schrott geplant werden muss.
Das kollidiert natürlich mit meiner „Berlinplanung“. Das beschäftigt mich nun doch alles mehr als mir lieb ist. Mini wurschtelt hin und her, mal quer, mal mit dem Kopf unter den Rippen, dann in der Flanke. Bewegen scheint er sich also noch zu können. Allerdings habe ich es noch nie erlebt, dass er mit dem Kopf unten im Becken lag. Naja. Ich befürchte mein innerer Stress hilft ihm gar nicht weiter. Besonders wenn er triftige Gründe haben sollte, weswegen er liegt, wie er liegt.
Am Freitagvormittag hatten Benjamin und ich ein weiteres Treffen mit der dritten Team-Hebamme. Sie riet uns, uns schnellstmöglich um einen Termin für eine äußere Wendung zu kümmern, bevor Mini zu groß sein würde. Ich hatte bereits vor dem Treffen mit der Klinik telefoniert. Da ich am kommenden Montag dort eh meine Vorstellung gehabt hätte und diverse Unterlagen abholen wollte. Den Termin hatte ich vereinbart, bevor sich die Option Entbindung im Geburtshaus ergeben hatte. Ich fragte nochmal nach, welche Vorkehrungen und Planungen nötig seien bei Beckenendlage. Die Hebamme, die ich am Telefon hatte, war meinem Empfinden nach, unmöglich. Sie reagierte nur mit „um Gottes Willen, keine Termine mehr, total dringend, warum nicht früher, und der nächste mögliche Termin für eine Geburtsplanung am 30.11., wo es für eine äußere Wendung im wahrsten Sinne des Wortes, schon eng wird“.
Dann kamen natürlich noch Streitereien mit Benjamin, weil unsere Wohnung nicht fertig zu werden scheint (wo ich ihm Unrecht getan habe) und Schlafmangel, da meine Nächte um spätestens 3/3.30Uhr zu Ende waren. Ich stehe gerade offensichtlich doch sehr unter Anspannung.
Nun geht es mir besser. Ich war beim Yoga und mit Benjamin beim Geburtsvorbereitungskurs von Freitagabend bis Sonntagmittag. Mittlerweile habe ich auch verstanden, dass im Falle eines Falles eine BEL-Geburt auch möglich ist und nicht so schrecklich sein muss.
Ich hätte gern schon alles geordnet und nicht solch einen Unsicherheitsfaktor bezüglich des Geburtsortes und der Geburtslage. Aber meine Schwangerschaft verlief dermaßen unkompliziert, dass ich versuche, mich zu entspannen. Habe nun auch schon zweimal „gemoxt“ und alles duftig eingeräuchert. Mache brav Unterarmstütz und Schulterbrücke. Vielleicht ist dieser empfundene Druck ja auch total überflüssig und es ergibt sich bereits schon am kommenden Dienstag bei meiner Gyn in Berlin oder dem folgenden Kliniktermin am 30.11. etwas Positives oder Klärung über das Warum; wenn es das gibt….
Leider bedeutet das wieder mehr Pendelei, aber das ist das kleinste Übel.
Ich hoffe dass der Eintrag dieser Woche nicht zu chaotisch geschrieben ist, beschreibt aber gerade ganz gut meine Gefühlslage. Aber: mir geht es seit heute früh wesentlich besser! Und ein Mittagsschlaf hat alles schon wieder viel besser gemacht.