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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

25. Schwangerschaftswoche

Gedanken zur BEL

Gedanken zur Beckenendlage und körperliche Zipperlein

Heute habe ich zufällig den Kommentar von Jana zu meinem letzten Eintrag gesehen. Das Schlimme: Jana hat vollkommen recht! Ich frage mich das bisher bei jedem! Eintrag, wenn ich ihn noch einmal durchlese: wo steht hier eine Zeile über Minimini und nicht komplett alles nur über Ruben? Aber danke Jana. Ganz oft denke ich mir Sachen oder mir fällt etwas auf und ich lasse es weiter laufen ohne einzulenken. Das Problem scheint in meinem Charakter verankert. Das kenne ich auch aus meinem Eheleben als Problem, das immer wieder auftaucht. Ich werde mich bemühen, mehr die Aufmerksamkeit nach innen zu kehren, zu Bauch und mir.

Die erste Innenkehr zu mir selbst. Als Mama ist man wirklich nicht mehr man selbst. Fast das ganze Denken dreht sich um einen kleinen Menschen, der von der Zeit im Bauch und bis noch lange Zeit außerhalb des Bauches an einem zu kleben scheint, zumindest gedanklich.

Wenn ich von meinen Gedanken als Judith und nicht als Mama spreche, müsste ich viel mehr von meinen Bedenken bzgl. Geburt schreiben. Minimini lag bei der Feindiagnostik vor zwei Wochen in Beckenendlage. Das ist prinzipiell nichts ungewöhnliches. Ich hatte aber ein regelrechtes Déjà-vu. Ruben lag genauso. Ich weiß, dass das noch keinerlei Aussage über die schlussendliche Geburtsposition trifft: aber auch jetzt erinnert mich alles so an Rubens Position im Bauch. Immer die Beule unterhalb der Rippen und die Tritte Richtung Blase und Leiste, bzw. Richtung Flanken. Das war bei Ruben auch kein einziges Mal anders. In meinem Mutterpass ist kein einziges Mal SL für Schädellage notiert. Ich habe keine Lust auf noch eine BEL-Geburt und besonders den Schnitt. Diese Geburt habe ich offenbar immer noch nicht ganz weg gesteckt.

Zudem sind meine Probleme im Beckenbereich wieder auf dem ähnlich schmerzhaften Niveau, wie bei Ruben. Nur, dass ich dieses Mal weder mit Yoga noch mit Osteopathie dagegen steuere, sondern im Gegenteil so lange mit Ruben tobe, bis ich mich abends kaum noch bewegen möchte und wenn ich mich hinlege die Schmerzen im ISG und Symphyse fast unerträglich sind.

Gerade habe ich nach den Terminen zum Schwangeren-Yoga geschaut. Ich muss das in Angriff nehmen. Die Gründe, warum sich wenige Kinder zur Geburt nicht in Kopflage drehen sind schlecht erforscht und es sind ja auch nur sehr wenige; prozentual gesehen. Ein Grund kann aber zum Beispiel ein Gleitwirbel und Blockaden im Beckenbereich sein. Ich habe beides. Auch das muss kein Grund sein, könnte aber.

Ich habe mehrere Jahre in Göttingen gewohnt und gearbeitet. Zu dieser Zeit war ich, zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Personal Trainerin, im Leistungssport sehr aktiv am Start. Anatomisch bin ich nicht geeignet Leistungssport zu treiben. Immer wieder stellten sich Blockaden und diverse Zipperlein ein. In Göttingen gibt es einen Chiropraktiker und Osteopathen der meines Erachtens der absolute Knaller ist und ein Gott auf seinem Gebiet. Ich hatte das Privileg während meines Osteopathie-Studiums bei ihm Praktikum zu machen. Sehr beeindruckend. Jedenfalls meiner Meinung nach. Bei ihm habe ich am kommenden Donnerstag einen Termin ausgemacht. Er soll sich mein Becken einmal anschauen. Ich weiß zwar nicht, in wie weit er Erfahrung mir Schwangeren hat, aber ich wüsste auch nicht wirklich, an welchen fähigen Osteopathen ich mich in Jena wenden könnte. Das ist das Problem, wenn man selbst vom Fach ist, dass man weiß welche Ausbildungen es gibt, wer wie arbeitet oder eben nicht. Ob jemand komplett physiotherapeutisch arbeitet und Osteopathie auf dem Schild stehen hat oder tatsächlich was kann. Das ist wirklich ein großes Problem auf dem Markt. Ich sage damit nicht, das Physiotherapie weniger kann. Es ist einfach etwas komplett anderes und nicht vergleichbar. Das muss man einfach wissen. Jedenfalls hoffe ich sehr, dass mit der Termin etwas Richtung geben kann, in wie weit sich meine Beckenproblematik in den Griff bekommen lässt. Denn wenn das etwas mit einer BEL zu tun haben könnte, möchte ich dieses Risiko ausschließen können.

Dann werde ich bei den nächsten Gyn-Terminen sehen, ob sich mein kleiner Bauchbewohner auch einmal Kopfüber befindet oder wie Ruben den Kopf lieber unter meinem Herzen behält. Göttingen liegt natürlich nicht direkt neben Jena, aber ich fahre von Schlüchtern aus nach Göttingen und das ist wesentlich näher. Benjamin kommt auch hin und entweder wir besuchen noch Freunde oder fahren direkt im Anschluss nach Hause. In der Hoffnung, dass Ruben im Auto seinen Mittagsschlaf macht. Benjamin bekommt vielleicht einen Firmenwagen oder wir mieten eines. Er hat sich auch gleich einen Termin geben lassen. Leider ist auf der Strecke Jena - Göttingen gerade Schienenersatzverkehr mit Bussen und das brauche ich mit Kleinkind dann doch nicht.

Ich würde mich, auch wenn es wieder eine BEL werden sollte, wieder für eine Spontangeburt entscheiden, wenn das Baby gebärfähig positioniert liegt. Trotz allem. Aber das würde für mich viel psychische Arbeit kosten. Denn ein Dammschnitt würde da auf jeden Fall gemacht werden. Das wusste ich beim letzten Mal zum Glück nicht.

Ich weiß, dass diese Gedanken noch vollkommen überflüssig sind, weil Minimini noch 10 Wochen Zeit hat, sich zu entscheiden, wie er geboren werden möchte. Oder sogar länger. Trotzdem beschäftigt mich das sehr.

Tatsächlich nenne ich meine Maus immer mit meinem Namensfavouriten, den ich aber noch nicht schreiben möchte, weil Benjamin und ich noch keine zwei Worte über den Namen verloren haben. Ansonsten ist mein kleiner Schatz super aktiv. Besonders, wenn ich mit Ruben spiele und Quatsch mache, macht er sich tretenderweise bemerkbar, als wolle er mitspielen.

Ich freue mich schon sehr auf ein kleines Baby. Ich bin gespannt, ob er auch in den 50er Sachen versinkt (Ruben war bei der Geburt 48cm groß) oder ob er schwerer und größer sein wird. Was jedenfalls toll ist, dass wir Rubens Sachen wahrscheinlich eins zu eins benutzen können, weil Ruben ebenfalls ein Winterbaby war. Noch 15 Wochen. Das ist auch gar nicht mehr so lange.

Vielleicht liegt morgen schon der Brief vom Gesundheitsamt im Briefkasten. Leider habe ich schon einige Fehler, das Klausurergebnis wurde bereits noch am gleichen Abend der Prüfung veröffentlicht, bei den Fragen gefunden, bei denen ich mir sicher war. Da ich mir meine Lösungen nicht genau notiert habe, habe ich aufgehört zu schauen, weil mich das nur in Panik und Frust versetzt. Ich befürchte aber, dass das nichts geworden ist mit bestehen. Obwohl ich solch ein gutes Gefühl hatte. Das wäre wirklich tragisch, weil wir als Familie, alle, soviel investiert haben. Aber ich kann es leider gerade nicht mehr ändern.

Ansonsten genießen wahrscheinlich alle gerade das wunderbare Goldene Oktoberwetter.
Als Ruben vorhin seine Oma geweckt hat, habe ich erst einmal Yoga gemacht. Ich muss mich tatsächlich dringend mehr um mich, meinen Körper und den kleinen Minimini kümmern. Und da Ruben hier eh immer mit Oma und Opa spielen will, nutze ich die Zeit dafür. Genießen.

Leider habe ich das in der ersten Schwangerschaft nicht absehen können, welches Geschenk eine erste Schwangerschaft ist. Ich hätte das Schwangersein noch viel intensiver erleben und genießen sollen. Ebenfalls wird das Wochenbett sicherlich auch etwas komplett anderes. Bei Ruben war das einfach der Hammer. So voller Liebe und Intensität. Nicht nur zwischen Baby und Mama und auch Papa. Sondern auch Benjamin und ich standen uns so nahe wie lange nicht.

Eure Judith



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In diesem Beitrag geht's um:

BEL, Angst vor Geburt, Schwangersein